Die Kirchenmusikschule Hannover oder auch Kirchenmusikschule der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover sowie Landeskirchenmusikschule war eine im 20. Jahrhundert in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover betriebene Musikschule zur Förderung der Kirchenmusik.

Geschichte

Die Bildungseinrichtung wurde 1945 gegründet und von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers unterhalten.

Zum 1. April 1955 übernahm Karl Ferdinand Müller als Direktor die Leitung der Kirchenmusikschule, sein Stellvertreter als Kirchenmusikdirektor (KMD) wurde Werner Immelmann. Als Nachfolgerin des Landeskirchenamts Hannover war die Kirchenmusikschule ab 1957 „in unmittelbarer Nähe zur Marktkirche“ im Hanns-Lilje-Haus untergebracht. Das dann als Aus- und Fortbildungsstätte für Kirchenmusiker genutzte Gebäude diente zeitgleich auch als Studentenwohnheim.

Zum Bestand der Kirchenmusikschule Hannover zählte unter anderem historisches Liedgut, beispielsweise eine Sammlung evangelischer Choräle des Komponisten und Musikdirektors Johann Balthasar König aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die später für den Buchhandel als Nachdruck erschienen.

Auch nach der Abwicklung der Kirchenmusikschule Hannover im Jahr 1973 und auch noch nach der Einweihung des Hanns-Lilje-Hauses als Tagungshaus am 12. April 1991 durch den seinerzeitigen Landesbischof Horst Hirschler war die Einrichtung anfangs noch stark auf den Bereich der Kirchenmusik fokussiert, bevor sie auch für weitere Zielgruppen geöffnet wurde.

Persönlichkeiten (Auswahl)

Dozenten

  • ab der Nachkriegszeit: Heinrich Sievers als Musikwissenschaftler
  • ab 1955 oder 1956:
    • Astrid Schmidt-Neuhaus für Klavier
    • Karl Hoy für Trompete
    • Kurt Neumeister vom Opernhausorchester Hannover für Posaune
    • Ferdinand Conrad für Blockflöte
    • Artur Schulweyer für Rhythmik

Schüler

  • 1946 – 1950: Hans-Jürgen Lange

Archivalien

Archivalien zur Kirchenmusikschule Hannover finden sich beispielsweise

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 o.V.: Landeskirchliche Einrichtungen und Werke, sonstige kirchliche Vereine und Organisationen (Auswahl) auf der Seite landeskirchlichesarchiv-hannover.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 28. Februar 2018
  2. 1 2 3 4 5 6 7 Fred Hamel: Musica. Essays, Porträts, Berichte, Bücher, Noten, Schallplatten, Nachrichten. Zweimonatsschrift für alle Gebiete des Musiklebens, Bd. 10, Kassel: Bärenreiter-Verlag, 1956, S. 64; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. 1 2 Hugo Thielen: Sievers, Heinrich. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 335.
  4. 1 2 Vergleiche die Anmerkungen zum Titel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  5. Heinrich Sievers: Die Musik in Hannover. Die musikalischen Strömungen in Niedersachsen vom Mittelalter bis zur Gegenwart unter besonderer Berücksichtigung der Musikgeschichte der Landeshauptstadt Hannover, hrsg. anlässlich des 325jährigen Jubiläums des Opernhausorchesters von der Gesellschaft der Freunde des Opernhausorchesters, Hannover: Sponholtz, 1961, S. 110; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. 1 2 o. V.: Die Geschichte des Hauses auf der Seite hanns-lilje-haus.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 28. Februar 2018
  7. Wolfgang Schnabel: Die evangelische Posaunenchorarbeit. Herkunft und Auftrag ( = Veröffentlichungen zur Liturgik, Hymnologie und theologischen Kirchenmusikforschung, Bd. 26), zugleich Dissertation 1990 an der Universität Tübingen, Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1993, ISBN 978-3-525-57188-0 und 3-525-57188-7, S. 277; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.