Murg ist ein Gewässername.

Gewässer

  • Drei rechte Zuflüsse des Rheins in Baden-Württemberg; flussabwärts:
    • Murg, alter Name der Radolfzeller Aach, Zufluss des Zeller Sees des Bodensees auf der Gemarkungsgrenze des zu Radolfzell gehörenden Stadtteils Böhringen und der Gemeinde Moos, beide Landkreis Konstanz
    • Murg oder Murgbach oder Hauensteiner Murg oder Obere Murg, Zufluss des Hochrheins bei Murg, Landkreis Waldshut; im Südschwarzwald
      • Kleine Murg, rechter Zufluss der Hauensteiner Murg in Hottingen, Gemeinde Rickenbach, Landkreis Waldshut
    • Murg oder Untere Murg, Zufluss des Oberrheins bei Steinmauern, Landkreis Rastatt. Talverlauf in den Landkreisen Freudenstadt und Rastatt im Nordschwarzwald. Zwei Oberläufe bis Obertal, Gemeinde Baiersbronn:
      • Rotmurg, linker Oberlauf
      • Rechtmurg, rechter Oberlauf
  • Murga, veralteter Unterlaufname der Lauter, linker Zufluss des Oberrheins bei Neuburg am Rhein, Landkreis Germersheim, Rheinland-Pfalz
  • Altmurg, rechter Zufluss des Oberlaufs Riedkanal des Goldkanals bei Steinmauern, Landkreis Rastatt, Baden-Württemberg; ist ein rechter Altlaufrest der nordschwarzwälder Murg
  • Morgenbach, linker Mittelrheinzufluss bei Trechtingshausen am Mittelrhein, erste Namensüberlieferung Murga

Etymologie

Der Gewässername Murg geht nach Albrecht Greule letztlich auf die keltische Wurzel *Morgjā zurück, mit der ungefähren Bedeutung ‚Land/Gegend/Gewässer an einer Grenze‘. Aus dem daraus rührenden gallischen *morga ‚Grenze, Steinhaufen‘ entstand die Ableitung Murga, von der sich alle heutigen Murg-Namen herleiten. Da mit der Grenze der älteren keltischen Wurzel auch Sümpfe, feuchte Wiesen usw. gemeint sein konnten, gibt es heute auch aus ihr entstandene Reliktnamen für Flurstücke. In der Schweizer Romandie und in Frankreich gibt es weitere Namen für Orte und Gewässer Morge, Morges, Merje, Morel – die ebenfalls aus der keltischen Wurzel stammen.

Literatur

  • Julia Kuhn: Murg (Kanton St. Gallen/Schweiz) – Bezeichnung einer Grenze oder Benennung einer Bodenbeschaffenheit? Eine namenkundliche Analyse mit Ausblicken auf angrenzende Toponyme. In: Peter Anreiter, Peter Ernst, Isolde Hausner (Hrsg.): Namen, Sprachen und Kulturen. Imena, Jeziki in Kulture. Festschrift Heinz Dieter Pohl zum 60. Geburtstag. Praesens, Wien 2002, ISBN 3706901641, S. 519–538.
  • Willi Echle: Die Murg – Ihr Name und ihre Wasser. In: Landkreis Rastatt (Hrsg.): Um Rhein und Murg. Heimatbuch des Landkreises Rastatt. Band 4, 1964, S. 32–43.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Etymologie nach: Albrecht Greule, Deutsches Gewässernamenbuch, De Gruyter, Berlin, 2014, S. 364.
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