Uzan
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Pau
Kanton Artix et Pays de Soubestre
Gemeindeverband Luys en Béarn
Koordinaten 43° 29′ N,  30′ W
Höhe 102–148 m
Fläche 6,20 km²
Einwohner 164 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 26 Einw./km²
Postleitzahl 64370
INSEE-Code 64548

Rathaus von Uzan

Uzan ist eine französische Gemeinde mit 164 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Artix et Pays de Soubestre (bis 2015: Kanton Arzacq-Arraziguet).

Geographie

Uzan liegt ca. 25 km nordwestlich von Pau in der historischen Provinz Béarn am nördlichen Rand des Départements.

Zu Uzan gehören neben der Hauptsiedlung die Weiler Lavignasse und Morlanne.

Umgeben wird Uzan von den Nachbargemeinden:

Bouillon Garos
Géus-d’Arzacq Larreule
Arnos Boumourt Mazerolles

Uzan liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour.

Der Luy de Béarn fließt durch das Gebiet der Gemeinde zusammen mit seinem Nebenfluss, dem Uzan, der hier in den Luy mündet.

Geschichte

Am Ende des 13. Jahrhunderts ermutigten die Benediktinermönche aus Larreule die Gründung einer Bastide im Dorf von Uzan. Davon zeugt heute noch eine gewisse Geometrie im Aufbau des Zentrums der Gemeinde. Bei der Volkszählung im Béarn im Jahre 1385 wurden in Uzan 23 Haushalte gezählt. Das Dorf gehörte zur Bailliage von Pau. Im 16. Jahrhundert legten die Bewohner einen Eid gegenüber dem Kloster von Larreule, was ihnen erlaubte, das Land gegen eine jährliche Abgabe zu nutzen.

Toponyme und Erwähnungen von Uzan waren:

  • Usan (12. Jahrhundert, laut Pierre de Marcas Buch Histoire de Béarn, S. 267),
  • Usan (1409, Urkunden der Vicomté des Béarn, E. 2620),
  • Sente-Quiterie d’Usan (1487, Notare aus Larreule, Nr. 2, Blatt 15),
  • Ussan (1505, Notare aus Garos),
  • Usan (1750, Karte von Cassini),
  • Uzan (1793, Notice Communale),
  • Usan (1801, Bulletin des lois) und
  • Uzan (1863, Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées).

Einwohnerentwicklung

Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 350. In der Folgezeit stagnierte die Größe der Gemeinde bis zu den 1870er Jahren auf rund 235, erholte sich kurzzeitig in den 1880er Jahren auf rund 275, bevor eine längere Phase eines Bevölkerungsrückgangs einsetzte, der bis in das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts andauerte. In jüngster Zeit könnte hingegen wieder eine Erholungsphase eingesetzt haben.

Jahr196219681975198219901999200620102020
Einwohner171166146164156153151151164
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006, INSEE ab 2010

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche, gewidmet der heiligen Quiteria. Sie wurde unterhalb des Zentrums der Gemeinde unweit der Quelle der heiligen Quiteria errichtet. Obwohl sie erst 1487 erstmals in den Aufzeichnungen erwähnt wurde, ist diese Wallfahrtsstätte älter und datiert vermutlich aus dem 12. Jahrhundert. Im 19. und im 20. Jahrhundert fanden umfangreiche Restaurierungen und Umbauten statt. Die Seitenkapellen stammen aus dem 14. oder 15. Jahrhundert und öffnen sich dem einschiffigen Langhaus über zwei Spitzbögen, die mit abgeschrägten Werksteinen eingefasst sind. Die Kirche birgt u. a. zwei Nebenaltäre aus dem 18. Jahrhundert, die als nationale Kulturgüter registriert sind. Die Quelle der heiligen Quiteria stand lange Zeit im Ruf, gegen Augenkrankheiten und gegen Zahn- und Kopfschmerzen zu helfen. Sie wurde wie die Kirche 1487 erwähnt, aber die Devotion fand bereits früher statt. Die im 20. Jahrhundert restaurierte Quelle präsentiert sich heute als Nische aus Stein, die sich am Hang in ein flaches Wasserbecken öffnet, das mit sehr klarem Wasser gefüllt ist.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Landwirtschaft ist traditionell der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde.

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015
Gesamt = 35

Bildung

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Grundschule mit 22 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.

Sport und Freizeit

Der Fernwanderweg „GR 65“ von Genf nach Roncesvalles führt durch das Gemeindegebiet. Er folgt ab Le Puy-en-Velay der Via Podiensis, einem der vier historischen Wege der Jakobspilger in Frankreich.

Verkehr

Uzan ist erreichbar über die Routes départementales 49, 262, 276 und 945, der ehemaligen Route nationale 645.

Commons: Uzan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ma commune : Uzan. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 4. Januar 2018 (französisch).
  2. 1 2 Uzan. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 4. Januar 2018; abgerufen am 4. Januar 2018 (französisch).
  3. 1 2 Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 172, abgerufen am 4. Januar 2018 (französisch).
  4. David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 4. Januar 2018 (englisch).
  5. 1 2 Notice Communale Uzan. EHESS, abgerufen am 4. Januar 2018 (französisch).
  6. Populations légales 2015 Commune d’Uzan (64548). INSEE, abgerufen am 4. Januar 2018 (französisch).
  7. Eglise Sainte-Quitterie d’Uzan. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 4. Januar 2018; abgerufen am 4. Januar 2018 (französisch).
  8. église paroissiale Sainte-Quitterie. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 4. Januar 2018 (französisch).
  9. Fontaine Sainte-Quitterie d’Uzan. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 4. Januar 2018; abgerufen am 4. Januar 2018 (französisch).
  10. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune d’Uzan (64548). INSEE, abgerufen am 4. Januar 2018 (französisch).
  11. École élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 4. Januar 2018 (französisch).
  12. Bettina Forst: Französischer Jakobsweg. Von Le Puy-en-Velay nach Roncesvalles. Alle Etappen – mit Varianten und Höhenprofilen. Bergverlag Rother, München (recte: Ottobrunn) 2007, ISBN 978-3-7633-4350-8 (Rother Wanderführer). S. 155
  13. GR® 65, le chemin de Compostelle via le Puy. Fédération française de la randonnée pédestre, abgerufen am 28. August 2017 (französisch).
Jakobsweg „Via Podiensis

 Vorhergehender Ort: Fichous-Riumayou 6,1 km | Uzan | Nächster Ort: Pomps 4,4 km 

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