Zeltweg–Celje
ÖBB 5022 im Bahnhof Bad St. Leonhard
Lavanttalbahn bis zur Staatsgrenze bei Lavamünd
Streckennummer (ÖBB):457 01
Streckennummer:31
Kursbuchstrecke (ÖBB):620
Streckenlänge:ca. 166 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Maximale Neigung: 27,5 
Minimaler Radius:174 m
Rudolfsbahn von St. Michael
0,000 Zeltweg 669 m ü. A.
Fohnsdorfer Bahn nach Pöls
Rudolfsbahn nach Villach
Pöls
Anschluss Kraftwerk Zeltweg
Mur
Zeltweger Straße
4,353 Weißkirchen (bis 31.07.2010 PV) 687 m ü. A.
Gaberl Straße
Granitzenbach
7,580 Eppenstein (bis 31.07.2010) 726 m ü. A.
8,568 Anschlussbahn Schaffer Sägewerk
12,554 Kathal (bis 31.07.2010) 789 m ü. A.
Amering Straße
13,274 Anschlussbahn Johann Pabst Holzindustrie
16,351 Obdach (bis 31.07.2010 PV) 871 m ü. A.
Obdacher Straße
Obdacher Straße 880 m ü. A.
Bundeslandgrenze Steiermark / Kärnten
23,072 Taxwirt (bis 31.07.2010) 876 m ü. A.
24,571 Reichenfels-St. Peter (vorm. Bf, bis 31.07.2010) 845 m ü. A.
29,729 Anschlussbahn Stora Enso Timber
31,117 Bad St. Leonhard (PV bis 9.12.2017) 703 m ü. A.
Lavant
Obdacher Straße
Klippitztörl Straße
34,244 Anschlussbahn RZ Holzindustrie
34,493 Wiesenau (bis 9.12.2017) 660 m ü. A.
34,726 Anschlussbahn RZ Holzindustrie
36,228 Preblau-Sauerbrunn (bis 9.12.2017) 640 m ü. A.
37,929 Twimberger Tunnel Nordportal (255,21 m)
Süd Autobahn
38,184 Twimberger Tunnel Südportal
38,645 Twimberg (bis 9.12.2017) 606 m ü. A.
Lavant
Packer Straße
40,641 Eulofen-Tunnel (110,02 m)
Packer Straße
Lavant
42,80 Raderwirt (bis 26.09.1976) 541 m ü. A.
46,850 Frantschach-St. Gertraud (PV bis 9.12.2017) 490 m ü. A.
49,296 Anschluss Sägewerk Offner
Packer Straße
50,426 Wolfsberg 462 m ü. A.
Weißenbach Straße
Lavant
Packer Straße
51,933 Priel (bis 21.11.2011) 450 m ü. A.
52,642 Wolfsberg Reding (seit 21. 11. 2011) 450 m ü. A.
52,87 Anschluss „Farbenfabrik“ (bis 1985)
Gemmersdorfer Straße
54,786 St. Stefan im Lavanttal 433 m ü. A.
56,447 Anschluss Bergbau „Neuer Schacht“
56,9 Anschlussbahn PMS
Stefaner Landesstraße
59,775 St. Andrä im Lavanttal 408 m ü. A.
Ettendorfer Straße
Mettersdorfer Straße
63,038 Mühldorf im Lavanttal (bis 12.12.2009) 395 m ü. A.
Koralmbahn von Graz Hbf (in Bau)
