Michałów
?
Michałów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Brzeski
Gmina: Olszanka
Geographische Lage: 50° 45′ N, 17° 31′ O
Einwohner: 512 (31. März 2011)
Postleitzahl: 49-332
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OB
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 458 ObórkiPoppelau
Nächster int. Flughafen: Breslau



Michałów (deutsch Michelau) ist ein Dorf in der Landgemeinde Olszanka (Alzenau) im Powiat Brzeski der Woiwodschaft Opole in Polen.

Geographie

Geographische Lage

Michałów liegt im östlichen Teil Niederschlesiens im Brieger Land. Das Dorf Michałów liegt rund sieben Kilometer südöstlich vom Gemeindesitz Olszanka, rund 16 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Brzeg und etwa 35 Kilometer nordwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln.

Durch den Ort verläuft außerdem die Woiwodschaftsstraße Droga wojewódzka 458. Südlich des Dorfes liegt der Pępicki Potok (dt. Pampitzer Bach), auch Pępicki Kanał (dt. Pampitzer Kanal) genannt sowie die Glatzer Neiße (poln. Nysa Kłodzka).

Nachbarorte

Nachbarorte von Michałów sind im Nordosten Jasiona (Jeschen), im Osten Ptakowice (Tachenberg) und im Westen Czeska Wieś (Böhmischdorf).

Geschichte

Der Ort wurde 1210 erstmals als Michalowo in der Stiftungsurkunde des Klosters Kamenz erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom Gründer des Dorfes ab, das Dorf des Michaels.

1615 erhielt Michelau durch Herzog Christian von Brieg das Stadt- und Marktrecht. Während des Dreißigjährigen Kriegs gingen beide Rechte unter und wurden 1670 erneuert.

1721 wurde Michelau an das Kloster Kamenz verkauft. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Michelau mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Michelau ab 1818 zum Landkreis Brieg im Regierungsbezirk Breslau. 1845 bestanden im Dorf eine evangelische Kirche, eine evangelische Schule, eine katholische Kirche, eine katholische Schule Schloss, eine Brauerei, eine Brennerei und weitere 171 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Michelau 939 Menschen, davon 264 katholisch und vier jüdisch. 1874 wurde der Amtsbezirk Michelau gegründet. 1885 lebten 1045 Menschen in Michelau.

1933 lebten in Michelau 843, 1939 wiederum 778 Menschen. Bis 1945 gehörte das Dorf zum Landkreis Brieg.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Michelau 1945 wie der größte Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung. Nachfolgend wurde der Ort in Michałów umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde es der Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 kam der Ort zum neu gegründeten Powiat Breszki (Kreis Brieg).

Sehenswürdigkeiten

  • Das Schloss Michelau sowie die römisch-katholische Kirche St. Hedwig wurden zwischen 1615 und 1618 für die Familie von Gruttschreiber errichtet. Das Schloss wurde im Stil der Renaissance erbaut. Die Kirche bildete zunächst eine Kapelle und wurde zwischen 1820 und 1833 ausgebaut. Zwischen 1910 und 1912 wurde der Kirchturm im neobarocken Stil errichtet. Die Kirche steht seit 1959 sowie das Schloss seit 1965 unter Denkmalschutz.
  • Die römisch-katholische Kirche St. Joseph wurde zwischen 1826 und 1827 als gotische Saalkirche für die evangelische Gemeinde von Michelau erbaut. An gleicher Stelle stand bereits seit dem 14. Jahrhundert eine Kirche. Von 1533 bis 1945 diente die Kirche der protestantischen Ortsgemeinde. Das Kirchengebäude besitzt einen zweijochigen rechteckigen Chor, welcher mit einem Kreuzrippengewölbe verziert ist. An der Westseite befindet sich ein Glockenturm mit quadratischen Grundriss. Bekrönt ist der Turm mit einem oktonalen Aufsatz, Spitzbogenarkaden und einem Blechhelm. Im Inneren befinden sich zweigeschossige Holzemporen, welche aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen. Der barocke Hauptaltar wurde im Jahr 1717 hergestellt. Die steinerne Kanzel im Stil der Renaissance wurde um 1600 errichtet. Das Kirchengebäude steht seit 1966 unter Denkmalschutz.

Persönlichkeiten

  • Georg Scholz (1900–1945), deutscher römisch-katholischer Geistlicher und Märtyrer, Pfarrer in Michelau
Commons: Michałów (Olszanka) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 27. Januar 2019 (polnisch)
  2. 1 2 Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 321.
  3. 1 2 3 Hugo Saurma-Jeltsch: Wappenbuch der Schlesischen Städte und Städtel, Berlin, 1870, S. 194
  4. Heinrich Adamy: Die schlesischen Ortsnamen Ihre Entstehung und Bedeutung – Ein Bild aus der Vorzeit, Breslau, Priebatsch, 1889, S. 408
  5. Territorial Amtsbezirk Michelau
  6. AGOFF Kreis Brieg
  7. Verwaltungsgeschichte – Kreis Brieg (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  8. 1 2 Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 607.
  9. 1 2 Verzeichnis der Denkmäler der Woiwodschaft Oppeln S. 16 (polnisch)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.