Kotlina (Sepse) | ||
Basisdaten | ||
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Staat: | Kroatien | |
Koordinaten: | 45° 47′ N, 18° 44′ O | |
Gespanschaft: | Osijek-Baranja | |
Gemeinde: | Kneževi Vinogradi | |
Höhe: | 113 m. i. J. | |
Einwohner: | 208 (2021) | |
Telefonvorwahl: | (+385) 031 | |
Postleitzahl: | 31309 | |
Kfz-Kennzeichen: | BM |
Kotlina (ungarisch Sepse) ist ein Dorf in der Gemeinde Kneževi Vinogradi in der Gespanschaft Osijek-Baranja im Nordosten Kroatiens. Es hat 208 Einwohner (2021) und liegt nahe der kroatisch-ungarischen Grenze.
Nachbarorte
Branjina | Podolje | Suza |
Popovac | Suza | |
Kamenac | Kneževi Vinogradi | Suza |
Geschichte
Vorgeschichte
Mehrere archäologische Funde deuten darauf hin, dass Kotlina bereits in der mittleren Jungsteinzeit bewohnt war. Auf einem Hügel unweit des Dorfes fand man mehrere Keramikfragmente die schwarz gefärbt und mit dünnen Linien verziert waren. Viele dieser Fundstücke werden der Sopot-Kultur zugeordnet. Im Zuge dieser Ausgrabungen fand man Knochen die darauf hinweisen dass es sich um Gräber handeln könnte.
Mittelalter
Im Jahre 1227 wurde Kotlina erstmals schriftlich mit der Bezeichnung Srebsa in einer Urkunde des ungarisch-kroatischen Königs Andreas II. erwähnt. Im Mittelalter wechselte das Dorf häufig den Besitzer und bereits im 14. Jahrhundert hatte es eine eigenständige Pfarrei.
Als 1526 die Türken die Siedlung besetzten, wurde es Teil des Osmanischen Ungarn. Im türkischen Steuerbuch von 1591 steht, das die Bevölkerung hauptsächlich nur aus Ungarn bestand.
Während des Großen Türkenkrieges im Jahre 1687 wurde die Region von der türkischen Herrschaft befreit und Prinz Eugen von Savoyen erhielt das Gebiet als königliche Schenkung für seine militärischen Verdienste. Bis zu Eugen Savoyens Tod war Kotlina Teil seines Herrschaftsanwesens in Bilje. Im Jahr 1736 ging das Gut und die Ländereien an die Hofkammer über und Maria Theresia schenkte 1780 das Anwesen ihrer Tochter Erzherzogin Maria Christina und ihrem Ehemann Prinz Albert Kasimir. Später erbte das Gut Erzherzog Karl und es blieb bis zum 1. Weltkrieg im Besitz seines Bruders Friedrich.
Neuzeit
Nach Ende des Ersten Weltkrieges und bis zum Friedensvertrag von Trianon gehörte die Region zum Komitat Baranya. Kurz darauf, im Jahr 1918 wurde es dem neuen Königreich Jugoslawien zugesprochen. Während des 2. Weltkrieges, von 1941 bis 1945, gehörte das Gebiet wieder zu Ungarn. Später folgte dann die Eingliederung in die SFR Jugoslawien. Seit 1991 ist es Bestandteil von Kroatien.
Bevölkerung
Laut der Volkszählung von 1910 hatte Kotlina damals 1048 Einwohner, davon 1034 Ungarn, 11 Deutsche, 1 Slowake und 1 Kroate. 1046 der Einwohner sprachen Ungarisch (98,5 %). Die Bevölkerung des Dorfes sank im Jahr 2011 auf 288. Der Anteil der Ungarn an der Bevölkerungszusammensetzung betrug 2001 88,32 %.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||||
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1857 | 1869 | 1880 | 1890 | 1900 | 1910 | 1921 | 1931 | 1948 | 1953 | 1961 | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2011 | 2021 |
907 | 1014 | 1034 | 1083 | 1075 | 1048 | 1012 | 1014 | 936 | 912 | 862 | 731 | 533 | 460 | 334 | 284 | 208 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die reformierte Kirche in Kotlina wurde zwischen 1803 und 1806 erbaut, da die Kirche davor im Jahr 1803 bei einem Brand völlig zerstört wurde. Die neue Kirche wurde an einer anderen Stelle erbaut und der Zugang ist nur mit einer Treppe von der Hauptstraße erreichbar. In den Jahren 1856, 1882, 1963, 1984 und 2006 wurden Renovierungsarbeiten durchgeführt.
- Die reformierte Pastoralresidenz steht ein paar Meter südlich der Kirche und wurde 1853 im historischen Stil erbaut. Die Längsseite des rechteckigen Gebäudes ist der Straße zugewandt. Dahinter befindet sich ein 1867 erbautes Nebengebäude, das zusammen mit den Pfarrwohnungen eine architektonische Einheit bildet.
- Römisch-katholische Kapelle Maria. Nach Angaben der Ältesten des Dorfes war die Kapelle bereits 1936 in Betrieb, könnte aber schon früher existiert haben. Ende der 1970er Jahre wurde die morsche Holzkonstruktion des Glockenturms auf dem Hügel über der Kapelle durch die heute noch vorhandene Eisenkonstruktion ersetzt. Eine Lourdes-Grotte, der neue Altar und die Kanzel wurden 1983 fertiggestellt.
- Kriegerdenkmal aus dem Ersten Weltkrieg mit Namen der Gefallenen. Eine weitere Gedenktafel erinnert an die Opfer des Zweiten Weltkrieges.
- Reformationskirche
- Kriegerdenkmal
- Evangelischer Friedhof
- Ungarisches Bauernhaus
- Historische Löschpumpe
Bildung
Im Dorf befindet sich eine Ortsschule der Grundschule Zmajevac, in der Kinder in den Klassen 1 bis 4 unterrichtet werden.
Vereine
Im kroatischen Vereinsregister Registar udruga Republike Hrvatske sind 10 Vereine mit Sitz in Kotlina registriert (Stand: VIII/2023):
- Freiwillige Feuerwehr „DVD Kotlina“, gegründet 17. März 1999 (Glavna)
- Jugendverein „Jozsef Attila“, gegründet 12. Januar 2005 (Glavna 92)
- Kulturverein „Vrata prema Europi Kotlina“, gegründet 11. März 2014 (Petefi Šandora 14)
- Nichtregierungsorganisation „DZMH“, gegründet 30. April 2007 (Glavna 94)
- Fußballverein „Grozd“ Kotlina, gegründet 11. März 1969 (Glavna 10)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Denkmalregisternummer: Z-3756.
- ↑ Árpádkori új okmánytár. Codex diplomaticus Arpadianus continuatus. VI. kötet 441.
- ↑ Vass Előd: A szekcsői — mohácsi szandzsák 1591. évi adóösszeírása – A Baranya megyei Levéltár évkönyve Pécs, 1979.
- ↑ Volkszählung von 1910 - Sepse Seite 2_2 und 2_3
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in Kroatien von 1857–2001 - Seite 2_2 und 2_3
- ↑ Volkszählung in Kroatien 2011 - Kotlina - Seite 77
- ↑ Denkmalregisternummer: Z-5819.
- ↑ Vereinsregister in Kroatien