Vichtenstein
WappenÖsterreichkarte
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Schärding
Kfz-Kennzeichen: SD
Fläche: 10,75 km²
Koordinaten: 48° 32′ N, 13° 39′ O
Höhe: 554 m ü. A.
Einwohner: 623 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 58 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4091
Vorwahl: 07714
Gemeindekennziffer: 4 14 27
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Vichtenstein 70
4091 Vichtenstein
Website: www.vichtenstein.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister: Andreas Moser (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(13 Mitglieder)
Insgesamt 13 Sitze
Lage von Vichtenstein im Bezirk Schärding
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Die Pfarrkirche von Vichtenstein
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Vichtenstein ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Schärding im Innviertel mit 623 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Schärding.

Geografie

Vichtenstein liegt auf 554 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 3,6 km, von West nach Ost 5,9 km. Die Gesamtfläche beträgt 10,6 km². 60,4 % der Fläche sind bewaldet, 29,2 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Vichtenstein liegt hoch über der Donau. Der Hausberg von Vichtenstein, der 895 m hohe Haugstein, ist die höchste Erhebung des Sauwaldes und lockt im Winter und im Sommer viele Besucher an. Das Mautdorf Kasten liegt direkt an der Donau im Staubereich des Kraftwerkes Jochenstein. Eine Infotafel neben der Donau gibt Auskunft über den langjährigen regen Betrieb der Flößerei. Bis zum Jahre 1937 wurden an dieser Stelle Flöße gebaut.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023):

  • Kasten (180)
  • Vichtenstein (409) samt Berg und Kothau
  • Wenzelberg (34) samt Oberweinbrunn und Unterweinbrunn

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Vichtenstein.

Nachbargemeinden

Obernzell Untergriesbach
Esternberg Engelhartszell
St. Roman

Geschichte

In römischer Zeit gehörte das Gebiet um Vichtenstein südlich der Donau zur Provinz Noricum. In der Burg Vichtenstein hat sich ein römisches Relief erhalten, da es dort als Spolie eingemauert wurde.

Burg Vichtenstein wurde um das Jahr 1100 erbaut. Die Burg wurde als Verwaltungszentrum des Hochstifts Passau für den umliegenden erbuntertänigen Grundbesitz eingerichtet. Im 14. Jahrhundert wurde die Herrschaft mehrfach verpfändet, unter anderem kam sie in die Verwaltung der Grafen von Schaunberg. 1661 bis 1691 stand die Grundherrschaft Vichtenstein mit der Burg Vichtenstein unter der Verwaltung des Burggrafen des Bistums Passau Georg Franz Ebenhoch von Hocheneben. 1782 wurde der Landgerichtsbezirk Vichtenstein an das Kaiserreich Österreich abgetreten. Es folgte die kirchliche Eingliederung in das Bistum Linz. Während der Napoleonischen Kriege kurz unter bayerischer Verwaltung, gehört der Ort seit 1816 wieder zu Oberösterreich.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte Vichtenstein zum Gau Oberdonau. Nach dem Mai 1945 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs (1939–1945) erfolgte die Wiederherstellung des österreichischen Bundeslandes Oberösterreichs.

Einwohnerentwicklung

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 726 Einwohner, 2001 dann 761 Einwohner. Die Zunahme erfolgte, da sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz positiv waren. Von 2001 bis 2011 blieb die Geburtenbilanz positiv, es kam aber zu einer Abwanderung, sodass die Bevölkerungszahl auf 687 im Jahr 2011 zurückging.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Burg Vichtenstein: erbaut um 1100, seither ununterbrochen bewohnt und bewirtschaftet. Besichtigung nur von außen möglich.
  • Pfarrkirche Vichtenstein: neugotisch; zweischiffige Halle mit achteckigen Pfeilern
  • Filialkirche im Ortsteil Kasten: etwa vor 800 Jahren erbaut (um 1200), dem hl. Jakob gewidmet; im Kern frühgotisch, später barockisiert. Ein Bau mit flachtonnengewölbtem Langhaus und neubarocker Ausstattung. Sehenswert ist ein Kreuzigungsrelief aus rotem Marmor von 1548.

Sport

  • Haugstein: der Hausberg ist im Sommer Ziel von Wanderern
  • Donau-Höhenwanderweg
  • Radtouren: u. a. Donau-Radweg
  • Campingplatz
  • Bootshafen Kasten
  • Das Skigebiet Haugstein wurde Anfang 2012 geschlossen.

Politik

Bürgermeister

  • 2003–2020: Martin Friedl (ÖVP)
  • seit 2020: Andreas Moser (ÖVP)

Wappen

Blasonierung: Gespalten; rechts in Silber ein halber, schwarzer, rot bewehrter und gekrönter Adler am Spalt, links in Blau eine silberne Fichte. Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Franz Schmid († 2021), Bürgermeister von Vichtenstein 1973–2003

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • August Scheindler (1851–1931), geboren in Kasten. Landesschulinspektor von Wien, 1916 durch Kaiser Franz Joseph I. als Edler von Scheindler in den Adelsstand erhoben, gestorben und begraben in Mürzzuschlag.
  • Franz Falter (1931–2014), Organist
  • Fritz Lichtenauer (* 1946), Journalist, Publizist, Schriftsteller und Grafiker

Sonstiges

Ein Eisbrecher der Donaukraftwerk Jochenstein AG mit 400 PS Motorleistung und Unwuchtanlage, die das Schiff stampfen lässt, 1955 eingesetzt als Eisbrecher in der Donau beim Kraftwerk Jochenstein, hieß (oder heißt) Vichtenstein.

Commons: Vichtenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. 20005 Bogenfeld mit Reliefbüste, auf lupa.at
  3. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Vichtenstein, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 16. April 2019.
  4. Vichtenstein. Website des Landes Oberösterreich, abgerufen am 1. November 2018.
  5. 1 2 David Ebner: Vichtenstein: Bürgermeisterwechsel – Friedl übergibt an Moser. 29. Juni 2020, abgerufen am 29. Juni 2020.
  6. Land Oberösterreich, Geschichte und Geografie, Wappen. Abgerufen am 16. April 2019.
  7. Vichtenstein trauert um Altbürgermeister Franz Schmid. In: meinbezirk.at. Abgerufen am 19. Februar 2021.
  8. Scheindler, August von (1851-1931), Altphilologe und Lehrer, auf biographien.ac.at
  9. Arno Kerschbaumer: Nobilitierungen unter der Regentschaft Kaiser Franz Joseph I./I. Ferenc József király (1914–1916). Eigenverlag, Graz 2016, ISBN 978-3-9504153-1-5, S. 215–216.
  10. Dokumentarfilm 1955: Eisbekämpfung im Stauraum Jochenstein Donaukraftwerk Jochenstein. Werkfilm der Donaukraftwerk Jochenstein AG, 1955, abgerufen 31. März 2020. – 6:04, 10:48/14:00.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.