Siedlung
Sebeschskoje
Demildszen (Kleinkamanten)

Себежское
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Demildszen (bis 1936),
Demeilschen (1936–1938),
Kleinkamanten (1938–1946)
Bevölkerung 0 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 000 084
Geographische Lage
Koordinaten 54° 26′ N, 22° 1′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in der Oblast Kaliningrad

Sebeschskoje (russisch Себежское, deutsch Demildszen, 1936–1938 Demildschen, 1938–1945 Kleinkamanten) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk im Rajon Osjorsk.

Geographische Lage

Sebeschskoje liegt am westlichen Ufer der Angerapp (russisch: Angrapa) im Norden der Stadt Osjorsk (Darkehmen/Angerapp) und ist nur auf recht unwegsamer Straßenverbindung zu erreichen. Ein Bahnanschluss besteht nicht.

Geschichte

Demildszen gehörte seit 1874 als Landgemeinde zum neu errichteten Amtsbezirk Gailboden im Kreis Darkehmen. Im Jahre 1907 lebten hier 44 Einwohner.

Am 15. Januar 1930 wurde die Landgemeinde Demildszen an die Landgemeinde Camanten (1938–1945 Kamanten, heute russisch: Klimowka) angeschlossen. Die Namenschreibweise dieses Ortsteils wurde 1936 in „Demildschen“ verändert, und am 3. Juni 1938 (mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938) wurde die Ortsbezeichnung in „Kleinkamanten“ verändert.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam der Ort mit der gesamten nordostpreußischen Region zur Sowjetunion. 1950 erhielt er den russischen Namen „Sebeschskoje“ und wurde dem Dorfsowjet Bagrationowski selski Sowet im Rajon Osjorsk zugeordnet. Um 1980 gelangte der Ort in den Sadowski selski Sowet. Von 2008 bis 2014 gehörte Sebeschskoje zur Landgemeinde Krasnojarskoje selskoje posselenije, von 2015 bis 2020 zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.

Kirche

Bis 1945 war die Einwohnerschaft von Demildszen/Kleinkamanten fast ausnahmslos evangelischer Konfession und gehörte zum Kirchspiel Darkehmen (1938–1946 Angerapp, seit 1946: Osjorsk). Es lag im Kirchenkreis Darkehmen (Angerapp) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Die letzten deutschen Geistlichen waren die Pfarrer Johannes Gemmel und Helmut Passauer.

Während der Zeit der Sowjetunion waren kirchliche Aktivitäten untersagt. So bildeten sich erst in den 1990er Jahren in der Oblast Kaliningrad neue evangelische Gemeinden. Sebeschskoje liegt im Einzugsbereich der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen), deren Gemeinde zur ebenfalls neugebildeten Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Gailboden
  3. Jürgen Schlusnus, Demildszen (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  5. Das ergibt sich aus der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) und der Административно-территориальное деление Калининградской области 1989 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1989 (mit Stand von 1988), herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad), jeweils auf http://www.soldat.ru/ (rar-Dateien).
  6. Jürgen Schlusnus, Kirchspiel Darkehmen (Memento des Originals vom 30. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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