Karl Ludwig Trützschler von Falkenstein (* 19. August 1786 in Neuwied; † 4. November 1866 in Königsberg) war ein preußischer Generalleutnant.
Leben
Herkunft
Karl war der Sohn des preußischen Kapitäns a. D. Georg Trützschler von Falkenstein (1756–1837) und dessen Ehefrau Marie Luise, geborene von Berlett (1764–1854).
Militärkarriere
Trützschler trat am 1. April 1799 als Gefreitenkorporal in die 2. Magdeburgische Füsilier-Brigade der Preußischen Armee ein und avancierte bis April 1803 zum Sekondeleutnant. Im Vierten Koalitionskrieg kämpfte er in der Schlacht bei Jena und geriet auf dem Rückzug Mitte Oktober 1806 in Gefangenschaft.
Nach dem Frieden von Tilsit schloss Trützschler sich 1809 dem Korps Schill an und dafür wurde zu einem halben Jahr Festungshaft verurteilt. Am 9. Juni 1812 wurde er dem 9. Infanterie-Regiment zugeteilt und als Kriegskommissar im Etappenort Pankin angestellt. Als Kapitän und Kompanieführer war er ab Juni 1813 im 3. Pommerschen Landwehr-Infanterie-Regiment tätig und nahm während der Befreiungskriege an der Belagerung von Stettin, dem Sturm auf Wittenberg und dem Gefecht bei Reims teil. Er kämpfte in der Schlacht bei Laon und erhielt für die Schlacht bei Paris das Eiserne Kreuz II. Klasse.
Am 18. Mai 1816 wurde Trützschler dem 30. Infanterie-Regiment, sowie am 31. März 1817 dem 5. Infanterie-Regiment aggregiert. Daran schloss sich vom 30. März 1818 bis zum 16. März 1820 eine Verwendung als Kompaniechef im 35. Infanterie-Regiment an. Anschließend folgte seine Versetzung in das 37. Infanterie-Regiment. Dort wurde Trützschler am 15. September 1826 mit Patent vom 12. April 1826 zum Major befördert und stieg am 30. März 1839 zum Oberstleutnant auf. Man beauftragte ihn am 30. März 1840 zunächst mit der Führung des 3. Infanterie-Regiments und ernannte Trützschler am 10. September 1840 unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst zum Kommandeur dieses Verbandes. Für ein Jahr war er dann Kommandeur der 15. Infanterie-Brigade in Köln, bevor Trützschler am 27. März 1847 mit der Beförderung zum Generalmajor die 2. Infanterie-Brigade in Danzig übernahm. Da sein Kommandierender General Friedrich zu Dohna-Schlobitten ihn für die Führung einer Division als nicht geeignet beurteilte, nahm Trützschler am 29. Juni 1848 unter Verleihung des Roten Adlerordens II. Klasse mit Eichenlaub seinen Abschied mit Pension. Nach seiner Verabschiedung erhielt er Mitte September 1856 noch den Charakter als Generalleutnant. Er verstarb am 4. November 1866 in Königsberg.
Familie
Trützschler heiratete am 31. Dezember 1810 in Kolberg Friederike Karow (1792–1838). Das Paar hatte mehrere Kinder:
- Emma (1812–1893) ⚭ 1839 Julius von Rekowski (1804–1869), preußischer Generalmajor
- Eveline (1814–1882) ⚭ 1839 Robert von Schrötter (1810–1862), preußischer Oberst
- Adelheid (1815–1899)
- Rasalie (1816–1819)
- Julie (1819–1820)
- Karl Louis (1824–1891), Premier-Lieutenant a. D.
- ⚭ 1849 Hedwig Elbe (1828–1851)
- ⚭ 1853 Sophie von Schweinitz (* 1827), Tochter von Ernst von Schweinitz
- Louis Ferdinand (* 1826) ⚭ 1847 Marie Neste (1831–1891)
Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 16. Dezember 1842 in Königsberg Bertha Schäfer, verwitwete Frommer (1800–1877).
Literatur
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 6, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1938], DNB 367632810, S. 156–157, Nr. 1774.
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser 1901. Erster Jahrgang. Justus Perthes, Gotha 1901, S. 820.
- Karl Trützschler von Falkenstein. In: Marcelli Janecki, Deutsche Adelsgenossenschaft (Hrsg.): Jahrbuch des Deutschen Adels. Zweiter Band. W. T. Bruer’s Verlag, Berlin 1898, S. 883 (dlib.rsl.ru).
Einzelnachweise
- ↑ Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1859. Neunter Jahrgang, S. 758.