Westportal Koralmtunnel (in Bau)
Lavant
Lavanttal ab 2023
Koralmbahn nach Klagenfurt Hbf (in Bau)
Kollnitzer Straße
66,636 St. Paul (bis 11. Dezember 2022 PV) 379 m ü. A.
Jauntalbahn nach Bleiburg
Rainzer Straße
69,500 St. Georgen im Lavanttal 374 m ü. A.
72,600 Altacherwirt 360 m ü. A.
75,402 Ettendorf 361 m ü. A.
75,632 Anschluss Sägewerk Cimenti
Lavant
78,385 Lavamünd Markt 353 m ü. A.
79,165 Lavamünd 354 m ü. A.
82,60 Rabenstein-Leifling
~ 83,1 Staatsgrenze Österreich–Slowenien
86,50 Dravograd Trga / Unterdrauburg Markt
3,2 Šentjanž pri Dravogradu/St. Johann ob Unter Drauburg
1943 als Lindenhof (Steierm)
5,9 Sveta Jedert/St. Gertraud
1943 als Gertrauden
10,0 Slovenj Gradec Mesto/Stadt Windischgraz
1943 als Windischgraz Stadt
11,2 Slovenj Gradec/Windischgraz
1943 als Windischgraz
409 m ü. A.
13,1 Šmartno pri Slovenj Gradcu/St. Martin bei Windischgraz
1943 als Hartenstein (b Windischgraz)
15,1 Turiška Vas/Türkendorf
1943 als Türkendorf
18,7 Dovže/Dousche
1943 als Döllsach
573 m ü. A.
22,4 Mislinja/Missling
1943 als Waldegg (Steierm)
Tunnel (150 m)
Tunnel (150 m)
25,5 Gornji Dolič/Ober Dollitsch
1943 als Türkenkogel
27,0 Huda lukna
(1914 keine Halte verzeichnet)
Packtunnel 1 (600 m)
Packtunnel 2
Tunnel
31,0 Paak/Pack
1943 als Pack
34,2 Selo/Selle
1943 als Schallegg
37,5/36,9 Velenje/Wöllan
1943 als Wöllan
368 m ü. A.
35,6 Pesje/Hundsdorf
1943 als Hundsdorf
~ 35,6 Kohlenbahn nach Skale
33,0 Šoštanj-Topolšica /Schönstein-Bad Topolschitz
1943 als Schönstein-Warmbad
31,3 Florjan
1914 und 1943 nicht aufgelistet
Skornotunnel (149 m)
25,3 Paška Vas/Packdorf
1943 als Packdorf
23,3 Šmartno ob Paki/Rietzdorf a. d. Pack
1943 als Packenstein
315 m ü. A.
17,5 Polzela-Braslovče/Heilenstein-Frasslau
1943 als Heilenstein-Fraßlau
309 m ü. A.
Autobahn A1
13,3 Šempeter v Savinjski dolini/St. Peter im Sanntale
1943 als Petersdorf (Sann)
275 m ü. A.
8,6 Žalec/Sachsenfeld
1943 als Sachsenfeld
257 m ü. A.
7,0 Petrovče/Pletrowitsch
1943 als Arndorf (b Cilli)
250 m ü. A.
1,7 Celje Lava /Cilli
1914 und 1943 nicht aufgelistet
241 m ü. A.
Südbahn von Maribor/Marburg
0,0 Celje/Cilli
1943 als Cilli
241 m ü. A.
Südbahn nach Zidani Most/Steinbrück

