Kurt Hohensinner (* 16. Mai 1978 in Graz) ist ein österreichischer Heilpädagoge und Politiker (ÖVP) und seit 2014 Grazer Stadtrat für Bildung, Integration und Sport. Seit 2021 ist er – als Nachfolger von Siegfried Nagl, der nach der Niederlage bei der Gemeinderatswahl 2021 von allen Ämtern zurücktrat – Stadtparteiobmann der Grazer ÖVP.

Herkunft und Ausbildung

Kurt Hohensinner wuchs in seiner Geburtsstadt Graz auf. Er absolvierte die Fachschule für Sozialberufe (BMS) der Caritas in Graz, die Lehranstalt für Heilpädagogik in Graz und ist diplomierter Behindertenpädagoge. Er war seit 2001 Mitarbeiter im Freiwilligenmanagement der Lebenshilfe Graz und UmgebungVoitsberg und deren Koordinator. Darüber hinaus absolvierte er berufsbegleitend den Gesundheits- und Sozialmanagement-Lehrgang unter der wissenschaftlichen Leitung von Klaus Zapotoczky, den er im Jänner 2011 mit einem Master of Business Administration (MBA) abschloss. Seine Master-Thesis hat den Titel Freiwilliges Engagement im Sozialbereich.

Politischer Werdegang

Hohensinner begann seine politische Laufbahn als Obmann der Grazer Schülerunion (1996–1998) und als Landesobmann der Steirischen Schülerunion (1998–2000). Weiters fungierte er als Vorstandsmitglied der „Grazer Stadtidee“ (2000–2007), Vorstandsmitglied im AFA Graz „Akademisches Forum für Außenpolitik“ (2003–2008), Obmann der Jungen Volkspartei Graz (2005–2011) und seit 2002 als Obmann des Studentenheimbetreibers „SFS“. Seit 2003 war er Gemeinderat der Landeshauptstadt Graz, seit 2008 stellvertretender Klubobmann der Grazer Volkspartei, seit 2010 Obmann der Kommunalpolitischen Vereinigung Graz, geschäftsführender Bezirksobmann der Andritzer Volkspartei und seit 2012 geschäftsführender Klubobmann der Grazer Volkspartei.

Grazer Gemeinderat

Seit 21. Jänner 2013 war Hohensinner Klubobmann der ÖVP im Grazer Gemeinderat. Seine Arbeitsschwerpunkte als Gemeinderat waren das Schaffen besserer Rahmenbedingungen für Menschen mit Behinderungen, um ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, und diverse Angelegenheiten im Sozial- und Jugendbereich.

Grazer Stadtrat

Hohensinner wurde bei der Gemeinderatssitzung am 23. Jänner 2014 als Nachfolger von Detlev Eisel-Eiselsberg mit den Stimmen aller Parteien zum neuen amtierenden Stadtrat für Bildung, Integration und Sport gewählt und angelobt. Nach der Gemeinderatswahl im Februar 2017 – die einen großen Erfolg für die ÖVP brachte – übernahm Kurt Hohensinner zu seinen bisherigen Aufgaben auch die Bereiche Soziales, Senioren, Jugend und Familie.

Hohensinners politisches Ziel als Stadtrat ist es, Graz mit innovativen und wissenschaftlich evaluierten Konzepten sowie einer modernen Infrastruktur, die vor allem die Neugier und Motivation Lehrender und Lernender ständig am Glühen hält, zur Bildungsstadt Österreichs zu machen. Bildung soll mit Hilfe einer konstruktiven und jungen Politik in allen Lebensbereichen stattfinden. Integration kann nur über Bildung in allen Lebensbereichen gelingen. Spitzensportler brauchen für den Erfolg ein gutes Team – vom Coach bis zum Mentaltrainer. Sportsgeist bedeutet Teamgeist – auch beim Breitensport in Graz.

Hohensinner ist im Zusammenhang mit seiner Funktion als Stadtrat und den damit verbundenen politischen Verantwortungen besonders in folgenden Bereichen engagiert: Bildungsstrategie, Schulausbau, flexible Kinderbetreuung, Sprachförderung, Integrationsarbeit, Neue Wege in der Behindertenhilfe (Personenzentrierte Begleitung), Moderne Ansätze in der Sozialpolitik, Sportförderung, Ausbau der Sportinfrastruktur, Teacher’s Award sowie Projekte für das junge Graz.

