Malaussanne
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Pau
Kanton Artix et Pays de Soubestre
Gemeindeverband Luys en Béarn
Koordinaten 43° 34′ N,  28′ W
Höhe 76–221 m
Fläche 17,49 km²
Einwohner 420 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 24 Einw./km²
Postleitzahl 64410
INSEE-Code 64365

Pfarrkirche Saint-André

Malaussanne ist eine französische Gemeinde mit 420 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Artix et Pays de Soubestre (bis 2015: Kanton Arzacq-Arraziguet).

Der Name in der gascognischen Sprache lautet Malaussana. Die Bewohner werden Malaussannais und Malaussannaises genannt.

Geographie

Malaussanne liegt ca. 40 km nördlich von Pau in der historischen Provinz Béarn an der nördlichen Grenze zum benachbarten Département Landes.

Umgeben wird Malaussanne von den Nachbargemeinden:

Mant (Landes) Arboucave (Landes) Lacajunte (Landes)
Monget (Landes) Philondenx (Landes)
Montagut Cabidos

Malaussanne liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Einer seiner Nebenflüsse, der Louts, bewässert mit seinem Zufluss, dem Ruisseau Laricabet, das Gemeindegebiet. Ebenso durchqueren der Ruisseau Larritou, ein Nebenfluss des Luy de France, und der Ruisseau de Larruton, an seinem Oberlauf Ruisseau de Baillé genannt und Nebenfluss des Larbin, das Gebiet der Gemeinde.

Geschichte

Am Ort mit dem Flurnamen Lassale wurde im 11. Jahrhundert auf einer Anhöhe über dem Luy de France eine Motte errichtet. Spuren eines zweifachen Ringwalls mit Böschungen und Gräben sind noch heute sichtbar. Die lokale Überlieferung besagt, dass es in der Nähe der Motte auch einen Friedhof und eine Kapelle gegeben habe. Auf der Karte von Cassini sind die Motte und eine Kapelle Saint-Jean eingetragen. In Malaussanne befand sich eine Komturei, die zum Priorat von Toulouse gehörte. Das Dorf unterstand der Chalosse und gehörte zum Bezirk von Saint-Sever. Malaussanne gehörte als Pfarrgemeinde Vicomté von Louvigny, unterstand aber dem Bistum Lescar. Während der Französischen Revolution gelangte die Gemeinde zum Béarn und damit zum neu gegründeten Département Basses-Pyrénées.

Toponyme und Erwähnungen von Malaussanne waren:

  • Malaussana (1514, Notare von Garos),
  • Malausana und Malausanne en France (1559 bzw. 1675, Manuskriptsammlung des 16. bis 18. Jahrhunderts),
  • Malaussane (1750 und 1793, Karte von Cassini bzw. Notice Communale) und
  • Malaussanne (1801, Bulletin des lois).

Einwohnerentwicklung

Nach Höchstständen der Einwohnerzahl von über 1000 in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zur Jahrtausendwende auf unter 400 gesunken. Seitdem ist ein moderates Wachstum der Gemeinde auf nunmehr über 400 Einwohner zu verzeichnen.

Jahr196219681975198219901999200620092020
Einwohner450439428404407419393413420
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006, INSEE ab 2009

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche von Malaussanne, geweiht dem Apostel Andreas. Sie datiert aus dem 12. Jahrhundert und wurde im 14. oder 15. Jahrhundert stark umgestaltet, im 19. und 20. Jahrhundert restauriert. Das zweischiffige Langhaus ist von einer polygonalen Apsis abgeschlossen. Das südliche Seitenschiff ist durch drei Rundbögen abgetrennt. Das Kreuzrippengewölbe des Kircheninnern wird von gotischen Pfeilern getragen. Bemerkenswert ist ein tiefes Weihwasserbecken, das in eine Marmorsäule eingelassen ist. Viele weitere Ausstattungsgegenstände aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind als nationale Kulturgüter registriert. Im Chor der Kirche fällt der Blick auf eine Ikone, die den Apostel Andreas darstellt. Sie ist ein Werk aus dem Jahre 2005 von Philippe Grall aus der Werkstatt Saint André in Lausanne. Attribute von Aposteln in Darstellungen sind gewöhnlich Schriftrollen oder ein Evangelium in Form eines offenen oder geschlossenen Buches. So hält der Apostel auch in dieser Darstellung eine Schriftrolle in seiner linken Hand. Das Andreaskreuz taucht auf dem Bild nicht auf, da gemäß der ikonografischen Tradition des byzantinischen Ritus Heilige ohne Bezug auf ihr Martyrium abgebildet werden.
  • Landsitz, genannt Schloss Gaye. Er ist im 16. Jahrhundert errichtet und im 18. und 16. Jahrhundert umgestaltet worden. Der zweigeschossige Wohntrakt wird durch einen Turm ergänzt, dessen Eingang mit einem Kielbogen verziert ist. Die Scheune besitzt vier Toreinfahrten und einen Eingang, dessen Sturz ebenfalls mit einem Kielbogen verschönert ist. Er führt zu den Unterkünften des Personals, die von der Scheune durch eine Wand abgetrennt sind. Der Landsitz ist seit 1999 als nationales Kulturgut registriert.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Landwirtschaft ist traditionell der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde.

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015
Gesamt = 60

Bildung

Malaussanne verfügt über eine öffentliche Grundschule mit 36 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.

Verkehr

Malaussanne wird durchquert von der Route départementale 664.

Commons: Malaussanne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Malaussanne. Gasconha.com, abgerufen am 9. September 2017 (französisch).
  2. Pyrénées-Atlantiques Gentilé. habitants.fr, abgerufen am 9. September 2017 (französisch).
  3. Ma commune : Malaussanne. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 9. September 2017 (französisch).
  4. Conseil régional d’Aquitaine: Malaussanne. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2017; abgerufen am 9. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. ensemble fortifié. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 9. September 2017 (französisch).
  6. 1 2 David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 9. September 2017 (englisch).
  7. 1 2 Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 107, abgerufen am 9. September 2017 (französisch).
  8. 1 2 Conseil régional d’Aquitaine: Eglise Saint-André. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2017; abgerufen am 9. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. 1 2 Notice Communale Malaussanne. EHESS, abgerufen am 9. September 2017 (französisch).
  10. Populations légales 2014 Commune de Malaussanne (64365). INSEE, abgerufen am 9. September 2017 (französisch).
  11. église paroissiale Saint-André. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 9. September 2017 (französisch).
  12. Conseil régional d’Aquitaine: Icône représentant saint André. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2017; abgerufen am 9. September 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. manoir dit Château Gaye. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 9. September 2017 (französisch).
  14. Caractéristiques des établissements en 2015 Malaussanne (64365). INSEE, abgerufen am 9. September 2017 (französisch).
  15. École élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 9. September 2017 (französisch).
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