Mokola-Virus | ||||||||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||||||||
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Taxonomische Merkmale | ||||||||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||||||||
Mokola lyssavirus | ||||||||||||||||||||
Links | ||||||||||||||||||||
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Das Mokola-Virus (offiziell Mokola lyssavirus) gehört zu den Lyssaviren, deren bekanntester Vertreter der Erreger der Tollwut, das Rabies-Virus, ist. Es gehört zu den genetisch am fernsten mit der Tollwut (Genotyp 1) verwandten Lyssaviren. Das Genom des Mokola-Virus besteht aus einzelsträngiger RNA negativer Polarität.
Aufbau
Das RNA-Genom des Mokola-Virus codiert für fünf Proteine. Das Glycoprotein (G) ist ein Membranprotein und der Rezeptor des Virus und bewirkt die Fusion mit der Virusmembran mit der Zellmembran der Wirtszelle zur Freisetzung des Inneren des Virions. Das Matrixprotein umhüllt das Ribonukleoprotein, bestehend aus dem Nucleoprotein (N), der RNA-Polymerase zum Umschreiben der (-) RNA in (+) RNA und einem weiteren Cofaktor.
Vorkommen
Das Virus wurde bisher nur im subsaharischen Afrika gefunden. Isoliert wurde es erstmals 1968 aus einer Spitzmaus in der Nähe von Ibadan, Nigeria. Das Wirtsspektrum ist bisher nicht bekannt. Das Mokola-Virus wurde dreimal aus Spitzmäusen und zweimal aus Menschen isoliert, in den Jahren 1969 und 1971. Jedoch könnten die Viren von Moskitos übertragen werden, da sie sich in vitro in Moskitozellen vermehren können. Dadurch unterscheiden sie sich auch von den anderen Vertretern der Lyssaviren, die sich nicht in Insektenzellen vermehren können, mit Ausnahme sehr entfernt verwandter Rhabdoviren wie Obodhiang-Virus (en. Obodhiang ephemerovirus) und Kotonkan-Virus (en. Kotonkan ephemerovirus). Auch die Vermehrung des Virus in lebenden Moskitos wurde festgestellt.
Pathogenese
Beim Menschen wurden bisher nur zwei Fälle einer akuten Infektion durch das Mokola-Virus bekannt. Dabei handelte es sich um zwei nigerianische Kinder. Die Symptome waren dabei dieselben wie bei einer Tollwut-Infektion. So litten die Kinder zum Beispiel unter Lähmungen ihrer Extremitäten, außerdem stellte sich eine Enzephalitis ein. Beide verstarben wenige Tage nachdem sie ins Koma gefallen waren. Aus ihrem Hirngewebe konnte man Mokola-Viren isolieren. In Hunden, Katzen, Rindern, Schafen und Ziegen sowie Nagetieren aus Nigeria, Südafrika und Simbabwe konnten ebenfalls Mokola-Viren gefunden werden. Einige untersuchte Tiere hatten Antikörper gegen das Mokola-Virus gebildet. Es gibt bisher noch keinen Impfstoff und Tollwutimpfstoffe schützen nicht gegen das Mokola-Virus.
Einzelnachweise
- ↑ ICTV Master Species List 2018b.v2. MSL #34, März 2019
- 1 2 ICTV: ICTV Taxonomy history: Akabane orthobunyavirus, EC 51, Berlin, Germany, July 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
- 1 2 3 Le Mercier, P.; Jacob, Y.; Tordo, N.: The Complete Mokola Virus Genome Sequence: Structure of the RNA-Dependent RNA Polymerase. In: Journal of General Virology. 78. Jahrgang, Nr. 7, 1997, S. 1571–1576, PMID 9225031 (vir.sgmjournals.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)). Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- 1 2 Familusi, J. B.; Moore, D. L.: Isolation of a Rabies Related Virus from the Cerebrospinal Fluid of a Child with 'Aseptic Meningitis'. In: African Journal of Medical Science. 3. Jahrgang, Nr. 1, 1972, S. 93–96, PMID 5061272.
- 1 2 Familusi, J. B.; Osunkoya, B. O.; Moore, D. L.; Kemp, G. E.; Fabiyi, A.: A Fatal Human Infection with Mokola Virus. In: American Journal of Tropical Medicine and Hygiene. 21. Jahrgang, Nr. 6, 1972, S. 959–963, PMID 4635777 (ajtmh.org).
- ↑ Kemp, G. E.; Lee, V. H.; Moore, D. L.; Shope, R. E.; Causey O. R.; Murphy, F. A.: Kotonkan, A New Rhabdovirus Related to Mokola Virus of the Rabies Serogroup. In: American Journal of Epidemiology. 98. Jahrgang, Nr. 1, 1973, S. 43–49, PMID 4205431.
- ↑ Bauer, S. P.; Murphy, F. A.: Relationship of two Arthropod-borne Rhabdoviruses (Kotonkan and Obodhiang) to the Rabies Serogroup. In: Infection and Immunity. 12. Jahrgang, Nr. 5, November 1975, S. 1157–1172, PMID 1104485, PMC 415412 (freier Volltext).
- ↑ Aitken, T. H.; Kowalski, R. W.; Beaty, B. J.; Buckley, S. M.; Wright, J. D.; Shope, R. E.; Miller, B. R.: Arthropod Studies with Rabies-Related Mokola Virus. In: American Journal of Tropical Medicine and Hygiene. 33. Jahrgang, Nr. 5, September 1984, S. 945–952, PMID 6385743.
- ↑ Nel, L.; Jacobs, J.; Jaftha, J.; von Teichman, B.; Bingham, J.; Olivier, M.: New Cases of Mokola Virus Infection in South Africa: A Genotypic Comparison of Southern African Virus Isolates. In: Virus Genes. 20. Jahrgang, Nr. 2, 2000, S. 103–106, doi:10.1023/A:1008120511752, PMID 10872870. (Olivier, M. omitted from original list of authors, corrected per Erratum. In: Virus Genes. 22. Jahrgang, Nr. 3, 2001, S. 373, doi:10.1023/A:1017376903048.)
- ↑ Nottidge, H. O.; Omobowale, T. O.; Oladiran, O. O.: Mokola Virus Antibodies in Humans, Dogs, Cats, Cattle, Sheep, and Goats in Nigeria. In: The International Journal of Applied Research in Veterinary Medicine. 5. Jahrgang, Nr. 3, 2007, S. 105–106 (jarvm.com [PDF]).