Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 48° 15′ N, 10° 22′ O

Basisdaten (Stand 1972)
Bestandszeitraum: 1862–1972
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Verwaltungssitz: Krumbach (Schwaben)
Fläche: 327,81 km2
Einwohner: 36.900 (31. Dez. 1971)
Bevölkerungsdichte: 113 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: KRU
Kreisschlüssel: 09 7 40
Kreisgliederung: 49 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
8908 Krumbach (Schwaben)
Landrat: Karl Graf
Lage des Landkreises Krumbach (Schwaben) in Bayern

Der Landkreis Krumbach (Schwaben) war ein Landkreis im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Krumbach (Schwaben) war die Kreisstadt. Die einwohnerstärksten Gemeinden des Landkreises, der vor dem Beginn der Gebietsreform in Bayern am Anfang der 1970er Jahre aus 49 Gemeinden bestand, waren Krumbach, Thannhausen, Ziemetshausen und Ursberg.

Geographie

Lage

Der Landkreis Krumbach lag im Südwesten von Bayern, ungefähr in der Mitte des Regierungsbezirks Schwaben.

Der größte Teil des Gebiets des ehemaligen Landkreises liegt auf den Untere Iller-Lech-Schotterplatten. Nur die Bereiche östlich des Mindeltals liegen auf der Staudenplatte. Der ehemalige Landkreis wird von Süden nach Norden von folgenden Flüssen durchflossen: Günz, Kammel, Mindel, Zusam sowie einigen Bächen, die in diese Flüsse münden.

Der höchste Punkt des ehemaligen Landkreises liegt bei Weiler mit ungefähr 605 m ü. NN, der tiefste im Kammeltal bei Ried beziehungsweise Behlingen mit 470 m ü. NN.

Nachbarkreise

Der Landkreis grenzte 1972 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Günzburg, Augsburg, Schwabmünchen, Mindelheim, Illertissen und Neu-Ulm.

Geschichte

Landgericht

1804 wurde das Landgericht Ursberg gegründet. 1837 wurde der Sitz des Landgerichts nach Krumbach verlegt und in Landgericht Krumbach umbenannt.

Bezirksamt

Das Bezirksamt Krumbach folgte im Jahr 1862 dem flächengleichen Landgericht älterer Ordnung Krumbach (Schwaben).

Am 1. Januar 1880 wurde das Bezirksamt durch einige Gemeinden der Bezirksämter Illertissen und Mindelheim vergrößert und gab gleichzeitig Gemeinden an das Bezirksamt Augsburg ab.

Am 1. Januar 1939 wurde im Deutschen Reich die einheitliche Bezeichnung Landkreis eingeführt. So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Krumbach (Schwaben).

Landkreis

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Krumbach (Schwaben) im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst:

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
186412.912
188522.768
190023.358
191025.203
192525.320
193924.450
195038.437
196034.000
197136.900

Politik

Liste der Bezirksamtmänner (bis 1939) und Landräte

NameAmtszeit
Maximilian von Castell15. Juni 1862 – 28. Februar 1865
Hermann Bechter1. März 1865 – 8. Juli 1868
Johann Paul Krieger16. August 1868 – 16. Juni 1875
Maximilian Joseph Anton von Predl16. Juni 1875 – 30. September 1896
Otto Julius Waldemar Braun1. Oktober 1896 – 30. Juni 1907
Ernst Riedl1. Juli 1907 – 30. September 1932
Christian Wallenreiter (komm.)1. Oktober 1932 – 31. Dezember 1932
Ludwig Nachreiner1. Januar 1933 – 28. April 1945
Anton Dinkel28. April 1945 – 17. Juli 1945
Anton Wassermann20. Juli 1945 – 31. Mai 1946
Fridolin Rothermel1. Juli 1946 – 6. Oktober 1955
Anton Aimiller (komm.)6. Oktober 1955 – 31. Dezember 1955
Karl Graf1. Januar 1956 – 30. Juni 1972

Gemeinden

Bis zur bayerischen Gebietsreform umfasste der Landkreis 49 Gemeinden. Im Jahr 1900 zählte das Bezirksamt Krumbach noch drei Gemeinden mehr. 1902 wurde Hürben nach Krumbach eingemeindet. 1905 schlossen sich die Gemeinden Bayersried und Ursberg zur Gemeinde Bayersried-Ursberg zusammen. 1926 wurde die Gemeinde Höselhurst der Gemeinde Wattenweiler eingemeindet.

Bei den Gemeinden, die aufgelöst wurden, ist in Klammern vermerkt, zu welcher Gemeinde der Ort heute gehört. Die Gemeinden, die heute noch bestehen, sind fett geschrieben.

Städte

Märkte

Weitere Gemeinden

Gemeindefreie Gebiete
Buch
Ebershauser-Nattenhauser Wald (besteht heute noch)
Großer Buchwald
Lettenberg
Winzer Wald (besteht heute noch)

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen KRU zugewiesen. Es wurde bis zum 3. August 1974 ausgegeben. Seit dem 13. Juli 2013 ist es aufgrund der Kennzeichenliberalisierung wieder im Landkreis Günzburg erhältlich.

Literatur

  • Heinrich Habel: Landkreis Krumbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Bd. 29, ISSN 0522-5264). Deutscher Kunstverlag, München 1969.

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 501.
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 778.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 774.
  5. Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864 (Digitalisat).
  6. Königlich bayerisches statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. München 1888, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1885 (Digitalisat).
  7. 1 2 www.gemeindeverzeichnis.de
  8. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925
  9. Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1940
  10. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952
  11. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961
  12. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
  13. Georg Kreuzer: Kurzbiographien der Günzburger und Krumbacher Bezirksamtmänner und Landräte, Günzburg 1999
  14. Michael Rademacher: Landkreis Krumbach. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  15. 1 2 Seite über den ehemaligen Landkreis Krumbach bei gemeindeverzeichnis.de – abgerufen am 24. Oktober 2009
  16. Internetseite der Marktgemeinde Neuburg an der Kammel
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.