Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 47° 44′ N, 10° 17′ O

Basisdaten (Stand 1972)
Bestandszeitraum: 1862–1972
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Verwaltungssitz: Kempten (Allgäu)
Fläche: 602,3 km2
Einwohner: 59.400 (31. Dez. 1971)
Bevölkerungsdichte: 99 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: KE
Kreisschlüssel: 09 7 39
Kreisgliederung: 29 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
8960 Kempten
Lage des Landkreises Kempten (Allgäu) in Bayern

Der Landkreis Kempten (Allgäu) gehörte zum bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Bis zum Beginn der Gebietsreform in Bayern am Anfang der 1970er Jahre hatte der Landkreis 29 Gemeinden. Im heutigen Sprachgebrauch wird er Altlandkreis Kempten genannt.

Geographie

Die größten Orte waren Altusried, Buchenberg, Durach und Waltenhofen. Der Landkreis grenzte 1972 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Memmingen, Marktoberdorf, Füssen, Sonthofen und Lindau (Bodensee) (alle in Bayern) sowie an den Landkreis Wangen (in Baden-Württemberg).

Geschichte

Bezirksamt

Das Bezirksamt Kempten folgte im Jahr 1862 dem flächengleichen Landgericht älterer Ordnung Kempten.

Am 1. April 1927 wurde das Bezirksamt Kempten um die Gemeinden Moosbach und Petersthal des Bezirksamtes Sonthofen vergrößert.

Landkreis

Am 1. Januar 1939 wurde wie sonst überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt. So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Kempten (Allgäu).

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Kempten (Allgäu) im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst. Die beiden Gemeinden Sankt Lorenz und Sankt Mang wurden in die kreisfreie Stadt Kempten (Allgäu) eingegliedert. Alle übrigen Gemeinden wurden mit dem Landkreis Sonthofen zum neuen Landkreis Oberallgäu zusammengefasst.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
186422.746
188530.649
190033.353
191037.046
192541.430
193938.422
195055.159
196050.800
197159.400

Gemeinden

Die Gemeinden des Landkreises Kempten vor der Gemeindereform. Die Gemeinden, die es heute noch gibt, sind fett geschrieben.

frühere Gemeindeheutige Gemeindeheutiger Landkreis
1Altusried (Markt)AltusriedLandkreis Oberallgäu
2BetzigauBetzigauLandkreis Oberallgäu
3Buchenberg (Markt)BuchenbergLandkreis Oberallgäu
4Dietmannsried (Markt)DietmannsriedLandkreis Oberallgäu
5DurachDurachLandkreis Oberallgäu
6FrauenzellAltusriedLandkreis Oberallgäu
7HaldenwangHaldenwangLandkreis Oberallgäu
8KimratshofenAltusriedLandkreis Oberallgäu
9KreuzthalBuchenbergLandkreis Oberallgäu
10KrugzellAltusriedLandkreis Oberallgäu
11LaubenLaubenLandkreis Oberallgäu
12Martinszell im AllgäuWaltenhofenLandkreis Oberallgäu
13MemhölzWaltenhofenLandkreis Oberallgäu
14MittelbergOy-MittelbergLandkreis Oberallgäu
15MoosbachSulzbergLandkreis Oberallgäu
16MuthmannshofenAltusriedLandkreis Oberallgäu
17PetersthalOy-MittelbergLandkreis Oberallgäu
18ProbstriedDietmannsriedLandkreis Oberallgäu
19ReicholzriedDietmannsriedLandkreis Oberallgäu
20Sankt LorenzKempten (Allgäu)1972 eingemeindet zur kreisfreien Stadt Kempten (Allgäu)
21Sankt MangKempten (Allgäu)1972 eingemeindet zur kreisfreien Stadt Kempten (Allgäu)
22SchrattenbachDietmannsriedLandkreis Oberallgäu
23Sulzberg (Markt)SulzbergLandkreis Oberallgäu
24ÜberbachDietmannsriedLandkreis Oberallgäu
25WaltenhofenWaltenhofenLandkreis Oberallgäu
26Weitnau (Markt)WeitnauLandkreis Oberallgäu
27WengenWeitnauLandkreis Oberallgäu
28Wiggensbach (Markt)WiggensbachLandkreis Oberallgäu
29WildpoldsriedWildpoldsriedLandkreis Oberallgäu

Die Gemeinde Rechtis wurde am 1. Januar 1963 nach Weitnau eingemeindet.

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen KE zugewiesen. Es wird nur in der Stadt Kempten (Allgäu) durchgängig bis heute ausgegeben. Im Landkreis Oberallgäu wurde es bis zum 3. August 1974 ausgegeben.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern 1964
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 495.
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 777.
  5. Verordnung zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte vom 27. Dezember 1971
  6. Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864 (Digitalisat).
  7. Königlich bayerisches statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. München 1888, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1885 (Digitalisat).
  8. 1 2 www.gemeindeverzeichnis.de
  9. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925
  10. Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1940
  11. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952
  12. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961
  13. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
  14. Michael Rademacher: Landkreis Kempten. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  15. BayernViewer der Bayerischen Vermessungsverwaltung (Memento des Originals vom 27. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 7. Juli 2010)
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