Kyōto Sanga
Basisdaten
Name Kyōto Sanga Football Club
(jap. 京都サンガF.C.)
Sitz Kyōto, Japan
Gründung 13. Januar 1994 (Kyōto Shikō Club, 1922)
Farben purpur
Präsident Japan Tōru Umemoto
Website sanga-fc.jp
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Korea Sud Cho Kwi-jae
Spielstätte Sanga Stadium by Kyocera,
Kameoka, Präfektur Kyōto
Plätze 20.588
Liga J1 League
2022 J1 16. Platz
Heim
Auswärts

Kyōto Sanga F.C. (jap. 京都サンガF.C., Kyōto Sanga efu shī) ist ein japanischer Fußballclub aus Kyōto. Aktuell spielt der Verein in der ersten japanischen Liga. Er ist der mit Abstand älteste Profiklub des Landes.

Der Beiname Sanga kommt aus Indien und bedeutet in der buddhistischen Terminologie „Schar“ oder „Gemeinschaft“ – eine Anspielung an die Hochschulvergangenheit der Mannschaft. Auch verweist der Name auf die buddhistische Tradition der ehemaligen Kaiserstadt.

Geschichte

Seinen Ursprung hat der Verein im 1922 gegründeten Kyōto Shikō Club (京都紫郊クラブ, Kyōto Shikō Kurabu, wörtlich: „Kyōto-Purpurvorstadt-Klub“), welcher sich nicht – wie die meisten Vereine – aus einer Werksmannschaft, sondern einem Hochschulteam gründete. Die Vereinsfarbe, die sich auch im Wappen der Präfektur und Stadt Kyoto findet, soll an den ehemals kaiserlichen Status der Stadt erinnern. 1954 wurde die Schreibweise bei gleicher Aussprache in 京都紫光クラブ (wörtlich: „Purpurstrahl-Klub Kyōto“) geändert. Die Lehrermannschaft nahm in den 50er- und 60er-Jahren mehrfach am Kaiserpokal teil, ohne jedoch das Finale zu erreichen. Eine Aufnahme in die landesweite Japan Soccer League – welche ursprünglich Firmenmannschaften vorbehalten war – erfolgte 1973. Mit Gründung der J. League 1993 nahm der Klub an der damals zweitklassigen Japan Football League teil.

Zur Saison 1994 wurde der Klub als Aktiengesellschaft K.K. Kyōto Purple Sanga (株式会社京都パープルサンガ, kabushiki kaisha Kyōto Pāpuru Sanga, engl. Kyoto Purple Sanga Co. Ltd.) neu gegründet, zu dessen Investoren Unternehmen wie Kyōcera, Nintendō und die Kyōto Shimbun sowie Präfektur und Stadt Kyōto gehören.

Begünstigt durch die ständige Erweiterung der J. League, rückte Sanga kontinuierlich in der Tabelle nach oben, bis der Klub 1995 schließlich hinter den Fukuoka Brooks den zweiten Rang belegte und ins Oberhaus aufstieg. Auch begünstigte die Aufstockung der Liga in der folgenden Saison den Klassenerhalt. Mit mäßigem Erfolg verblieb Sanga in der J. League, musste aber den Abstieg in der Saison 2000 hinnehmen. Nach dem sofortigen Wiederaufstieg 2001 übernahm das deutsche Trainerduo Gert Engels und Michael Weiß die Mannschaft und konnte sich mit Unterstützung des in Kyoto ansässigen Kyōcera-Konzerns in der Division 1 halten. Auch der Titel im Kaiserpokal sorgte für steigende Euphorie und Zuschauerzahlen.

Nach dem Abgang einiger Leistungsträger – Engels war ebenfalls entlassen worden – stieg Kyoto Sanga 2003 wieder in die J. League Division 2 ab. Der neue Trainer Kōichi Hashiratani trennte sich 2005 von den alten Stars Daisuke Matsui und Teruaki Kurobe und sicherte mit einer verjüngten Mannschaft bereits sieben Spieltage vor Schluss den Wiederaufstieg ins Oberhaus. Doch der Klassenerhalt blieb dem Verein verwehrt und als Tabellenletzter Stieg Kyoto Sanga 2006 erneut ab. Der Beiname Purple wurde 2007 entfernt und der aktuelle Name Kyōto Sanga F.C. präsentiert. Auch das neue Vereinslogo sollte den Verein moderner und attraktiver machen. Mit dem Sieg über Sanfrecce Hiroshima in der Relegation – durch den 2:1-Sieg im Hinspiel, reichte im Rückspiel in Hiroshima das 0:0-Unentschieden – gelang Kyōto Sanga erneut der direkte Wiederaufstieg.

Zuletzt stieg der Verein 2010 nach der Niederlage gegen die Urawa Red Diamonds ab und spielt seitdem in der Division 2. Sanga konnte nur vier Siege vorweisen und hatte mit −30 (30:60) die zweitschlechteste Tordifferenz der Liga.

Erfolge

Stadion

Zu Gründungszeiten spielte der Verein auf einem Spielfeld im Stadtteil Murasakino (紫野) im Stadtviertel Kitaku. Das neue Nishikyōgoku Athletic Stadium (西京極スタジアム, Nishikyōgoku Sutajiamu), ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage, wurde 1942 im Stadtteil Nishikyōgoku, Ukyō-ku gebaut und dient seitdem als Austragungsort der Heimspiele. 1985 und 1996 erfolgte der Ausbau, sodass heute bis zu 20.588 Zuschauer Platz finden.

