Stadtgemeinde
Mattighofen
WappenÖsterreichkarte
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Braunau
Kfz-Kennzeichen: BR
Fläche: 5,16 km²
Koordinaten: 48° 6′ N, 13° 9′ O
Höhe: 454 m ü. A.
Einwohner: 7.398 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 1435 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5230
Vorwahl: 07742
Gemeindekennziffer: 4 04 21
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Stadtplatz 1
5230 Mattighofen
Website: www.mattighofen.at
Politik
Bürgermeister: Daniel Lang (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(31 Mitglieder)
Insgesamt 31 Sitze
Lage von Mattighofen im Bezirk Braunau
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Mattighofen um 1700
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Mattighofen ist eine Stadt mit 7398 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im oberösterreichischen Innviertel im Mattigtal.

Geografie

Mattighofen liegt auf 454 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 3 km, von West nach Ost 3,3 km. Die Gesamtfläche beträgt 5,2 km². 13,5 % der Fläche sind bewaldet, 50,0 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Gemeindegliederung

Zum Gebiet der Stadt Mattighofen gehört auch der Stadtteil Trattmannsberg.

Der zuständige Gerichtsbezirk ist der Gerichtsbezirk Mattighofen.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden:
Schalchen
Pischelsdorf am Engelbach
Pfaffstätt Munderfing

Geschichte

Mattighofen war einer der fünf frühbajuwarischen herzoglichen Höfe. 757 entstand eine königliche Pfalz. 1007 wurde der Mattiggau an das Bistum Bamberg geschenkt. Im Jahre 1517 erwarb Graf Christoph von Ortenburg durch Kauf das Schloss und die Herrschaft. Dessen Sohn Joachim führte im Jahre 1563 in seiner niederbayerischen Grafschaft die Reformation ein. Dies bedingte auch für Mattighofen jahrzehntelang Konflikte mit den bayerischen Herzögen. 1602 versöhnten sich die Grafen mit den Herzögen wieder. Im Gegenzug mussten sie allerdings die Herrschaft für 102.000 Gulden an die Wittelsbacher veräußern. Durch den Frieden von Teschen im Jahre 1779/80 kam das gesamte Innviertel mit Mattighofen zu Österreich. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayrisch, gehört der Ort seit 1816 (Vertrag von München) endgültig zu Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. Mattighofen wurde 1986 von der oberösterreichischen Landesregierung zur Stadt erhoben. Im Jahr 2012 war Mattighofen gemeinsam mit Burghausen und Braunau ein Austragungsort der Oberösterreichischen Landesausstellung, welche eine der besucherstärksten in der Geschichte der Landesausstellungen war. In Mattighofen war die Landesausstellung im Schloss beheimatet, das nach der Ausstellung zum neuen Stadtamt umgestaltet wurde und als solches seit 2013 in Betrieb ist.

Bevölkerungsentwicklung

Die Zunahme der Bevölkerungszahl erfolgt trotz negativer Geburtenbilanz (seit 1981) wegen der starken Zuwanderung.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Ämter und Behörden

Bildung

  • vier Kindergärten (Kindergarten Ost und West, Caritas-Kindergarten, Heilpädagogischer Kindergarten – Lebenshilfe)
  • Volksschule
  • Neue Mittelschule I und II
  • Polytechnische Schule
  • Sonderpädagogische Schule
  • Berufsschule
  • Landesmusikschule
  • Volkshochschule

Verkehr

Mit einer Haltestelle an der Mattigtalbahn hat Mattighofen eine Anbindung an das Schienennetz (Richtung Salzburg bzw. Richtung Braunau).

Unternehmen

Die größten Arbeitgeber der Region sind die in Mattighofen beheimateten aus der KTM Motor-Fahrzeugbau entstandenen KTM AG und KTM Fahrrad.

Darüber hinaus sind folgende Unternehmen in der Stadt angesiedelt:

  • Robust Plastik Eder
  • Aptiv (früher Delphi)
  • DAWO Pulverbeschichtung GmbH
  • GBM GmbH
  • Holzpellets Hot's (Glechner GmbH)
  • KA-MA Metallbau GmbH
  • Bamberger GmbH
  • Lohberger InstallationsgmbH
  • Leo Demetz GmbH
  • MAHLE Filtersysteme Austria GmbH
  • RJ GmbH
  • Elektroland Mattighofen
  • KS Elektrode

In Mattighofen gab es 2010 sechzehn land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die 384 Hektar bewirtschafteten. Im Jahr 1999 wurden noch 15.966 Hektar bewirtschaftet, was einen Rückgang von 97,6 % bedeutet. Im sekundären Wirtschaftssektor beschäftigten 59 Betriebe 2.699 Personen, größtenteils bei der Herstellung von Waren. Im tertiären Wirtschaftssektor gaben 361 Betriebe 2.122 Menschen Arbeit, die meisten Beschäftigten gibt es dabei im Handel, in sozialen und öffentlichen Diensten sowie bei technisch-wirtschaftlichen Dienstleistungen.

