Das Haus Marktkirchhof 5 ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in der Stadt Quedlinburg in Sachsen-Anhalt.

Lage

Es befindet sich in der historischen Quedlinburger Altstadt nördlich des Marktplatzes der Stadt. Das im Quedlinburger Denkmalverzeichnis als Wohnhaus eingetragene Gebäude befindet sich auf der Südseite des Marktkirchhofs. Seine Rückseite zeigt zur Straße Hoken. Neben dem Haus verläuft ein kleiner Durchgang.

Architektur und Geschichte

Das Fachwerkhaus entstand um 1525, andere Angaben nennen die Zeit um 1540 bzw. um 1560, und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Bemerkenswert am Erscheinungsbild des Hauses ist eine gestaffelte, stark vorkragende Erkerkonstruktion. Das im Stil der Renaissance errichtete Gebäude verfügt als weiteren Zierrat über Schiffskehlen, mit Schnitzereien verzierte Knaggen und Fußbänder. Die Deckenbalken sind mit Birnstabprofilen versehen. Der Bau erfolgte in einer Mischbauweise aus Stockwerksbau und Geschossbauweise. Diese Bauform findet sich in Quedlinburg sonst nur noch in den Häusern Neustädter Kirchhof 7 und Konvent 20, sowie ehemals im nicht erhaltenen Gebäude Schmale Straße 53. In der Mitte des 18. Jahrhunderts erfolgte ein zurückhaltender Umbau des Hauses. Die Ständerkonstruktion der Geschossbauweise mit Zapfenschlössern in den vier Gebinden des zweiten Obergeschosses, war auf der Südseite bis in die Zeit um 1900 erhalten geblieben, wurde dann jedoch abgerissen.

Östlich schließt ein jüngeres, um 1730 entstandenes barockes Fachwerkhaus an, dessen Giebel zur Straße zeigt.

Während die Schauseite des Hauses nach Norden zum Marktkirchhof ausgerichtet ist, präsentiert sich die Rückseite zur Straße Hoken mit einer sehr lebhaften, kleinteiligen Gestaltung des Baukörpers.

Literatur

Einzelnachweise

  1. C. C. Hennrich, B. Stöckicht in Fachwerk Lehrpfad, Ein Rundgang durch Quedlinburg vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert, Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg e.V., Quedlinburg 2011, ISBN 3-937648-13-5, Seite 27
  2. Falko Grubitzsch in: Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt. Band 1: Ute Bednarz, Folkhard Cremer u. a.: Regierungsbezirk Magdeburg. Neubearbeitung. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2002, ISBN 3-422-03069-7, Seite 754
  3. Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 7: Falko Grubitzsch, unter Mitwirkung von Alois Bursy, Mathias Köhler, Winfried Korf, Sabine Oszmer, Peter Seyfried und Mario Titze: Landkreis Quedlinburg. Teilband 1: Stadt Quedlinburg. Fliegenkopf, Halle 1998, ISBN 3-910147-67-4, Seite 175
  4. C. C. Hennrich, B. Stöckicht in Fachwerk Lehrpfad, Ein Rundgang durch Quedlinburg vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert, Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg e.V., Quedlinburg 2011, ISBN 3-937648-13-5, Seite 27
  5. C. C. Hennrich, B. Stöckicht in Fachwerk Lehrpfad, Ein Rundgang durch Quedlinburg vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert, Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg e.V., Quedlinburg 2011, ISBN 3-937648-13-5, Seite 27
  6. Hans-Hartmut Schauer, Quedlinburg, Fachwerkstatt/Weltkulturerbe, Verlag Bauwesen Berlin 1999, ISBN 3-345-00676-6, Seite 56

Koordinaten: 51° 47′ 23,7″ N, 11° 8′ 32,9″ O

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.