Nach fast zwei Jahrzehnten Planung seit den 1990er Jahren wurde ein neues Fußballstadion mit 21.610 Plätzen für 16,7 Mrd. JPY gebaut. Den ersten Spatenstich wurde am 20. Januar 2018 vollzogen. Das Stadion wurde zu Beginn des Jahres 2020 fertig gestellt, rechtzeitig zum Beginn der J2 League 2020. Der japanische Technologiekonzern Kyocera sicherte sich 2019 für 2 Mrd. JPY die Namensrechte über 20 Jahre, sodass das Stadion Sanga Stadium by Kyocera heißt.

Spieler

Stand: Februar 2023

Nr. Position Name
1 Japan TW Tomoya Wakahara
2 Japan AB Takahiro Iida
3 Japan AB Shōgo Asada
4 Japan AB Rikito Inoue
5 Japan AB Hisashi Appiah Tawiah
6 Japan AB Yūto Misao
7 Japan MF Sōta Kawasaki
8 Japan MF Daigo Araki
9 Brasilien ST Patric
10 Japan MF Shimpei Fukuoka
11 Japan ST Ryōgo Yamasaki
13 Japan ST Takumi Miyayoshi
14 Japan MF Kōsuke Shirai
15 Japan ST Yudai Kimura
16 Japan MF Shōhei Takeda
17 Japan ST Kosuke Kinoshita
18 Japan MF Temma Matsuda (C)
19 Japan MF Daiki Kaneko
20 Japan AB Shinnosuke Fukuda
Nr. Position Name
21 Suriname TW Warner Hahn
22 Japan ST Kazunari Ichimi
23 Japan ST Yūta Toyokawa
24 Japan AB Osamu Henry Iyoha
25 Japan MF Teppei Yachida
26 Japan TW Gakuji Ōta
27 Japan MF Fuki Yamada
28 Japan MF Sora Hiraga
29 Japan AB Yuta Ueda
32 Neuseeland TW Michael Woud
33 Japan MF Naoto Misawa
34 Japan AB Kazunari Kita
35 Japan AB Rikuto Iida
39 Japan MF Taiki Hirato
41 Brasilien MF Alan Carius
44 Japan MF Kyo Sato

Trainerchronik

TrainerNationvonbis
Bunji Kimura Japan1. Januar 198330. Juni 1990
George Yonashiro Japan1. Februar 199431. Januar 1995
Oscar Brasilien1. Februar 199510. Juni 1996
George Yonashiro Japan11. Juni 199631. Januar 1997
Pedro Rocha Uruguay1. Januar 199731. Dezember 1997
Hans Ooft Niederlande1. Februar 19981. Juni 1998
Hidehiko Shimizu Japan2. Juni 199830. Juni 1999
Shū Kamo Japan1. Juli 199931. Mai 2000
Gert Engels Deutschland1. Juni 200031. Mai 2003
Bunji Kimura Japan1. Juni 200330. Juni 2003
Pim Verbeek Niederlande1. Juli 200331. Dezember 2003
Akihiro Nishimura Japan1. Februar 200413. Juni 2004
Kōichi Hashiratani Japan14. Juni 20044. Oktober 2006
Naohiko Minobe Japan5. Oktober 200611. Oktober 2007
Hisashi Katō Japan12. Oktober 200727. Juli 2010
Yutaka Akita Japan27. Juli 201031. Januar 2011
Takeshi Ōki Japan1. Februar 201131. Januar 2014
Valdeir Vieira Brasilien1. Januar 201418. Juni 2014
Ryōichi Kawakatsu Japan29. Juni 201431. Januar 2015
Masahiro Wada Japan1. Februar 201510. Juli 2015
Kiyotaka Ishimaru Japan11. Juli 20156. Dezember 2016
Takanori Nunobe Japan1. Januar 201710. Mai 2018
Boško Gjurovski Nordmazedonien11. Mai 201831. Januar 2019
Ichizō Nakata Japan1. Februar 201931. Januar 2020
Noritada Saneyoshi Japan1. Februar 202031. Januar 2021
Cho Kwi-jae Südkorea1. Februar 2021heute

Saisonplatzierung

Saison Liga Teams Pos. J. League Cup Kaiserpokal
1996 J1 16 16. Gruppenphase Viertelfinale
1997 17 14. Gruppenphase 4. Runde
1998 18 13. Gruppenphase 3. Runde
1999 16 12. 2. Runde 4. Runde
2000 16 15.  Halbfinale 3. Runde
2001 J2 12 1.  1. Runde 4. Runde
2002 J1 16 5. Gruppenphase Sieger
2003 16 16.  Gruppenphase 3. Runde
2004 J2 12 5. - 4. Runde
2005 12 1.  - 4. Runde
2006 J1 18 18.  Gruppenphase 4. Runde
2007 J2 13 3.  - 3. Runde
2008 J1 18 14. Gruppenphase 5. Runde
2009 18 12. Gruppenphase 3. Runde
2010 18 17.  Gruppenphase 3. Runde
2011 J2 20 7. - Finale
2012 22 3. - 3. Runde
2013 22 3. - 3. Runde
2014 22 9. - 3. Runde
2015 22 17. - 3. Runde
2016 22 5. - 2. Runde
2017 22 12. - 2. Runde
2018 22 19. - 3. Runde
2019 22 8. - 2. Runde
2020 22 8. - -
2021 22 2.   - Achtelfinale
2022 J1 18 16. Play-off-Runde Halbfinale
2023 J1 18 Gruppenphase 2. Runde

Auszeichnungen

Elf des Jahres

Commons: Kyōto Sanga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kader Kyōto Sanga. In: transfermarkt.de. Abgerufen am 22. Februar 2023.
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