Im Mai 2019 wurde die KTM Motohall, ein Ausstellungsraum mit einer Fläche von 3000 Quadratmetern, in Mattighofen eröffnet.

Politik

Der Gemeinderat hat 31 Mitglieder.

Bürgermeister

  • 1997–2008 Josef Öller (SPÖ)
  • 2008–2021 Friedrich Schwarzenhofer (SPÖ)
  • seit 2021 Daniel Lang (ÖVP)

Wappen

Blasonierung: „In Blau eine silberne, rechtsgekehrte Mondsichel, in der Höhlung begleitet von einem goldenen, sechsstrahligen Stern.“
Wappenbegründung: Die Herkunft des Wappens ist unbekannt. Der erste amtliche Nachweis ist von 1781 (Sigil gemaines Marckts Mattighofen).

Die Gemeindefarben sind Rot-Grün.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinden

  • Joachim von Ortenburg (1530–1600), 1551 bis 1600 regierender Graf von Ortenburg
  • Anton Wieninger (1813–1880), Bierbrauer und liberaler Politiker, 1860 zum Bürgermeister von Mattighofen gewählt
  • Karl Frauscher (1852–1914), Paläontologe
  • Rudolph Hittmair (1859–1915), war römisch-katholischer Bischof in Linz
  • Rudolf Pfaffinger (1859–1905), österreichischer Politiker, Abgeordneter (Reichsrat)
  • Michaela Pfaffinger (1863–1898), österreichische Malerin
  • Josef Hafner (1875–1932), Lehrer und österreichischer Politiker (SPÖ) (Mitglied des Landtages, des Nationalrates und des Bundesrates)
  • Friedrich Chlubna (1946–2005) Schachkomponist
  • Erwin Stricker (1950–2010), italienischer Skirennläufer, in Mattighofen geboren
  • Susanne Riess-Passer (* 1961), Juristin, 2000–2003 Vizekanzlerin der Republik Österreich, ehemalige österreichische Politikerin (FPÖ)

Personen mit Bezug zur Gemeinde

  • Josef Hamberger (1884–1962), Politiker (ÖVP), Landtagsabgeordneter, in Mattighofen verstorben
  • Karl Hosaeus (1892–1964), Forstrat und Maler, 1923 Mitbegründer der Innviertler Künstlergilde, lebte in Mattighofen
  • Linus Kefer (1909–2001), Pädagoge und Schriftsteller
  • Franz Bachleitner (1926–2003), war Bürgermeister als Mattighofen 1986 zur Stadt ernannt wurde
  • Josef Linecker (1928–1997), Architekt, betrieb ein Architekturbüro in Mattighofen
  • Joseph Werndl (1929–2022), österreichischer Organist, Chorleiter, Komponist und Kapellmeister, zwischen 1951 und 1977 Organist und Chorleiter in Mattighofen
  • Josef Öller (1949–2008), Politiker (SPÖ), 1997–2008 Bürgermeister von Mattighofen, Landtagsabgeordneter
  • Hermann Gschaider (* 1956), österreichischer Bildhauer, lebt und arbeitet in Mattighofen
  • David Witteveen (* 1985), Fußballspieler, begann seine aktive Karriere als Fußballspieler 1991 beim ATSV Mattighofen
  • Alisar Ailabouni (* 1989), Fotomodell und Mannequin, wohnte in Mattighofen

Literatur

  • Rudolf W. Schmidt: Mattighofen. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
Commons: Mattighofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Mattighofen – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Mattighofen, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 6. April 2019.
  2. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Mattighofen, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Abgerufen am 6. April 2019.
  3. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Mattighofen, Arbeitsstätten. Abgerufen am 6. April 2019.
  4. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Mattighofen, Beschäftigte. Abgerufen am 6. April 2019.
  5. KTM: Stefan Pierer erzählt die ganze Erfolgsstory. Artikel vom 10. Mai 2019, abgerufen am 11. Mai 2019.
  6. Oberösterreichische Nachrichten: KTM setzt sich mit der Motohall ein Denkmal. Artikel vom 9. Mai 2019, abgerufen am 11. Mai 2019.
  7. Aufregung um Millionen-Förderung für KTM-Museum. In: Die Presse/APA. 13. August 2019, abgerufen am 13. August 2019.
  8. 1,8 Millionen Euro aus Kulturbudget: Aufregung um Millionen-Förderung für KTM-Museum. In: Kleine Zeitung. 13. August 2019, abgerufen am 13. August 2019.
  9. https://orf.at/wahl/ooe21/ergebnisse/40421
  10. https://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/GE40400.htm?g=40421
  11. Franz Sonntag: Heimatbuch des Marktes Mattighofen. Zitiert auf NMS/HS2 Mattighofen: Die Stadt Mattighofen (Memento vom 5. September 2009 im Internet Archive), Abschnitt Stadtwappen, hs2-mattighofen.eduhi.at, abgerufen am 4. Dezember 2015
  12. Josef Linecker, in: Webpräsenz von Regiowiki.at
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.