Die Lavanttalbahn ist eine teilweise abgebaute Eisenbahnstrecke in Österreich und Slowenien. Sie verbindet heute das Kärntner Lavanttal über den Obdacher Sattel mit der Rudolfsbahn sowie nach Südwesten über die Jauntalbahn nach Klagenfurt. Einstmals führte sie von Unterdrauburg weiter über Windischgräz bis nach Cilli im heutigen Slowenien. Der verbliebene Streckenabschnitt in Österreich ist eingleisig und nicht elektrifiziert, er wird mit Diesellokomotiven und -triebzügen befahren.

Streckenverlauf

Die Lavanttalbahn zweigt am Westkopf des Bahnhofs im steirischen Zeltweg nach Süden von der Rudolfsbahn ab. Die Trasse quert dabei zunächst geradlinig das Aichfeld, bis sie bei Weisskirchen in das Granitzenbachtal einbiegt und diesem bis Obdach folgt. Von da an geht es entlang des Rosenbachs bis zum Kulminationspunkt der Strecke, dem Obdacher Sattel (955 m), den sie mit einer maximalen Steigung von 27,5 ‰ überwindet. Auf Kärntner Seite folgt sie kurz dem Labenbach, fährt mittels einer kleinen Schleife beim Taxwirt einen Seitengraben aus und folgt sodann in stetigem Gefälle dem Lavanttal an dessen Ostflanke bis Bad St. Leonhard. Im Talgrund nunmehr am rechten Lavantufer situiert geht es im teils sehr engen Twimberger Graben nach Wolfsberg. Im nunmehr breiten Lavanttal strebt die Bahn wieder linksseitig des Flusses geradlinig angelegt südwärts nach St. Paul, wo die Flussseite abermals gewechselt wird. Die Lavanttalbahn führte von St. Paul auf der rechten Talseite weiter bis nach Lavamünd nahe der österreichisch-slowenischen Grenze und von dort nach der Überquerung der Drau bis nach Unterdrauburg. Dieser Streckenteil ist mittlerweile abgetragen, aber noch gut begehbar.

Aktuelle Nutzung

Auf der gesamten derzeit bestehenden Strecke Zeltweg – St. Paul findet lediglich Güterverkehr statt. Der größte Kunde ist die Papier- und Zellstofffabrik Mondi in Frantschach-St. Gertraud nördlich von Wolfsberg, weiteres Güteraufkommen entsteht durch zahlreiche andere holzverarbeitende Betriebe.

Der Personenverkehr auf der Strecke Zeltweg – Wolfsberg wurde bereits seit der Fahrplanperiode 2001/2002 fast ausschließlich mit Bussen als Schienenersatzverkehr abgewickelt. Es verkehrte lediglich an Werktagen ein durchgehendes Schülerzugpaar (Knittelfeld –) Zeltweg – Klagenfurt und retour. Mit 31. Juli 2010 wurde auf der Teilstrecke Zeltweg – Bad St. Leonhard der Personenverkehr komplett eingestellt.

Im Abschnitt zwischen Wolfsberg und Klagenfurt (über die Jauntalbahn) gibt es regelmäßigen Regionalverkehr.

Lavamünder Bahn

Auf der Strecke St. Paul – Lavamünd wurde 1997 der Personenverkehr eingestellt. Ab 2004 führte die private Lavamünder Bahn (LBB) den Güterverkehr und im Sommer bis 2007 einen touristischen Nostalgieverkehr. 2012 wurde dieser Streckenteil, der zwischen Ettendorf und Lavamünd bereits unbefahrbar war, von der ÖBB zum Verkauf angeboten, danach an ein deutsches Abtragungsunternehmen verkauft und im März 2016 abgetragen.

Zulaufstrecke zur Koralmbahn

Im Rahmen einer Bestandsattraktivierung als Zulaufstrecke zur Koralmbahn wird der Abschnitt Wolfsberg – St. Paul (etwa 15,4 km) elektrifiziert und elektronische Stellwerke in den Bahnhöfen Wolfsberg, St. Stefan und St. Andrä errichtet. Das Vorhaben betrifft damit die Gemeinden Frantschach-St. Gertraud, Wolfsberg und St. Andrä im Lavanttal an der Zubringerstrecke zur Koralmbahn. Der Personenverkehr im Abschnitt zwischen Wolfsberg und Bad St. Leonhard, der bereits seit März 2017 nur noch im Schienenersatzverkehr bedient worden war, wurde mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 endgültig eingestellt.

Geschichte

Historisch gesehen ist die Lavanttalbahn die gesamte Strecke Zeltweg Wolfsberg Unterdrauburg Windischgraz Wöllan Cilli. Zumindest im Geschichtsteil soll die Gesamtstrecke besprochen werden.

Unterdrauburg – Wolfsberg

Das erste Projekt für eine Lavanttalbahn stammt aus dem Jahr 1868. Im Jahr 1863 war die Südbahn-Nebenlinie (Marburg –) Unterdrauburg – Bleiburg – Klagenfurt (– Franzensfeste) eröffnet worden. Für die Kärntner Landesregierung war es wichtig, auch eine Bahnverbindung von Unterdrauburg ins Lavanttal zu errichten. 1876 wurde per Staatsgesetz beschlossen, eine normalspurige Nebenbahn zu errichten. Die k.k. privilegierte Südbahngesellschaft begann am 1. Juli 1878 mit dem Bau. Der erste Zug befuhr die 38,09 km lange Strecke Unterdrauburg – Wolfsberg am 4. Oktober 1879. Mit 1. Jänner 1899 übernahmen die k.k. österreichischen Staatsbahnen (kkStB) die Lavanttalbahn.

