Die kombinatorische Chemie versucht, durch Kombination und Variation verschiedener Reste an einem Grundgerüst eine Vielzahl von Molekülen herzustellen, aus der diejenigen mit den gewünschten bzw. optimierten Eigenschaften herausgesucht werden müssen. Zur Synthese werden meistens Roboter und standardisierte Reaktionsabläufe genutzt.
Anwendungen finden sich vor allem in der medizinische Chemie bzw. in der Pharmakologie. Dort werden mit Hilfe der kombinatorischen Chemie neue Wirkstoffe gefunden oder optimiert. Während in der Anfangsphase Anfang der 1980er Jahre versucht wurde, eine möglichst große Zahl von Verbindungen, sogenannte Bibliotheken, herzustellen, ging der Trend später zur Synthese von aufgereinigten und gut charakterisierten Einzelverbindungen. Der Übergang zur Parallelsynthese wurde damit fließend.
Weblinks
- SmiLib: Eine kostenlose Open-Source-Software zur schnellen Enumerierung kombinatorischer Bibliotheken (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2023. Suche in Webarchiven.)
- Einführung und Glossar (englisch)
Literatur
- Gerhard Klebe: Wirkstoffdesign: Entwurf und Wirkung von Arzneistoffen. 2. Auflage. Spektrum, Akad. Verl, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-8274-2046-6, Kapitel Kombinatorik: Chemie mit großen Zahlen.