Film
Deutscher Titel Macbeth – Der Königsmörder
Originaltitel Macbeth
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1948
Länge 107 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Orson Welles
Drehbuch Orson Welles
Produktion Orson Welles,
Charles K. Feldman,
Richard Wilson für
Republic Pictures
Musik Jacques Ibert
Kamera John L. Russell
Schnitt Louis Lindsay
Besetzung
Synchronisation

Macbeth – Der Königsmörder ist eine US-amerikanische Literaturverfilmung aus dem Jahr 1948 nach William Shakespeares Drama Macbeth. Regie, Drehbuch sowie die Hauptrolle wurden von Orson Welles übernommen.

Handlung

Die Handlung folgt im Großen und Ganzen dem Shakespeare-Drama Macbeth.

Hintergrund

Orson Welles plante eine Shakespeare-Verfilmung ab 1947 und wollte zunächst Othello adaptieren, fand jedoch nach den mehreren Flops unter seiner Regie keinerlei finanzielle Unterstützung. Deshalb wandte er sich dann Macbeth zu, welches er sich im Stil als eine „perfekte Kreuzung von Sturmhöhe und Frankensteins Braut“ vorstellte. Gemeinsam mit Charles K. Feldman überzeugte Welles den Republic-Pictures-Chef Herbert Yates für die Verfilmung. Republic Pictures gehörte zu den Poverty-Row-Studios in Hollywood, die meist nur B-Movies – vor allem Western – herausbrachten. Mit dieser Shakespeare-Verfilmung plante Yates, das künstlerische Niveau seines Studios anzuheben. Herbert Yates konnte Welles wegen der begrenzten Möglichkeiten des Studios nur 700.000 US-Dollar geben, zusätzliches Geld musste Welles von seinem eigenen Vermögen hinzuzahlen. Er hatte insgesamt 24 Tage für die Dreharbeiten, die auf dem Gelände der Republic Studios stattfanden.

Welles besetzte sich in der Titelrolle und wollte zunächst Vivien Leigh für die Rolle der Lady Macbeth gewinnen, doch das Filmbudget ließ eine solch teure Schauspielerin nicht zu. Weitere Kandidatinnen waren Tallulah Bankhead, Anne Baxter, Mercedes McCambridge und Agnes Moorehead. Doch alle Darstellerinnen waren entweder beschäftigt oder lehnten ab. Letztlich verpflichtete Welles mit Jeanette Nolan eine bekannte Theaterschauspielerin, die hier ihr Filmdebüt gab. Welles und Nolan hatten bereits ein Jahrzehnt zuvor beim Radio zusammengearbeitet. Weiterhin verpflichtete Welles den Iren Dan O’Herlihy in seinem amerikanischen Spielfilmdebüt sowie den früheren Kinderstar Roddy McDowall als Malcolm. Als Kuriosität kann die Besetzung von Welles’ Tochter Christopher verstanden werden, die in ihrer einzigen Filmrolle Macduffs Sohn verkörpert.

Synchronisation

Es existieren zwei deutsche Synchronfassungen. Die hier erwähnten Sprecher beziehen sich auf die zweite Synchronisation von 1975, diese entstand im Auftrag des ZDF in Berlin.

Figur Darsteller Deutscher Sprecher
MacbethOrson WellesMichael Chevalier
Lady MacbethJeanette NolanJudy Winter
MacduffDan O’HerlihyLothar Blumhagen
MalcolmRoddy McDowallHans-Jürgen Dittberner
BanquoEdgar BarrierHelmut Wildt
DuncanErskine SanfordKurt Mühlhardt
LennoxKeene CurtisWolfgang Condrus
Macduffs SohnChristopher WellesOliver Rohrbeck
DoktorMorgan FarleyEric Vaessen
SeytonGeorge ChirelloWalter Bluhm

Andere Quellen geben Eva Katharina Schultz als Sprecherin der Lady Macbeth an.

Kritiken

„Von Orson Welles in einen abstrakten Film von fast experimentellem Charakter umgesetzt. Die intensive theatralische Wirkung kommt vorwiegend durch die optische Gestaltung zustande, wobei die ausgefallenen Kostüme, die Pappkarton-Dekors und der expressive Inszenierungsstil besonders faszinieren.“

„Es ist einer der eigenwilligsten Shakespeare-Filme: roh und asketisch, Männer in Fellen mit bizarren Helmen in Pappmaschee-Dekorationen.“

Prisma

Einzelnachweise

  1. Review zum Film bei TV-Guide
  2. 1 2 Macbeth (GBR) (1947) (neu). In: synchrondatenbank.de. Abgerufen am 12. März 2023.
  3. Macbeth (1948). In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 12. März 2023.
  4. Macbeth – Der Königsmörder. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 5. Juni 2021.
  5. Macbeth – Der Königsmörder. In: prisma. Abgerufen am 30. März 2021.
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