Cilli – Wöllan

Die Lokalbahn zwischen den damals steirischen Städten Cilli (Celje) und Wöllan (Velenje) diente der verkehrsmäßigen Erschließung der Kohlegruben von Wöllan. Die Konzessionsurkunde wurde am 21. November 1889 auf den deutschen Bauunternehmer Daniel von Lapp (1836–1910) sowie den Wiener Ingenieur Eduard Klemensiewicz († 1906) ausgestellt. Am 16. April 1891 wurde die Konzession dem steiermärkischen Landesausschuss übertragen. Die 37,5 km lange Strecke wurde am 27. Dezember 1891 eröffnet, den Betrieb führten die k.k.St.B.

Wöllan – Unterdrauburg

Diese 36,3 km lange Gebirgsstrecke ging am 20. Dezember 1899 in Betrieb, welchen die k.k. Staatsbahnen führten. 1970 wurde von den Jugoslovenske Zeleznice der Betrieb auf der Teilstrecke Ottischnigberg (Otiški vrh) – Wöllan eingestellt und die Gleise abgetragen. Der Abschnitt Ottischnigberg – Oberdollitsch wird heute vom Radwanderweg Štrekna genutzt.

Zeltweg – Wolfsberg

Diese über den Obdacher Sattel führende Strecke wurde vom k.k. Eisenbahnministerium errichtet. Nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit wurde die Strecke am 10. Jänner 1900 eröffnet. Den Betrieb führten ebenfalls die k.k. Staatsbahnen.

Veränderungen nach dem Ersten Weltkrieg

Durch den Friedensvertrag von St. Germain fiel der Bahnknoten Unterdrauburg 1919 an den SHS-Staat (das spätere Jugoslawien). Im Vertrag wurde der Korridorverkehr Lavamünd – Unterdrauburg – Bleiburg ohne Grenzformalitäten festgelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann dieser Korridorverkehr erst wieder 1952. Er war auch der Grund für den Bau der Jauntalbahn, nach deren Eröffnung die Strecke Lavamünd – Unterdrauburg ab 30. Mai 1965 stillgelegt und großteils abgetragen wurde.

2016 wurde auch der Abschnitt von Lavamünd nach St. Paul, die ehemalige Lavamünder Bahn, abgetragen.

Galerie

Literatur

  • Dietmar Rauter, Herwig Rainer: Abseits großer Schienenwege: Die Lavanttalbahn. Zeltweg – Wolfsberg – Unterdrauburg – Wöllan. St. Paul – Bleiburg (Jauntalbahn). Der Wolf Verlag, Wolfsberg 1999. ISBN 3-901551-39-5
  • 100 Jahre Lavanttalbahn Wolfsberg – Lavamünd 1879-1979. Hrsg. vom Festkomitee. Villach o. J.
Commons: Lavanttalbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://eisenbahntunnel.at/inhalt/tunnelportale/45701.html#twimberg
  2. http://eisenbahntunnel.at/inhalt/tunnelportale/45701.html#eulofen
  3. http://www.kleinezeitung.at/kaernten/wolfsberg/reichenfels/2371746/zuege-sind-endgueltig-abgefahren.story
  4. Lavamünd steigt aus dem Zug aus. Kleine Zeitung, abgerufen am 10. Dezember 2022.
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 26. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Bestandsattraktivierung Lavanttalbahn. (Nicht mehr online verfügbar.) BMK, archiviert vom Original am 22. Februar 2020; abgerufen am 22. Februar 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Verhandlungsschrift vom 18. März 2016 (Memento des Originals vom 22. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..
  8. Fahrradfahren. In: turizem-slovenjgradec.si. Abgerufen am 29. April 2019.
  9. Kleine Zeitung (abgerufen am 9. März 2016).
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