Luffa operculata

Luffa operculata

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Kürbisartige (Cucurbitales)
Familie: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
Unterfamilie: Cucurbitoideae
Gattung: Luffa
Art: Luffa operculata
Wissenschaftlicher Name
Luffa operculata
(L.) Cogn.

Luffa operculata ist eine Pflanzenart aus der Gattung Luffa in der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Sie ist in der Neotropis weit verbreitet.

Beschreibung

Luffa operculata wächst als kletternde krautige Pflanze. Die mehrere Meter langen Stängel sind kantig. Es sind Ranken vorhanden. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind lang gestielt. Die Blattspreite ist im Umriss herzförmig bis nierenförmig und leicht drei- oder fünflappig bis glattrandig.

Luffa operculata ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die eingeschlechtigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf gelben, freien Kronblätter bilden eine glockenförmige Krone. Die männliche Blüten stehen in achselständigen, traubigen Blütenständen über einem langen Blütenstandsschaft. Die weiblichen Blüten und damit auch die Früchte stehen einzeln in den Blattachseln. Die männlichen Blüten enthalten fünf freie Staubblätter. Die weiblichen Blüten enthalten neben dem Stempel auch fünf Staminodien.

Die Fruchtstiele sind 7 bis 20 mm lang. Die bei einer Länge von 6 bis 10 cm sowie einem Durchmesser von 3 bis 5 cm eiförmige Frucht ist im Vergleich zu anderen Luffa-Arten relativ klein. Die Früchte sind außen bestachelt, besitzen innen ein markiges Gewebe und ein feines Fasergeflecht. Die fast schwarzen, glatten Samen sind abgeflacht und 7,5 bis 10 mm lang.

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 13.

Nutzung

Von den Ureinwohnern Kolumbiens wurde Luffa operculata zur Auslösung eines künstlichen intensiven Schnupfens verwendet. Da sowohl Heuschnupfen als auch Sinusitis in der westlichen Welt häufig auftreten, kommt die Anwendung der Luffa operculata aber auch in Europa zunehmend häufiger vor:

Eine Form der Anwendung besteht in der Homöopathie. So gibt es bereits seit längerem homöopathische Nasentropfen, die bei zahlreichen Erkrankungen der Nase bzw. der Nasennebenhöhlen angewendet werden. Verschiedene Dosierungen werden bei Heuschnupfen und ähnlichen allergisch bedingten Erkrankungen eingesetzt. Die in der Homöopathie üblichen, äußerst niedrig dosierten Medikamente sollten zwar relativ gut verträglich sein, lösen jedoch nicht den von den Indios gepflegten "Heilschnupfen" aus.

Eine andere Form der Anwendung kommt der ursprünglichen deutlich näher: Pflanzenteile werden gekocht und der hochkonzentrierte Sud wird in die Nase geträufelt. Dies löst üblicherweise einen sehr intensiven Schnupfen aus, welcher die Nasennebenhöhlen reinigen soll.

Belege für die Wirksamkeit dieser und jener Behandlungsmethode stehen aus. In einer Studie aus dem American Journal of Rhinology wurde in einem ex-vivo-Modell signifikante strukturelle Veränderungen des respiratorischen Gaumenepithels nachgewiesen, resultierend aus der Behandlung mit L. operculata. Dies wurde als Hinweis für die Schädlichkeit jener Behandlungsmethode gewertet.

Verbreitung

Diese neotropische Art kommt von Panama über Kolumbien, Guyana, Surinam, Venezuela, Brasilien und Ecuador bis Peru vor.

Taxonomie

Diese Art wurde 1759 unter dem Namen (Basionym) Momordica operculata durch Carl von Linné in Systema Naturae, Editio Decima, 2, S. 1278 erstveröffentlicht. Sie wurde 1878 unter dem Namen Luffa operculata durch Célestin Alfred Cogniaux in Flora Brasiliensis, 6 (4), S. 12–13, Tafel 1 in die Gattung Luffa gestellt. Synonyme für Luffa operculata (L.) Cogn. sind: Cucumis sepium G.Mey., Elaterium quinquefidum Hook. & Arn., Luffa astorii Svenson, Luffa operculata var. intermedia Cogn., Luffa operculata var. lobata Cogn., Luffa purgans (Mart.) Mart., Luffa quinquefida (Hook. & Arn.) Seem., Momordica operculata L., Momordica purgans Mart., Momordica quinquefida (Hook. & Arn.) Hook. & Arn., Poppya operculata (L.) M. Roem.

Literatur

Commons: Luffa operculata – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bruno Wolters: Drogen Pfeilgift und Indianermedizin, Arzneipflanzen aus Südamerika, Urs Freud Verlag. ISBN 3-924733-01-5
  2. aerztezeitung.de: Luffa operculata ist eine getrocknete Kürbisfrucht; 26. Februar 2007.
  3. www.luffa.de
  4. M. A. Menon-Miyake, R. Carvalho de Oliveira, G. Lorenzi-Filho, P. H. Saldiva, O. Butugan: Luffa operculata affects mucociliary function of the isolated frog palate. In: American journal of rhinology. Band 19, Nummer 4, 2005 Jul-Aug, S. 353–357, ISSN 1050-6586. PMID 16171168.
  5. Histologische Merkmale: Mônica Aidar Menon-Miyake, Paulo Hilário Nascimento Saldiva, Geraldo Lorenzi-Filho, Marcelo Alves Ferreira, Ossamu Butugan, Regiani Carvalho de Oliveira: Luffa operculata effects on the epithelium of frog palate: histological features. In: Revista Brasileira de Otorrinolaringologia. 71, 2005, S. 132–138, doi:10.1590/S0034-72992005000200003.
  6. 1 2 Luffa operculata im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  7. Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  8. Luffa operculata bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
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