Jutrzyna
Marienau
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Jutrzyna
Marienau
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Strzelin
Gmina: Wiązów
Geographische Lage: 50° 45′ N, 17° 16′ O
Höhe: 170 m n.p.m.
Einwohner: 297 (31. Dez. 2022)
Postleitzahl: 55-110
Telefonvorwahl: (+48) 71
Kfz-Kennzeichen: DST
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Jutrzyna (deutsch Marienau in Schlesien, polnisch veraltet Maryak bzw. Marianów) ist ein Dorf in Niederschlesien. Der Ort liegt in der Landgemeinde Wiązów im Powiat Strzeliński in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.

Geographie

Geographische Lage

Das Angerdorf Jutrzyna liegt neun Kilometer südöstlich vom Gemeindesitz Wiązów (Wansen), ca. 16 Kilometer südöstlich von der Kreisstadt Strzelin (Strehlen) und rund 52 Kilometer südöstlich der Woiwodschaftshauptstadt Breslau. Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene). Östlich des Dorfes liegt die Grenze zur Woiwodschaft Oppeln.

Nachbarorte

Nachbarorte von Jutrzyna sind im Westen Kowalów (Hermsdorf) und im Südwesten Krajno (Krain).

Geschichte

Der von den Templerorden aus Klein Öls gegründete und zu deutschem Recht ausgesetzte Ort erscheint 1350 in einem Dokument als "Mergenaw".

In unmittelbarer Nähe sollen sich die Ruinen eines Dorfes Namens Wischau befunden haben, das während des Dreißigjährigen Krieges durch die Pest ausgerottet wurde. Der Legende nach blieben zwei Kinder am Leben, der Knabe nahm Lichtenberg und das Mädchen Marienau und teilten die Äcker, die früher unter dem Namen "Wiesche-Äcker" und "Wiesche-Wiesen" geläufig waren. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Marienau mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Grundherr war im 19. Jahrhundert das Marionat Klein Öls der Familie Yorck von Wartenburg. Nach der Neugliederung Preußens gehörte die Landgemeinde Marienau ab 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Ohlau eingegliedert. 1845 zählte das Dorf, im Besitz von Ludwig Graf Yorck von Wartenburg, 86 Häuser, eine Freischoltisei, 669 überwiegend katholische Einwohner (zwei evangelisch), eine katholische Pfarrkirche unter dem Patronat des Dominiums, mit vier Hufen Pfarrwidum und einer Teilkirche in Hermsdorf, eine katholische Schule nur für diesen Ort, eine Windmühle, eine Brauerei, eine Brennerei, ein Wirtshaus, 20 Handwerker, sechs Händler, 1.056 Schafe, 273 Rinder und 210 Schweine. Im Ort wurde Flachsbau, Bienenzucht und Obstanbau betrieben. Seit 1874 gehörte die Landgemeinde Marienau zum Amtsbezirk Knischwitz.

Zum 1. Oktober 1932 wurde der Kreis Ohlau vorübergehend aufgelöst und Marienau wurde dem Kreis Strehlen zugeschlagen. 1933 zählte Marienau 655, 1939 wiederum 626 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Strehlen.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Marienau mit dem größten Teil Schlesiens 1945 an Polen. Nachfolgend wurde es durch die polnische Administration zunächst in Marianów und später in Jutrzyna umbenannt. Die einheimischen deutschen Einwohner wurden, soweit sie nicht schon vorher geflohen waren, vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. 1999 kam der Ort zum Powiat Strzeliński in der Woiwodschaft Niederschlesien.

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische Franziskuskirche (poln. Kościół św. Franciszka z Asyżu) wurde 1335 erstmals erwähnt. Der Kirchenbau wurde Ende des 13. Jahrhunderts errichtet und um 1600 erweitert. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das Langhaus erweitert. Im Westen besitzt der Kirchenbau einen Glockenturm auf quadratischen Grundriss.

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr OSP Jutrzyna

Söhne und Töchter des Ortes

  • Paul von Bolko (1850–?), Rittergutsbesitzer und Mitglied des Deutschen Reichstags
Commons: Jutrzyna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ↑ Raport o stanie gminy 2022 (poln.)
  2. ↑ Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien. Graß, Barth, 1845 (google.de [abgerufen am 4. August 2022]).
  3. ↑ Amtsbezirk Knischwitz. Abgerufen am 4. August 2022.
  4. ↑ Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Strehlen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. ↑ Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 412 ISBN 3-422-03109-X
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