Stadtparteiobmann der Grazer Volkspartei

Nach der Gemeinderatswahl 2021 am 26. September gab Siegfried Nagl seinen Rücktritt als Bürgermeister bekannt. Hohensinner wurde in einer Sitzung des ÖVP-Parteivorstandes am 27. September 2021 als sein Nachfolger als Stadtparteiobmann der Grazer Volkspartei designiert, im März 2022 wurde er am Stadtparteitag zum Obmann gewählt.

Weitere politische Projekte und Themen

Weitere politische Ideen Kurt Hohensinners sind Timesharingbüros, Jobtickets und günstige Ganzjahresnetzkarten für öffentliche Verkehrsmittel, faire Gemeindewohnungen, Startwohnungen für junge Menschen, eine Haftpflicht- und Unfallversicherung für alle Ehrenamtlichen, Ermöglichung der Bürgerbeteiligung bei Gemeinderatssitzungen und „Raum für Jugendliche“. Von ihm durch- und umgesetzt wurden gratis WLAN in der Grazer Innenstadt, „Citybeach Graz“, der Jugendgemeinderat Graz „ProACT“, die Verkehrsverbund-Nachmittagsbildungskarte, die „Kinderredoute“ in der Grazer Oper, eine Haftpflicht- und Unfallversicherung für alle Grazer Ehrenamtlichen, eine Freiwillige Feuerwehr für Graz (gegründet im September 2008), neue Freibädertarife und der Mobilitätsscheck.

Im November 2022 folgte ihm Karlheinz Kornhäusl als Grazer ÖAAB-Obmann nach.

Graz-Miniaturen

Die Tastmodelle von einer Handvoll Grazer Bauwerken

  • Uhrturm (2003)
  • Kunsthaus (2003)
  • Rathaus (2014)
  • Oper
  • Murinsel (von Langfingern entwendet)
  • Landhaus/Zeughaus (Kunststoff-3D-Druck)
  • Dom (geplant?)

ab 2003 vor oder in diesen Gebäuden aufgestellt, gehen auf eine Initiative der damaligen ÖVP-Gemeinderäte Hohensinner und Alexander Ceh zurück.

Hohensinner brachte die Idee für die Graz-Miniaturen von einem Praktikum in den USA mit. Er hatte im Jahr 2000 im Rahmen eines Praktikums mit einer Gruppe behinderter Menschen das kalifornische Disneyland besucht. Micky Maus & Co wurden durch kleine Kunststoffpuppen, Sehenswürdigkeiten durch hölzerne Tastmodelle Sehbeeinträchtigten zum „Begreifen“ zur Verfügung gestellt.

Die Modelle sind typisch aus Bronze, detailreich und doch ohne scharfe Spitzen und Kanten ausgeführt. Vordergründig für sehbehinderte und blinde Menschen geschaffen, sind jedoch auch für Sehende attraktiv, da sie einen Blick von oben und einen raschen Überblick erlauben.

