Strukturformel
Allgemeines
Name Niob(V)-fluorid
Andere Namen

Niobpentafluorid

Summenformel NbF5
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7783-68-8
EG-Nummer 232-020-2
ECHA-InfoCard 100.029.109
PubChem 82217
ChemSpider 74197
Wikidata Q2698748
Eigenschaften
Molare Masse 187,90 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,293 g·cm−3

Schmelzpunkt

78,9 °C

Siedepunkt

233,3 °C

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302312332314
P: 280305+351+338310
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Niob(V)-fluorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Niobs aus der Gruppe der Fluoride.

Gewinnung und Darstellung

Die Erstsynthese von Niob(V)-fluorid wurde von Otto Ruff und Julian Zedner an der Technischen Hochschule Danzig durchgeführt und am 15. Januar 1909 zur Veröffentlichung eingereicht.

Niob(V)-fluorid kann durch Reaktion von Niob(V)-chlorid mit Fluorwasserstoff gewonnen werden.

Ebenfalls möglich ist die Darstellung aus den Elementen:

sowie durch die Umsetzung von elementarem Niob mit Zinn(II)-fluorid im Stickstoffstrom bei 400 bis 500 °C:

Allgemein lässt sich Niob(V)-fluorid ähnlich wie Tantal(V)-fluorid durch Fluorierung mit Fluor oder Fluorwasserstoff aus den Oxiden (Niob(V)-oxid) gewinnen.

Eigenschaften

Niob(V)-fluorid ist ein farbloser, sehr hygroskopischer Feststoff, der in Wasser und Ethanol unter Solvolyse löslich ist. Er ist wenig löslich in Kohlenstoffdisulfid und Chloroform. Mit Alkalilaugen hydrolysiert er. Die stark lichtbrechenden Kristalle zerfließen an Luft. Als Feststoff (im Gegensatz zum monomeren Gas) liegt die Verbindung als Tetramer vor und besitzt eine Ringstruktur, bei der vier Niobatome ein nahezu gleichseitiges Parallelogramm bilden. Er hat eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe C2/m (Raumgruppen-Nr. 12)Vorlage:Raumgruppe/12.

Verwendung

Niob(V)-fluorid kann als Ausgangssubstanz für die Synthese von Niob(IV)-fluorid verwendet werden.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 7 Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 261.
  2. 1 2 3 Datenblatt Niobium(V) fluoride, 98% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 20. Juni 2013 (PDF).
  3. Otto Ruff: Über einige neue Fluoride. In: Chem. Ber., 1909, 42 (1), S. 492–497 (doi:10.1002/cber.19090420175).
  4. 1 2 3 Frank P. Gortsema: Niobium(IV) fluoride and niobium(V) fluoride - A. Niobium(V) fluoride. In: Aaron Wold and John K. Ruff (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 14. McGraw-Hill Book Company, Inc., 1973, ISBN  07-071320-0 (defekt), S. 105–109 (englisch).
  5. Anatoly Agulyansky: Chemistry of Tantalum and Niobium Fluoride Compounds. Elsevier, 2004, ISBN 0-08-052902-X, S. 24 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Hans Peter Latscha, Martin Mutz: Chemie der Elemente. Springer DE, 2011, ISBN 3-642-16915-5, S. 224 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Jean d’Ans, Ellen Lax, Roger Blachnik: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Springer DE, 1998, ISBN 3-642-58842-5, S. 632 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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