Nico Marchetti (* 19. Februar 1990 in Wien) ist ein österreichischer Politiker der Österreichischen Volkspartei (ÖVP). Er war Landesobmann der Jungen Volkspartei Wien, seit dem 9. November 2017 ist er Abgeordneter zum Nationalrat und Schüler- und Studentensprecher der ÖVP.
Leben
Marchetti wuchs in Wien-Favoriten auf, nachdem seine Eltern kurz zuvor aus Kärnten dorthin gezogen waren. Zunächst besuchte er das lokale Gymnasium und wechselte später an die Vienna Business School, an der er auch maturierte. Heute lebt Nico Marchetti im Sonnwendviertel und studiert an der Wirtschaftsuniversität Wien.
Er ist Ehrenmitglied der KStV Rhenania Wien im MKV. Nico Marchetti ist bekennend homosexuell.
Bundesschulsprecher
Noch während seiner Schulzeit wurde Marchetti zum Landes- und Bundesschulsprecher gewählt und somit das erste Mal politisch aktiv. In seiner Amtszeit fand einer der größten Schülerstreiks der Zweiten Republik mit bis zu 60.000 Demonstranten in ganz Österreich statt, um die Abschaffung der schulautonomen Tage zu verhindern. Ebenso rief Marchetti zum Boykott des PISA-Tests als Druckmittel für die Umsetzung von Reformen in der österreichischen Schulpolitik auf, wofür der damalige Schüler zivil- und strafrechtliche Klagen des den PISA-Test durchführenden BIFIE hinnehmen musste, die letztendlich jedoch fallengelassen wurden.
Politik
Marchetti wurde bei der Bezirksvertretungswahl 2015 in Favoriten zum Bezirksrat gewählt und übte auch die Funktion des Klubobmanns in der Bezirksvertretung aus. Diesem Gremium gehörte er bis 2020 an. Ebenfalls ab 2015 war er Landesobmann der Jungen Volkspartei Wien als Nachfolger von Dominik Stracke. 2017 wurde Marchetti einstimmig zum Bezirksparteiobmann der ÖVP Favoriten gewählt.
Bei der Nationalratswahl 2017 trat Marchetti als Spitzenkandidat der ÖVP im Wahlkreis Wien-Süd an. Er erreichte dort 1385 Vorzugsstimmen. Die ÖVP konnte bei dieser Wahl ein Mandat in diesem Wahlkreis erreichen, wodurch Marchetti als Abgeordneter in den Nationalrat einziehen konnte. Bei der Nationalratswahl 2019 gelang ihm neuerlich der Einzug in den Nationalrat mit 1408 Vorzugsstimmen.
In der derzeitigen Legislaturperiode ist der Jungpolitiker Mitglied in vier Ausschüssen. Neben seinem Kernthema Bildung mit den Ausschüssen für Unterricht und Wissenschaft setzt er sich auch für Gleichbehandlung und die außenpolitischen Anliegen ein.
In seinem Heimat-Bezirk Favoriten setzt sich Marchetti im Lichte wiederholter Ausschreitungen für eine bessere Integration und Sanktionen gegen Gruppen ein, die diese verunmöglichen würden.
Im Oktober 2021 wurde Harald Zierfuß zu seinem Nachfolger als Landesobmann der Jungen ÖVP Wien gewählt.
Weblinks
- nico-marchetti.at
- Nico Marchetti auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Nico Marchetti auf www.meineabgeordneten.at
Einzelnachweise
- ↑ red: "Geben wir Jungen Corona-Bummerl oder danken wir ihnen?" Abgerufen am 16. Januar 2021.
- ↑ Türkis-Grüne lesbische und schwule Abgeordnete: Parteiinteressen wichtiger als Diskriminierungsschutz
- ↑ So queer war das Parlament noch nie!
- ↑ Schwuler ÖVP-Mandatar marschiert bei Pride, Radio Wien, 5. Juni 2021. Abgerufen am 21. Oktober 2021.
- ↑ Statt Schulbank drücken auf der Straße: 60.000 Teilnehmer bei großem Schülerstreik. Abgerufen am 30. November 2017.
- ↑ Schülervertreteung will PISA-Boykott. Abgerufen am 30. November 2017.
- ↑ Nico Marchetti « Elmar Leimgruber. Abgerufen am 24. Oktober 2017.
- ↑ Nico Marchetti: „Ein cooles neues Team für Favoriten“ in Bezirkszeitung, abgerufen am 23. Oktober 2017
- ↑ ÖVP Wien: Nico Marchetti zum neuen Bezirksparteiobmann in Favoriten gewählt. In: OTS.at. (ots.at [abgerufen am 24. Oktober 2017]).
- ↑ Nationalratswahl 2017 in Wien. Vorzugsstimmen - Endergebnis der Landeswahlbehörde. Abgerufen am 30. November 2017.
- ↑ Nationalratswahl 2019 in Wien. Vorzugsstimmen - Endergebnis der Landeswahlbehörde. Abgerufen am 19. Februar 2020.
- ↑ Nico Marchetti. Abgerufen am 16. November 2020 (deutsch).
- ↑ red: "Straßenzüge im Zehnten gehören schon gewissen Ethnien". Abgerufen am 11. Januar 2021.
- ↑ Junge ÖVP Wien: Harald Zierfuß mit 92,47% zum neuen Landesobmann gewählt. In: ots.at. 3. Oktober 2021, abgerufen am 4. Oktober 2021.