Die Luftwaffenkommandos, auch Luftwaffen-Kommandos, der Luftwaffe der Wehrmacht waren Kommandobehörden, welche in besetzten Gebieten oder aufgrund taktischer Überlegungen gebildet wurden.

Luftwaffenkommando Don

Am 26. August 1942 wurde in Südrussland im Bereich Charkow aus dem Generalkommando I. Fliegerkorps das Luftwaffenkommando Don aufgestellt. Dieses war für die Zusammenarbeit mit der ebenfalls neu aufgestellten Heeresgruppe Don vorgesehen.

Zum 31. Januar 1943 waren dem Luftwaffenkommando Don folgende Einheiten unterstellt:

Am 1. April 1943 erfolgte die Zurückbenennung in das Generalkommando I. Fliegerkorps.

Oberbefehlshaber des Luftwaffenkommandos Don war ab 1. Oktober 1942 Generalleutnant Günther Korten, welcher auch das I. Fliegerkorps geleitet hatte.

Luftwaffenkommando Kaukasus

Im Herbst 1942 wurde aus dem Generalkommando I. Flak-Korps das Luftwaffenkommando Kaukasus aufgestellt und wurde bei den Kämpfen um Stalingrad in Pyatigorsk bei der Luftflotte 4 eingesetzt. 1943 folgte die Zurückbenennung in I. Flak-Korps.

Oberbefehlshaber des Luftwaffenkommandos Kaukasus war der General der Flakartillerie Otto Deßloch. Deßloch führte vor und nach der Umbenennung das I. Flak-Korps.

Luftwaffenkommando Kurland

Am 17. April 1945 wurde aus den Resten der Luftflotte 1 das Luftwaffenkommando Kurland gebildet.

Dem Luftwaffenkommando Kurland waren unterstellt:

Oberbefehlshaber war General der Flieger Curt Pflugbeil.

Luftwaffenkommando Nordost

Nach dem Oderdurchbruch der Roten Armee wurde am 12. April 1945 aus dem Generalkommando II. Flieger-Korps das Luftwaffenkommando Nordost aufgestellt, welches zu Zusammenarbeit mit der Heeresgruppe Weichsel vorgesehen war. Die Unterstellung erfolgte direkt unter dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe. Ihren Einsatz fand das Luftwaffenkommando Nordost in Westpommern und Mecklenburg. Bei der Schlacht um die Seelower Höhen waren bis zu 1400 Maschinen des Luftwaffenkommandos Nordost im Einsatz.

Der Fliegerführer 6 und das II. Flak-Korps war dem Luftwaffenkommando Nordost unterstellt.

Oberbefehlshaber war Martin Fiebig, ehemaliger Oberbefehlshaber des Luftwaffenkommandos Südost.

Luftwaffenkommando Ost

Das Luftwaffenkommando Ost wurde am 1. April 1942 aus dem Generalkommando V. Fliegerkorps aufgestellt. Nach dem Abzug des VIII. Flieger-Korps wurde im ehemaligen Abschnitt der Luftflotte 2 in Mittelrussland eine Lücke geschlossen und die Zusammenarbeit mit der Heeresgruppe Mitte vorgesehen.

Dem Luftwaffenkommando Ost wurden Stand Januar 1944 1. Flieger-Division mit folgenden Einheiten unterstellt:

Am 6. Mai 1943 wurde das Luftwaffenkommando zur Luftflotte 6 erweitert.

Luftwaffenkommando Ostpreußen

Das erste Mal wurde das Luftwaffenkommando Ostpreußen im Bereich Königsberg aufgestellt und der Luftflotte 1 unterstellt. Nach dem Überfall auf Polen wurde das Luftwaffenkommando Ostpreußen am 30. September 1939 aufgelöst.

Am 24. Januar 1945 wurde in Ostpreußen das zweite Mal ein Luftwaffenkommando Ostpreußen aufgestellt. Mit dem Weichseldurchbruch der sowjetischen Armee musste der Reichsbereich neu aufgeteilt werden, sodass zukünftig nach Ost- und Westpreußen unterschieden wurde. Hierfür erfolgte auch die Auflösung des Luftgaukommandos I in Königsberg.

Die Unterstellung erfolgte erst unter die Luftflotte 6, dann direkt unter den Oberbefehlshaber der Luftwaffe.

Dem Luftwaffenkommando Ostpreußen waren unterstellt:

Im April 1945 waren unter dem Jagdfliegerführer Ostpreußen folgende Verbände vereinigt:

Oberbefehlshaber waren von der Aufstellung bis 25. April 1945 Generalmajor Klaus Uebe und anschließend bis Kriegsende Generalmajor Günther Sachs.

Luftwaffenkommando Schlesien

Am 25. Januar 1945 wurde durch die Umbenennung des VIII. Flieger-Korps das Luftwaffenkommando Schlesien gebildet und bereits am 2. Februar 1945 wieder in das VIII. Flieger-Korps zurück benannt.

Luftwaffenkommando Südost

Das Luftwaffenkommando Südost wurde am 1. Januar 1943 aus dem X. Fliegerkorps in Griechenland bei der Luftflotte 2 gebildet. Bis 10. März 1943 was das Luftwaffenkommando Südost der Luftflotte 2 unterstellt und wurde dann selbstständig. Bis 1944 war das Hauptquartier in Pancevo bei Belgrad und dann ab November 1944 in Fünfkirchen in Ungarn.

Dem Luftwaffenkommando Südost waren unterstellt:

Am 22. Oktober 1944 wurde das Luftwaffenkommando Südost durch die Luftflotte 4 aufgelöst und die ehemaligen Einheiten in diese eingegliedert.

Oberbefehlshaber waren von der Aufstellung bis 17. März 1943 Generalleutnant/General der Flieger Otto Hoffmann von Waldau (ehemaliger Kommandierender General des X. Fliegerkorps), dann bis 1. September 1943 Martin Fiebig (späterer Oberbefehlshaber des Luftwaffenkommandos Nordost) und anschließend General der Flieger Stefan Fröhlich.

Luftwaffenkommando West

Das Luftwaffenkommando West wurde am 28. September 1944 in Limburg an der Lahn aus den Resten der Luftflotte 3, welche nach der Räumung Frankreichs nach Deutschland zurückgekehrt war, aufgestellt. Die Unterstellung erfolgte unter die Luftflotte Reich mit der Aufgabe der Verteidigung des Westwalls.

Im November 1944 waren folgende Einheiten dem Luftwaffenkommando West unterstellt:

Ende Januar 1945 erfolgte in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Heeresgruppe eine Umgliederung und die folgenden Unterstellungen wurden vorgenommen:

Nachdem die Alliierten den Rhein überquert hatten, erhielt das Luftwaffenkommando West den gesamten Südwestraum zugeteilt und hatte die folgenden Einheiten unterstellt:

Die Unterstellung des Luftwaffenkommandos West wechselte zur Luftflotte 6.

Oberbefehlshaber waren von der Aufstellung bis 12. Dezember 1944 Generalleutnant Alexander Holle, bis 27. April 1945 Generalleutnant Josef Schmid und anschließend Generalleutnant Martin Harlinghausen.

Literatur

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 14: Die Landstreitkräfte. Namensverbände. Die Luftstreitkräfte. Fliegende Verbände. Flakeinsatz im Reich 1943–1945. Biblio-Verlag, Bissendorf 1980, ISBN 3-7648-1111-0, S. 306310 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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