Medyka
Medyka
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Karpatenvorland
Powiat: Przemyski
Gmina: Medyka
Geographische Lage: 49° 48′ N, 22° 56′ O
Einwohner: 2583 ()
Postleitzahl: 37-732
Telefonvorwahl: (+48) 16
Kfz-Kennzeichen: RPR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Droga krajowa 28
Eisenbahn: Bahnstrecke Lwiw–Przemyśl
Nächster int. Flughafen: Rzeszów-Jasionka



Medyka ist ein Dorf im Powiat Przemyski in der Woiwodschaft Karpatenvorland, Polen. Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit etwa 2600 Einwohnern.

Geographie

Medyka liegt ca. zehn Kilometer östlich von Przemyśl an der polnisch-ukrainischen Grenze. Dort befindet sich auch ein großer Grenzübergang zur Ukraine an der Droga krajowa 28 sowie an der Bahnstrecke Lwiw–Przemyśl.

Geschichte

Spuren deuten darauf hin, dass die Gegend schon in der Bronzezeit besiedelt war. Münzfunde belegen Handelsbeziehungen zum römischen Reich. Die Münzen sind aus der Zeit der Kaiser Hadrian und Antoninus Pius. Diese Handelsbeziehungen kamen mit der Völkerwanderung zum Erliegen. In der Umgebung waren ostslavische Stamm der Chorvaten ansässig. Vom elften bis zum dreizehnten Jahrhundert war Medyka Teil des Kiewer Rus, das nach dem Tod von Jaroslaw dem Weisen in einzelne Fürstentümer zerfiel. Unter Kasimir dem Großen wurde Medyka das Stadtrecht verliehen. Eine erste Erwähnung als „Medyce“ stammt aus dem Jahr 1403. Im fünfzehnten Jahrhundert stand im Ort eine hölzerne Burg, diese wurde 1542 umgebaut und verstärkt. Auf den Resten der Burg wurde Ende des achtzehnten Jahrhunderts ein Schloss errichtet. Heute sind vom Schloss und der Burg nur noch Reste erhalten. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte verfiel die Anlage. In der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts hatte Medyka 1101 Einwohner. 1772 kam Medyka zu Österreich und wurde Teil von Galizien. 1831 wurde eine Schule für Gartengestaltung eingerichtet.

Im September 1939 wurde der Ort nach der Besetzung Ostpolens durch die Sowjetunion besetzt und war dann ab 1940 Hauptort des neugeschaffenen Rajons Medyka, kam im August 1941 nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion zum Distrikt Krakau im Generalgouvernement und war nach der Rückeroberung durch die Rote Armee 1944 bis 1948 ein Teil der Ukrainischen SSR in der Oblast Drohobytsch.

Nach dem Krieg kam Medyka erst 1948 zu Polen. Von 1975 bis 1998 gehörte das Dorf zur Woiwodschaft Przemyśl.

Im Zuge des Russischen Überfall auf die Ukraine wurde in Medyka das zentrale Auffanglager für ukrainische Flüchtlinge eingerichtet.

Gemeinde

Zu der Landgemeinde (gmina wiejska) gehören sieben Sołectwa (Schulzenämter). Sie hat eine Flächenausdehnung von 60,7 km². 82 % des Gemeindegebiets werden landwirtschaftlich genutzt.

Commons: Medyka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. mapa.szukacz.pl pilot.pl (polnisch, abgerufen am 18. August 2013)
  2. Webseite der Gemeinde (polnisch, abgerufen am 18. August 2013)
  3. http://www.territorial.de/gg/przemysl/gem1944.htm
  4. Ukas über die Einrichtung der Oblaste in den westlichen neuen Gebieten
  5. «Украинская ССР. Административно-территориальное деление» = «Українська РСР. Адмінистративно-териториальний поділ». — Киев: Украинское издательство политической литературы, 1947. — С. 133—156. — 28 000 экз.
  6. Gimnazjum Medyka (Memento des Originals vom 20. Juni 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (polnisch, abgerufen am 18. August 2013)
  7. Dz.U. 1975 nr 17 poz. 92 (polnisch) (PDF; 802 kB)
  8. Bayerischer Rundfunk Susanne Rohrer: Rennrodler Felix Loch war mit Athletes for Ukraine in Polen: "Meine Frau hat die ersten vier, fünf Stunden geweint". 22. März 2022, abgerufen am 27. März 2022.
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