Commons: Kurt Hohensinner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Kurt Hohensinner wird Bildungsstadtrat, Seite auf www.graz.at (Memento vom 2. Januar 2014 im Internet Archive), abgerufen am 2. Jänner 2014.
  2. 1 2 Kurt Hohensinner: Neuer Stadtrat für Bildung und Sport, Kleine Zeitung, 23. Jänner 2014. Kleine Zeitung, 23. Januar 2014, archiviert vom Original am 7. April 2014..
  3. 1 2 Der kleinste gemeinsame Nenner. Kleine Zeitung, 24. Januar 2014, abgerufen am 26. Mai 2020..
  4. 1 2 3 Website Kurt Hohensinner (Memento vom 12. Januar 2014 im Internet Archive), abgerufen am 2. Jänner 2014.
  5. Lebenshilfe Graz und Umgebung – Voitsberg: Freiwilligenmanagement, abgerufen am 2. Jänner 2014.
  6. 1 2 Seite über Gemeinderat Kurt Hohensinner auf: www.graz.at (Memento vom 2. Januar 2014 im Internet Archive), abgerufen am 2. Jänner 2014.
  7. Gemeinderatsclub Grazer ÖVP: Neues Team mit neuem Clubobmann, Kleine Zeitung, 21. Jänner 2013. Kleine Zeitung, 21. Januar 2013, archiviert vom Original am 16. September 2014.
  8. Kurt Hohensinner: Neuer Obmann für VP-Gemeinderatsclub, Seite auf www.meinbezirk.at, abgerufen am 2. Jänner 2014.
  9. Seite über Kurt Hohensinner auf: oevplend.wordpress.com, abgerufen am 8. Februar 2014.
  10. www.icomedias.com: Graz: Gemeinderatswahl 2017. Abgerufen am 9. Februar 2018.
  11. Stadtportal der Landeshauptstadt Graz, Admin (Graz Press Service): Ressortverteilung - Stadtportal der Landeshauptstadt Graz. In: www.graz.at. (graz.at [abgerufen am 9. Februar 2018]).
  12. Zur Person: Kurt Hohensinner MBA (Memento vom 4. Januar 2017 im Internet Archive), Stadtportal der Stadt Graz, abgerufen am 27. September 2015.
  13. Aktuelles (Memento vom 4. Januar 2017 im Internet Archive), Stadtportal der Stadt Graz, abgerufen am 27. September 2015.
  14. Bildung findet Stadt. Erste Bildungsstrategie der Stadt Graz 2013–2020 (pdf) (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), Stadtportal der Stadt Graz, abgerufen am 27. September 2015.
  15. Zukunftschancen durch Bildung, Integration und Sport (pdf), Stadtportal der Stadt Graz, abgerufen am 27. September 2015.
  16. Mutig für eine sichere Zukunft: Kurt Hohensinner (Memento vom 25. Oktober 2014 im Internet Archive), Seite auf go4ho.at, abgerufen am 27. September 2015.
  17. Bürgermeister Nagl tritt zurück. In: steiermark.ORF.at. ORF Steiermark, 26. September 2021, abgerufen am 26. September 2021.
  18. ÖVP: Nagl übergibt an Hohensinner. In: ORF.at. 27. September 2021, abgerufen am 28. September 2021.
  19. Grazer ÖVP: Hohensinner erhält 97,3 Prozent. In: ORF.at. 29. März 2022, abgerufen am 1. April 2022.
  20. Seite der Website Kurt Hohensinners (Memento vom 2. Januar 2014 im Internet Archive), abgerufen am 2. Jänner 2014.
  21. Seite der Website Kurt Hohensinners (Memento vom 2. Januar 2014 im Internet Archive), abgerufen am 2. Jänner 2014.
  22. Website Citybeach Graz (Memento vom 26. Oktober 2013 im Internet Archive), abgerufen am 2. Jänner 2014.
  23. Jugendgemeinderat Graz, abgerufen am 2. Jänner 2014.
  24. Kinderredoute in der Grazer Oper, Kleinen Zeitung, 30. Jänner 2012, abgerufen am 2. Jänner 2014.
  25. Website der Freiwilligen Feuerwehr Graz, abgerufen am 2. Jänner 2014.
  26. Seite über die Freiwillige Feuerwehr Graz auf regiowiki.at, abgerufen am 2. Jänner 2014.
  27. Andrea Sittinger: Grazer ÖAAB neu: Mediziner Karlheinz Kornhäusl folgt als Obmann auf Kurt Hohensinner. In: meinbezirk.at. 8. November 2022, abgerufen am 10. November 2022.
  28. Bilder der Grazer „Uhrturmminiatur“ auf www.flickr.com, abgerufen am 2. Jänner 2014.
  29. Bilder der Grazer „Kunsthausminiatur“ auf www.flickr.com, abgerufen am 2. Jänner 2014.
  30. Rathausminiatur: Fünftes Tastmodell feierlich enthüllt, Seite auf www.gbg.graz.at (Memento vom 2. Januar 2014 im Internet Archive), abgerufen am 2. Jänner 2014.
  31. Tastmodelle von Grazer Wahrzeichen, Seite auf www.bizeps.or.at, abgerufen am 2. Jänner 2014.
  32. Bilder der Grazer „Rathausminiatur“ auf www.flickr.com, abgerufen am 2. Jänner 2014.
  33. Bilder der Grazer „Opernminiatur“ auf www.flickr.com, abgerufen am 2. Jänner 2014.
  34. Bilder der Grazer „Murinselminiatur“ auf www.flickr.com, abgerufen am 2. Jänner 2014.
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