Ouillon
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Pau
Kanton Pays de Morlaàs et du Montanérès
Gemeindeverband Nord Est Béarn
Koordinaten 43° 19′ N,  14′ W
Höhe 288–338 m
Fläche 6,38 km²
Einwohner 545 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 85 Einw./km²
Postleitzahl 64160
INSEE-Code 64438
Website www.mairie-ouillon.fr

Rathaus von Ouillon

Ouillon ist eine französische Gemeinde mit 545 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Pays de Morlaàs et du Montanérès (bis 2015: Kanton Morlaàs).

Die Bewohner werden Ouillonais und Ouillonaises genannt.

Geographie

Ouillon liegt ca. 15 km nordöstlich von Pau in der historischen Provinz Béarn am östlichen Rand des Départements.

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Morlaàs Gabaston
Serres-Morlaàs Espéchède
Andoins

Ouillon liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Einer seiner Nebenflüsse, der Luy, durchquert zusammen mit seinem Zufluss, dem Lelusset, das Gebiet der Gemeinde. Der Biarré, ein Nebenfluss der Souye, fließt an der östlichen Grenze zu den Nachbargemeinden Gabaston und Espéchède entlang.

Geschichte

Ouillon ist im 11. Jahrhundert erstmals in den Aufzeichnungen erwähnt worden. In der Volkszählung des Béarn im Jahre 1385 wurden zehn Haushalte gezählt. Ouillon gehörte zur Bailliage von Pau. Das Dorf wird im Mittelalter vom Kommandeur des Malteserordens von Caubin und Morlaàs geführt, der auch die Justiz ausübt. In seinem Verantwortungsbereich lag auch ein Hospital zur Aufnahme und Pflege von Pilgern, das um 1290 erstmals erwähnt wird. In Ouillon gab es auch ein Laienkloster, das im Besitz von zwei Äbten war, die den Zehnt teilten und abwechselnd dem Pfarrer vorsprachen. 1569 gelangte das Laienkloster in die Hände der Familie Dabancentz, im Jahre 1674 gehörte es der Familie Abadie.

Toponyme und Erwähnungen von Ouillon waren:

  • Olon (11. Jahrhundert, Kopialbuch von Morlaàs, Blatt 3),
  • Olo (12. Jahrhundert, laut Pierre de Marcas Buch Histoire de Béarn, S. 450),
  • Olion und Olhon (14. Jahrhundert bzw. 1402, Volkszählung im Béarn),
  • Olhoo und Oilhon (1535 bzw. 1675, Manuskriptsammlung des 16. bis 18. Jahrhunderts),
  • Ouilhon (1750, Karte von Cassini) und
  • Ouillon (1793 und 1801, Notice Communale bzw. Bulletin des lois).

Einwohnerentwicklung

Nach einem ersten Höchststand der Einwohnerzahl von rund 500 in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1950er Jahren auf rund 240, bis in der Folgezeit ein kräftiges Wachstum einsetzte.

Jahr196219681975198219901999200620092020
Einwohner254250257307309355391453545
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006, INSEE ab 2009

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche von Ouillon, geweiht Johannes dem Täufer. Sie wurde zwischen 1848 und 1873 nach Plänen des Architekten Poublan errichtet. Die neue Kirche war Ersatz für ein früheres Gotteshaus, das sich im heutigen Gemeindefriedhof befunden hatte und unter der Ägide des Malteserordens gestanden hatte. Das heutige Langhaus mit einem Haupt- und einem Seitenschiff wird durch eine dreiwandige Apsis abgeschlossen. Die Kirche ist mit einer Sakristei und einem Glockenturm über dem Eingangsvorbau ausgestattet. Dieser trägt zwei Glocken, eine im Jahre 1686 gegossen, die andere im Jahre 1868. Die Glasfenster sind Werke der Glasmaler Pierre Arcencam und Henri Gesta. Im Innern werden viele Gegenstände aus dem 17. bis 19. Jahrhundert bewahrt, die als nationale Kulturgüter registriert sind.
  • Bauernhof Soulagnet. Er wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet. Oberhalb des Eingangs sind die Jahreszahl „1855“ und der Name des damaligen Besitzers, Jean Soulagnet, zu erkennen. Der Bauernhof besteht aus diversen Gebäuden (Wohngebäude, Scheune, Kuhstall und Schuppen), die zusammen mit einer Mauer einen Innenhof bilden. Der Antritt der gewundenen Innentreppe ist geschnitzt und bemalt mit Motiven von Schlangen und grünen Fleurons sowie einem weißen Kreuz.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Landwirtschaft mit dem Schwerpunkt auf Anbau von Mais und Viehzucht ist traditionell der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde.

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015
Gesamt = 43

Bildung

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule mit 53 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.

Verkehr

Ouillon ist erreichbar über die Routes départementales 39, 62 und 362.

Commons: Ouillon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pyrénées-Atlantiques Gentilé. habitants.fr, abgerufen am 25. Oktober 2017 (französisch).
  2. Ma commune : Ouillon. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 25. Oktober 2017 (französisch).
  3. 1 2 Ouillon. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 25. Oktober 2017; abgerufen am 25. Oktober 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. 1 2 Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 130, abgerufen am 25. Oktober 2017 (französisch).
  5. David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 25. Oktober 2017 (englisch).
  6. 1 2 Notice Communale Ouillon. EHESS, abgerufen am 25. Oktober 2017 (französisch).
  7. Populations légales 2014 Commune d’Ouillon (64438). INSEE, abgerufen am 25. Oktober 2017 (französisch).
  8. Église Saint-Jean-Baptiste d’Ouillon. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 25. Oktober 2017; abgerufen am 25. Oktober 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. Eglise paroissiale Saint-Jean-Baptiste. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 25. Oktober 2017 (französisch).
  10. Ferme Soulagnet. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 25. Oktober 2017; abgerufen am 25. Oktober 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. Ferme dite maison Soulagnet. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 25. Oktober 2017 (französisch).
  12. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune d’Ouillon (64438). INSEE, abgerufen am 25. Oktober 2017 (französisch).
  13. École maternelle et élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 25. Oktober 2017 (französisch).
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