Junkersdorf
Koordinaten: 50° 6′ N, 10° 33′ O
Höhe: 269 m ü. NHN
Fläche: 5,44 km²
Einwohner: 221 (Jan. 2019)
Bevölkerungsdichte: 41 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 97486
Vorwahl: 09525
Ehemaliges Rathaus

Junkersdorf ist ein Gemeindeteil der unterfränkischen Stadt Königsberg in Bayern im Landkreis Haßberge.

Geografie

Das Kirchdorf liegt in etwa 34 Kilometer Entfernung nordwestlich von Bamberg oberhalb vom Nassachgrund. Durch den Ort führt die Staatsstraße 2281 von Hofheim nach Königsberg.

Geschichte

Junkersdorf wurde erstmals 1303 urkundlich in einem Lehensbuch erwähnt, als „Geben de Rugheim“ den Zehnt in Junkersdorf einnahm. 1317 erhielt Wolf von Stein den Zehnt in „Gunkersdorf“. Über die Gerichtsbarkeit einigten sich im Jahr 1406 der Landgraf Friedrich von Thüringen und der Würzburger Fürstbischof Johann.

Gemäß einem Staatsvertrag zwischen dem Großherzogtum Würzburg und dem Herzogtum Sachsen-Hildburghausen wurde 1807 das Ganerbendorf Junkersdorf, das zuvor zum sächsischen Amt Königsberg gehört hatte, an Würzburg abgetreten. Damals hatte der Ort 69 Häuser mit 213 Einwohnern.

1862 wurde Junkersdorf in das neu geschaffene königlich bayerische Bezirksamt Königshofen eingegliedert. Die Landgemeinde bestand aus dem damaligen Pfarrdorf und der 1,5 Kilometer entfernten Einöde Zinkenmühle. Sie zählte 1871 283 Einwohner, die alle evangelisch waren, und 64 Wohngebäude. Eine evangelische Schule stand in Junkersdorf. Im Jahr 1900 wurde die Landgemeinde dem neu gegründeten Bezirksamt Hofheim zugeordnet. Die 544,55 Hektar große Gemeinde hatte 294 Einwohner und 58 Wohngebäude. 1925 lebten in Junkersdorf 269 Personen, von denen 6 katholisch waren, in 57 Wohngebäuden. Der Ort gehörte zum Sprengel der katholischen Pfarrei in Hofheim.

1950 hatte die Gemeinde 321 Einwohner und 55 Wohngebäude. Die evangelisch-lutherische Pfarrei war mit der Pfarrei Unfinden vereinigt. Pfarrsitz war Unfinden. Im Jahr 1961 zählte Junkersdorf 266 Einwohner und 57 Wohngebäude. 1970 waren es 269 und 1987 221 Einwohner sowie 61 Wohngebäude mit 67 Wohnungen.

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Hofheim im Rahmen der Gebietsreform aufgelöst und Junkersdorf kam zum Haßbergkreis. Am 1. Januar 1974 folgte die Eingliederung der Gemeinde Junkersdorf in die Stadt Königsberg.

Sehenswürdigkeiten

Die evangelisch-lutherische Pfarrvikariatskirche St. Veit ist eine Chorturmkirche. Das barocke Langhaus ist ein Saalbau mit einem Satteldach und wird auf 1738 datiert. Das Sockelgeschoss des Chorturms stammt aus dem 8. bzw. 9. Jahrhundert. Im Chor befinden sich Wandmalereien und Fresken aus der Zeit um 1450. Die Orgel wurde 1848 von Christoph Hofmann aus Neustadt aufgestellt.

In der Bayerischen Denkmalliste sind insgesamt sechs Baudenkmäler aufgeführt.

Commons: Junkersdorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Amtsblatt der Stadt Königsberg i.Bay. mit ihren Stadtteilen, 04/2019 vom 19. Februar 2019. In: koenigsberg.de. Abgerufen am 20. Februar 2021.
  2. Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3 7696 9872 X. S. 78.
  3. Archiv des Rheinischen Bundes, 1807, S. 34
  4. Haralds Welt; Starks historische Spurensuche: Junkersdorf im 19. Jahrhundert
  5. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1336, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  6. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1333 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1368 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1200 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 877 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 186 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 362 (Digitalisat).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.