Klaus Reichenbach (* 22. September 1945 in Altenburg) ist ein Maschinenbauingenieur, Rechtsanwalt und deutscher Politiker (CDU). Er war Minister im Amt des Ministerpräsidenten der DDR im Kabinett von Lothar de Maizière.
Reichenbach absolvierte nach der Ausbildung zum Maschinenbauer ein Studium der Ingenieurökonomie an der Textilfachschule Reichenbach im Vogtland und von 1975 bis 1980 ein Fernstudium der Staats- und Rechtswissenschaften an der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft in Potsdam sowie von 1982 bis 1986 ein Jurafernstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin.
1969 wurde er Geschäftsführer der Firma Hermann Reichenbach KG Hartmannsdorf, die er nach der Zwangsverstaatlichung 1972 als Betriebsleiter führte. Ab 1985 war er Betriebsleiter bzw. -direktor des VEB Feinstrickwaren „Goldfasan“ Burgstädt.
1969 trat Reichenbach der DDR-Blockpartei CDU bei. Ab 1974 war er Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Karl-Marx-Stadt-Land, seit 1987 Mitglied des CDU-Hauptvorstandes, seit 1988 Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Karl-Marx-Stadt und seit März 1990 des Landesverbandes Sachsen und seit Oktober 1990 Mitglied des Präsidiums der gesamtdeutschen CDU.
Von März bis Oktober 1990 war er Abgeordneter der Volkskammer und von April bis Oktober Minister im Amt des Ministerpräsidenten der DDR. Er galt als Anwärter für das Amt des sächsischen Ministerpräsidenten 1990. 1991 trat er vom Vorsitz des sächsischen CDU-Landesverbandes zurück. Von 1990 bis 1994 war er Abgeordneter des Deutschen Bundestages.
Seit 1995 arbeitet er als Rechtsanwalt in Hartmannsdorf.
Von 1990 bis zu seinem Rücktritt am 23. April 2016 war er Präsident des Sächsischen Fußball-Verbandes e.V. (SFV). Er ist Vizepräsident des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV). Seit 2001 gehört er dem Vorstand des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) an.
Literatur
- Helmut Müller-Enbergs: Reichenbach, Klaus. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.