Jesús Agustín López de Lama CP (* 25. Dezember 1929 in Cedillo de la Torre, Provinz Segovia; † 8. Februar 2023 in Bilbao) war ein spanischer Ordensgeistlicher und römisch-katholischer Prälat von Corocoro.

Leben

Jesús Agustín López de Lama trat der Ordensgemeinschaft der Passionisten bei und legte am 21. September 1947 in Peñaranda de Duero die Profess ab. Er studierte Philosophie und Katholische Theologie an der Ordenshochschule der Passionisten in Peñafiel. Nach weiterführenden Studien erwarb López de Lama am Athenaeum De Propaganda Fide in Rom ein Lizenziat im Fach Missionswissenschaft. Am 14. März 1954 empfing er das Sakrament der Priesterweihe. Später wurde López de Lama als Missionar nach Ecuador entsandt. Dort war er an der Gründung der Passionisten-Kommunität Santa Gema in Guayaquil beteiligt, als deren Superior er ab 1963 wirkte. Ab 1965 war er zudem Pfarrer der gleichnamigen Pfarrei.

Papst Paul VI. ernannte Agustín López de Lama am 10. Juni 1966 zum Prälaten von Corocoro und Titularbischof von Casae Calanae. Der Apostolische Nuntius in Bolivien, Erzbischof Carmine Rocco, spendete ihm am 4. September desselben Jahres in der Kirche der Passionisten-Pfarrei Cristo de la Exaltación im Stadtteil Obrajes von La Paz die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren der Bischof von Oruro, Jorge Manrique Hurtado, und der Weihbischof in La Paz, Gennaro Maria Prata Vuolo SDB. Die Amtseinführung erfolgte am 6. September 1966. Sein bischöflicher Wahlspruch war ein Vers aus dem Philipperbrief: „Denn für mich ist Christus das Leben und Sterben Gewinn.“ (Phil 1,21 )

Den Bischofssitz der Prälatur verlegte Bischof López in den leichter zu erreichenden Ort Patacamaya. Dort wurde dank seiner Initiative 1969 ein Bildungszentrum errichtet.

In der bolivianischen Bischofskonferenz war López bis 1972 Vorsitzender der „Kommission für die soziale Aktion“ und Leiter des damit verbundenen „Sekretariates für die soziale Aktion“ (Secretariado de acción social), das sich unter anderem entschieden für die Rechte der ausgebeuteten Bergleute einsetzte. Bischof López galt als „roter Bischof“ („obispo rojo“). Kaum zwei Monate nach dem Militärputsch unter Führung von General Hugo Banzer 1971 brach die politische Polizei das Bischofshaus zweimal auf, um es zu durchsuchen. Wachsende Spannungen zwischen dem Secretariado de acción social einerseits und der Mehrzahl der Bischöfe in der Bischofskonferenz andererseits führten dazu, dass Bischof López den Vorsitz der „Kommission für die soziale Aktion“ niederlegte. Ab 1973 leitete er die neu geschaffene Kommission für die Bildung und die Sozialpastoral. In dieser Funktion übte er Kritik an der Wirtschaftspolitik der bolivianischen Regierung unter Führung von Hugo Banzer, die sich gegen das Wohl der Bevölkerung wenden würde.

Am 5. November 1977 verzichtete López de Lama aufgrund der neuen Vergaberichtlinien der Römischen Kurie auf seinen Titularbischofssitz. Von seinem Amt als Prälat von Corocoro trat er am 5. September 1991 zurück. Ab 1993 war er in den Passionisten-Kommunitäten in La Paz und in Santa Cruz de la Sierra tätig. Später kehrte Jesús Agustín López de Lama nach Spanien zurück, wo er in der Passionisten-Kommunität in Madrid lebte und als Seelsorger in der dortigen Pfarrei San Gabriel de la Dolorosa y Santa Gema wirkte. Er starb im Februar 2023 in der Passionisten-Kommunität in Bilbao.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Nachruf der bolivianischen Bischofskonferenz: Partió a la Casa del Señor, Mons. Agustín López de Lama. 9. Februar 2023, abgerufen am 11. Februar 2023 (spanisch).
  2. Muere el sacerdote segoviano Agustín López de Lama. In: El Día de Segovia, 10. Februar 2023, abgerufen am 11. Februar 2023.
  3. Conferencia Episcopal Boliviana. Secretaría General (Hrsg.): Bolivia. Guía eclesiástica 1981. Escuela de Artes Gráficas del Colegio Don Bosco, La Paz 1981, OCLC 253757381, S. 131 (spanisch, google.de).
  4. Nachruf der Passionisten: Fallece Mons. Jesús Agustín López de Lama. Obispo Emérito de Corocoro, abgerufen am 11. Februar 2023.
  5. Prelatura de Corocoro – Historia , abgerufen am 11. Februar 2023.
  6. Reseña Histórica de la Unidad Educativa „Patacamaya Industrial“. smpfilosofiapsicologia.blogspot.com, abgerufen am 11. Februar 2023 (spanisch).
  7. José Ignacio López Vigil: Una mina de coraje. Radios mineras de Bolivia. Asociación Latinoamericana de Educación Radiofónica (ALER), Quito 1985, S. 81–82 (online), abgerufen am 11. Februar 2023.
  8. Asociación de familiares de detenidos, desaparecidos y mártires de la liberación nacional en Bolivia (ASOFAMD), Central Obrera Boliviana (COB): Banzer, genio y figura … Para que no se olvide. Nunca más. Crear Impresiones. La Paz 2008, S. 30 und 86.
  9. Félix Zubillaga: The Church in Latin America. In: Gabriel Adriányi, Anselm Biggs (Hrsg.): The Church in the modern age. Band 10. Crossroad, New York 1981, ISBN 978-0-8245-0013-9, S. 703 (englisch, google.de).
  10. Hans-Jürgen Prien: Die Geschichte des Christentums in Lateinamerika. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1978, ISBN 978-3-525-55357-2, S. 995 (google.de).
  11. La Masacre del Valle, Cochabamba, enero 1974 (= Cuadernos justicia y paz). Cuadernos Justicia y Paz, La Paz 1975, OCLC 912935011, S. 17 (spanisch, google.de).
  12. Lutto nell’episcopato. L’Osservatore Romano, 9. Februar 2023, abgerufen am 11. Februar 2023 (italienisch).
VorgängerAmtNachfolger
Ubaldo Evaristo Cibrián Fernández CPPrälat von Corocoro
1966–1991
Toribio Ticona Porco
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