Siedlung
Malzewo
Klein Karpowen (Kleinkarpau)

Мальцево
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen bis 1938: Klein Karpowen (Klein Carpowen),
1938–1946: Klein Karpau
Bevölkerung 332 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 000 048
Geographische Lage
Koordinaten 54° 22′ N, 21° 43′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in der Oblast Kaliningrad

Malzewo (russisch Мальцево, deutsch Klein Karpowen (Klein Carpowen), 1938–1945: Kleinkarpau) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk im Rajon Osjorsk.

Geographische Lage

Malzewo liegt 19 Kilometer südwestlich der Rajonstadt Osjorsk (Darkehmen/Angerapp) an der Regionalstraße 27A-025 (ex R508). Im Ort mündet die aus Belabino (Szidlack/Schiedelau) über Nekrassowo ((Groß) Karpowen/Karpauen) kommende Kommunalstraße 27K-122 ein. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Am 9. April 1874 wurde die Landgemeinde Klein Carpowen, später Klein Karpowen dem neu eingerichteten Amtsbezirk Kurkenfeld im Kreis Gerdauen zugeordnet. Am 4. Juni 1894 wurde die Landgemeinde Ernstwalde (russisch nach 1945: Ilmowka, nicht mehr existent) an die Landgemeinde Klein Karpowen angeschlossen. 1910 lebten hier 164 Einwohner. Am 30. September 1928 wurde die Landgemeinde Klein Karpowen mit dem Gutsbezirk Waldburg (heute russisch: Nikolajewka) zur neuen Landgemeinde Waldburg zusammengeschlossen. Am 3. Juni 1938 (mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938) erhielt der Ortsteil den politisch-ideologisch gewollten Namen „Kleinkarpau“.

Im Januar 1945 wurde er von der Roten Armee besetzt. Die neue Polnische Provisorische Regierung ging zunächst davon aus, dass der Ort mit dem gesamten Kreis Gerdauen unter ihre Verwaltung fallen würde. Im Potsdamer Abkommen (Artikel VI) von August 1945 wurde die neue sowjetisch-polnische Grenze aber unabhängig von den alten Kreisgrenzen anvisiert, wodurch er unter sowjetische Verwaltung kam. Im November 1947 erhielt der Ort den russischen Namen Malzewo und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Nekrassowski selski Sowet im Rajon Osjorsk zugeordnet. Die polnische Umbenennung des Ortes (als Kleinkarpenau) in Karpówko im Oktober 1948 wurde nicht mehr wirksam. Von 2008 bis 2014 gehörte Malzewo zur Landgemeinde Nowostrojewskoje selskoje posselenije, von 2015 bis 2020 zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.

Kirche

Bis 1945 war Klein Karpowen/Klein Karpau mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel Karpowen (1938–1946 Karpauen) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Darkehmen Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Heute liegt Malzewo im Einzugsbereich der evangelischen Gemeinde der Stadt Tschernjachowsk (Insterburg) innerhalb der Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kurkenfeld
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  4. Für den seit 1938 verwandten Namen findet man auch die Schreibweise Klein Karpau und auf zeitgenössischen Messtischblättern die Bezeichnung Kleinkarpenau.
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Durch die Rozporządzenie Ministrów: Administracji Publicznej i Ziem Odzyskanych z dnia 1 października 1948 r. o przywróceniu i ustaleniu urzędowych nazw miejscowości (Verordnung des Ministeriums für die öffentliche Verwaltung und die wiedergewonnenen Gebiete vom 1. Oktober 1948 über die Wiederherstellung und Bestimmung der offiziellen Ortsnamen)
  7. Kirchspiel Karpauen (Memento des Originals vom 28. Juni 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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