Die DJH Jugendherberge „Am Ettersberg“ ist eine Jugendherberge an der Ettersburger Straße in Weimar.

Architektur und Geschichte

Die Architektur des überwiegend aus Holz gebauten Komplexes dieser Jugendherberge ist die eines Blockhauses und damit der Umgebung vollständig angepasst. Die Jugendherberge liegt mitten im Wald im Bereich der Ettersberg-Siedlung in einem Naturschutzgebiet und ist sowohl über die Ettersburger Straße als auch über die Prinzenschneise zu erreichen. Ein Plan von Naturdenkmalen, gezeichnet von Renate Meuche und Walter Steiner, verzeichnet eine Feuchtwiese am „Kinderheim Ettersburg“ und weist diese als orchideenreichen Standort am nördlichen Waldrand aus. Östlich davon liegt die Quelle des nach Großobringen fließenden Heiligenbachs.

Das Gebäude wurde 1926 als Kinder-Erholungsheim errichtet; es hieß daher „Kinderwaldheim“. Es gibt Erinnerungen einer Person aus dem Jahre 1928, die als Kind dort war. Im Jahre 1950 war Wolfgang Thierse seinen Erinnerungen nach als Sechsjähriger hier. Im Jahre 1962 wurde es Kinderkurheim oder Verschickungsheim für Kurkinder. Im Jahre 1995 erfolgte die Übernahme des Hauses als Jugendherberge durch den DJH-Landesverband Thüringen und wurde nach vollständiger Sanierung, Renovierung und Rekonstruierung im Jahr 1996 wiedereröffnet.

Die Bettenzahl der Jugendherberg liegt zwischen 60 und 87. Sie bietet umfangreiche Spielgelegenheiten bzw. Möglichkeiten zu anderer Freizeitgestaltung. Unweit hiervon liegt das KZ Buchenwald. Insgesamt hat diese Jugendherberge gegenüber den anderen in Weimar keine Fokussierung auf Kultur, sondern auf Naturerleben im Sinne des Familienurlaubs.

Mit dieser Jugendherberge ist ein ausgewiesenes Klimaschutzprojekt verbunden. Die Jugendherberge „Am Ettersberg“ in Weimar wurde als Leuchtturmprojekt für das deutschlandweite Klimaschutzprojekt „BildungKlimaplus“ des Bundesumweltministeriums ausgewählt und vertritt dort Thüringen. In diesem Projekt wird pro Bundesland eine außerschulische Einrichtung gefördert.

Hinweis: Diese Jugendherberge ist nicht identisch mit der ehemaligen JH „Albert Kuntz“, Weimar–Buchenwald.

Commons: Jugendherberge „Am Ettersberg“ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Das müsste zweifelsfrei Kinderheim Ettersberg heißen, da Ettersburg mindestens einen Kilometer davon entfernt ist.
  2. Naturschutzgebiete und Naturdenkmale, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 325 ff.
  3. Hermann Brünung: Bäder- und Kurortlehre für das Kindesalter: nebst den ..., 1930, S. 57.
  4. Paul Kübler: Mein Leben begann 1918 in Weimar:Erinnerungen, 2014. Darin schreibt Kübler: „1928 hat mich das Jugendamt für sechs Wochen in ein Kinderheim am Ettersberg bei Weimar zur Erholung geschickt. Besonders Tessy war nicht erbaut, weil ich ja bei der Feldarbeit fehlte. Aber das Jugendamt hatte ja die Vormundschaft und da gab es keine Widerrede. Für mich waren diese Wochen eine wirkliche Erholung...“
  5. Wolfgang Thierse: Das richtige Leben im falschen System: Wolfgang Thierse im Gespräch mit Ulrich Wickert, Hohenheim 2001, S. 78.
  6. DDR-Kurkinder, verschickungsheime.de, abgerufen am 5. Januar 2023. Dem dortigen Eintrag unter den Kinderheimen im Bezirk Erfurt zufolge: „Volksheilbad Bad Berka und Kinderkurheim Ettersberg / Weimar“ war dieses mit dem damaligen Volksheilbad Bad Berka verbunden.
  7. Tag der offenen Tür in der Jugendherberge “JGH Am Ettersberg” Weimar, Tourismusnetzwerk Thüringen, abgerufen am 5. Januar 2023.
  8. Andreas Bechmann, Dietmar Bechmann: Thüringen: Kultur- und Naturschätze im grünen Herzen Deutschlands. Trescher Verlag, Berlin 2021, S. 200. (Online bei Google Books)
  9. Jugendherberge "Am Ettersberg" vertritt Thüringen in Klimaschutzprojekt, Radio Lotte, Weimar, abgerufen am 5. Januar 2023.

Koordinaten: 51° 1′ 18,9″ N, 11° 18′ 33,7″ O

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