Kabinett Erhard II
Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland
Bundeskanzler Ludwig Erhard
Wahl 1965
Legislaturperiode 5.
Ernannt durch Bundespräsident Heinrich Lübke
Bildung 26. Oktober 1965
Ende 30. November 1966
Dauer 1 Jahr und 35 Tage
Vorgänger Kabinett Erhard I
Nachfolger Kabinett Kiesinger
Zusammensetzung
Partei(en) CDU, CSU und FDP
Repräsentation
Deutscher Bundestag bis 27.10.1966:
301/518

ab 27.10.1966:
251/518

Das Kabinett Erhard II war die vom 26. Oktober 1965 bis zum 30. November 1966 amtierende deutsche Bundesregierung in der fünften Legislaturperiode.

Abstimmung im Bundestag

Bonn, 20. Oktober 1965 – Gesamtstimmenzahl 496 – absolute Mehrheit 249
Wahlgang Kandidat Stimmen Stimmenzahl Anteil Koalitionspartei(en)
1. Wahlgang Ludwig Erhard
parteilos, auf Vorschlag der CDU
Ja-Stimmen 272 54,8 % CDU/CSU, FDP
Nein-Stimmen 200 40,3 %
Enthaltungen 15 3,1 %
Ungültig 0 0,0 %
nicht abgegeben 9 1,8 %
Damit wurde Ludwig Erhard wieder zum Bundeskanzler gewählt.

Minister bis zur Regierungsumbildung im Oktober 1966

Kabinett Erhard II – 26. Oktober 1965 bis 27. Oktober 1966
Amt Foto Name Partei
Bundeskanzler Ludwig Erhard
(1897–1977)
CDU
oder parteilos bis März 1966
Vizekanzler Erich Mende
(1916–1998)
FDP
Gesamtdeutsche Fragen
Auswärtiges Gerhard Schröder
(1910–1989)
CDU
Inneres Paul Lücke
(1914–1976)
CDU
Justiz Richard Jaeger
(1913–1998)
CSU
Finanzen Rolf Dahlgrün
(1908–1969)
FDP
Wirtschaft Kurt Schmücker
(1919–1996)
CDU
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Hermann Höcherl
(1912–1989)
CSU
Arbeit und Sozialordnung Hans Katzer
(1919–1996)
CDU
Verteidigung Kai-Uwe von Hassel
(1913–1997)
CDU
Verkehr Hans-Christoph Seebohm CDU
Post- und Fernmeldewesen Richard Stücklen
(1916–2002)
CSU
Wohnungswesen und Städtebau Ewald Bucher
(1914–1991)
FDP
Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte Johann Baptist Gradl
(1904–1988)
CDU
Bundesrat und Länder Alois Niederalt
(1911–2004)
CSU
Wissenschaftliche Forschung Gerhard Stoltenberg
(1928–2001)
CDU
Familie und Jugend Bruno Heck CDU
Wirtschaftliche Zusammenarbeit Walter Scheel
(1919–2016)
FDP
Schatz Werner Dollinger CSU
Gesundheitswesen Elisabeth Schwarzhaupt
(1901–1986)
CDU
Angelegenheiten des Bundesverteidigungsrates Heinrich Krone
(1895–1989)
CDU
Besondere Aufgaben
Chef des Bundeskanzleramtes
Ludger Westrick
(1894–1990)
CDU

Minister nach der Regierungsumbildung im Oktober 1966

Kabinett Erhard II – 27. Oktober 1966 bis 30. November 1966
(Bis zum 1. Dezember 1966 mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt)
Amt Foto Name Partei
Bundeskanzler Ludwig Erhard
(1897–1977)
CDU
oder parteilos bis März 1966
Vizekanzler Hans-Christoph Seebohm
(1903–1967)
mit Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt
CDU
Verkehr
Auswärtiges Gerhard Schröder
(1910–1989)
CDU
Inneres Paul Lücke
(1914–1976)
CDU
Justiz Richard Jaeger
(1913–1998)
CSU
Finanzen Kurt Schmücker
(1919–1996)
mit Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt
CDU
Wirtschaft Kurt Schmücker
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Hermann Höcherl
(1912–1989)
CSU
Arbeit und Sozialordnung Hans Katzer
(1919–1996)
CDU
Verteidigung Kai-Uwe von Hassel
(1913–1997)
CDU
Post- und Fernmeldewesen Richard Stücklen
(1916–2002)
CSU
Wohnungswesen und Städtebau Bruno Heck
(1917–1989)
mit Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt
CDU
Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte Johann Baptist Gradl
(1904–1988)
CDU
Gesamtdeutsche Fragen Johann Baptist Gradl
mit der Wahrnehmung Geschäfte beauftragt
Bundesrat und Länder Alois Niederalt
(1911–2004)
CSU
Wissenschaftliche Forschung Gerhard Stoltenberg
(1928–2001)
CDU
Familie und Jugend Bruno Heck CDU
Wirtschaftliche Zusammenarbeit Werner Dollinger
(1918–2008)
mit Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt
CSU
Schatz Werner Dollinger
Gesundheitswesen Elisabeth Schwarzhaupt
(1901–1986)
CDU
Angelegenheiten des Bundesverteidigungsrates Heinrich Krone
(1895–1989)
CDU
Besondere Aufgaben
Chef des Bundeskanzleramtes
Ludger Westrick
(1894–1990)
CDU

Nach der Bundestagswahl 1965 bildete Kanzler Erhard sein zweites Kabinett. Die Kabinettsbildung war durch die Affäre Huyn belastet. Ein Jahr später geriet die Koalition in eine schwere Krise. Am 27. Oktober 1966 traten die FDP-Minister zurück. Daraufhin nominierte die Union am 10. November 1966 mit Kurt Georg Kiesinger einen neuen Kanzlerkandidaten. Die erneuten Koalitionsverhandlungen mit der FDP scheiterten. Teile der FDP befürworteten eher eine Koalition mit der SPD. Am 30. November 1966 trat Ludwig Erhard zurück.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1 2 Die Welt: Ludwig Erhard wurde offenbar als Parteiloser Bundeskanzler (Memento vom 30. Oktober 2013 im Internet Archive), vom 4. Mai 2002, abgerufen am 27. Juli 2015.
  2. Bundesarchiv: Zeittafel 1966

Anmerkungen

  1. Im Zuge eines Streits um Steuererhöhungen trat die FDP am 27. Oktober 1966 aus der Koalition aus.
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