Wappen Karte
Nittedal
Basisdaten
Kommunennummer: 3031
Provinz (fylke): Viken
Verwaltungssitz: Rotnes
Koordinaten: 60° 3′ N, 10° 53′ O
Fläche: 186,22 km²
Einwohner: 25.440 (1. Jan. 2023)
Bevölkerungsdichte: 137 Einwohner je km²
Sprachform: Bokmål
Webpräsenz:
Verkehr
Bahnanschluss: Gjøvikbanen
Politik
Bürgermeisterin: Hilde Thorkildsen (Ap) (2011)
Lage in der Provinz Viken

Nittedal ist eine Kommune im norwegischen Fylke Viken. Die Kommune hat 25.440 Einwohner (Stand: 1. Januar 2023) und liegt östlich der Kommune Oslo. Ein Teil des Osloer Stadtgebiets liegt in Nittedal. Verwaltungssitz ist die Ortschaft Rotnes.

Geografie

Die Gemeinde Nittedal grenzt an Lunner im Nordosten, Nannestad im Norden und Nordwesten, Gjerdrum im Westen, Lillestrøm im Südwesten und Süden sowie an die Kommune Oslo im Westen. Die Grenze zu Oslo stellt zugleich die Grenze zwischen der Fylke Viken und Oslo, das ein eigenes Fylke bildet, dar. Die Nachbargemeinde Lunner liegt im Fylke Innlandet. Das Stadtgebiet Oslos reicht in den Süden der Kommune Nittedal hinein. Durch die Kommune fließt in Nord-Süd-Richtung der Fluss Nitelva. Der obere Abschnitt des Flusses im Tal Hakadalen wird auch Hakadalselva genannt. Die Gesamtfläche der Kommune beträgt 186,22 km², wobei Binnengewässer zusammen 6,79 km² ausmachen.

Im Westen und Osten der Nitelva erheben sich Hügel. Das bewaldete Hügelgebiet gehört im Westen zur Nordmarka und im Südwesten zur Lillomarka. Dabei handelt es sich jeweils um Teilgebiete der Marka, einem bewaldeten Gebiet rund um Oslo. Die Erhebung Blekketjernshøgda im Norden Nittedals stellt mit einer Höhe von 613,3 moh. den höchsten Punkt der Kommune Nittedal dar. In Nittedal befinden sich mehrere Naturschutzgebiete. Das größte vollständig in der Gemeinde gelegene ist das seit 2016 unter Schutz stehende Rundkollen og Sortungsbekken naturreservat. Es liegt östlich der Nitelva und soll den dortigen Nadelwald schützen.

Einwohner

Die Einwohnerzahl der Kommune Nittedal begann nach der Fertigstellung der Bahnlinie Gjøvikbanen im Jahr 1902 stark anzuwachsen. Vor allem im Gebiet um den Bahnhof wurden nach der Inbetriebnahme der Bahnstrecke neue Villen gebaut. Der Großteil der Einwohner lebt heute in der südlichen Hälfte der Kommune. Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stieg die Einwohnerzahl in der Kommune – so wie in der ganzen Region – weiter an. Im Jahrzehnt von 1995 bis 2005 verzeichnete Nittedal einen Zuwachs von 17,7 Prozent. In der Gemeinde liegen mehrere sogenannte Tettsteder, also mehrere Ansiedlungen, die für statistische Zwecke als eine Ortschaft gewertet werden. Diese sind Åneby mit 1501, Rotnes mit 7452, Løstad mit 2675 und Hakadal mit 846 Einwohnern. Des Weiteren werden 10.891 der insgesamt 1.064.235 Einwohner des Tettsteds Oslo zu Nittedal gerechnet (Stand: 1. Januar 2022).

Die Einwohner der Gemeinde werden Nittedøl oder Nittedøling genannt. Offizielle Schriftsprache ist wie in vielen Kommunen in Viken Bokmål, also die weiter verbreitete der beiden norwegischen Sprachformen.

Jahr19861990199520002005201020152020
Einwohnerzahl15.18716.11416.63918.63919.57820.93922.70624.249

Geschichte

Die Kommune Nittedal entstand im Rahmen der Einführung der lokalen Selbstverwaltung im Jahr 1837. Zum Jahresbeginn 1984 kam es zu einer Grenzänderung in unbewohnten Gebieten zwischen Oslo und Nittedal. Es gingen dabei an beide Kommune Gebiete über. Bis zum 31. Dezember 2019 gehörte Nittedal der damaligen Provinz Akershus an. Sie ging im Zuge der Regionalreform in Norwegen in die zum 1. Januar 2020 neu geschaffene Provinz Viken über.

In der Kommune liegen mehrere Kirchen. Aus dem Jahr 1610 stammt die Holzkirche Hakadal kirke. Das Kirchenschiff wurde 1732 vergrößert. Die Nittedal kirke ist eine Holzkirche aus dem Jahr 1869. Als Architekt wirkte Jacob Wilhelm Nordan. Erst im Jahr 2016 eröffnet wurde die Rotnes kirke. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine in Holz erbaute Kirche.

Von etwa 1550 bis 1868 wurde in Hakadal das Eisenwerk Hakadal verk betrieben. Mit dem Varingskollen Alpinsenter befindet sich eine Alpinskisportanlage in der Kommune.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Parallel zur Nitelva führt der Riksvei 4 in Nord-Süd-Richtung durch die Kommune. Außerhalb der Kommune knickt die Straße in südwestliche Richtung nach Oslo ab. Vom Riksvei 4 zweigt in Nittedal zudem der Fylkesvei 22 in den Südosten ab. Vor der Abzweigung des Fylkesveis verläuft der Riksvei durch den Straßentunnel Hagantunnelen. Etwas südlich von Nittedal verläuft die Europastraße 6, der Fylkesvei 22 stellt eine Verbindung zu ihr her. Durch den Nordwesten der Kommune verläuft die Bahnlinie Gjøvikbanen. Der Bahnhof Nittedal (Nittedal stasjon) wurde 1900 und damit bereits zwei Jahre, bevor die Bahnstrecke fertiggestellt war, eröffnet. Der Bahnhof ist etwa 24 Schienenkilometer vom Osloer Hauptbahnhof Oslo S entfernt. Als Architekt bei dem Jugendstil-Bau war Paul Armin Due im Einsatz.

Wirtschaft

Im Bereich der Landwirtschaft ist vor allem der Anbau von Getreide verbreitet. Früher war auch die Rinderhaltung typisch, diese ließ allerdings stark nach. Weiterhin gehalten werden Hühner. In der Gemeinde gibt es größere Waldgebiete und auch die Forstwirtschaft ist von größerer Bedeutung. In der Kommune, vor allem im Süden, sind viele Industriebetriebe angesiedelt. Der bedeutendste Industriezweig ist die Lebensmittelindustrie. In Nittedal tätig sind unter anderem die Eisproduktion von Diplom-Is und die Brauerei Ringnes angesiedelt. Nur ein geringer Teil der in Nittedal lebenden Personen arbeiten in der Kommune selbst. Im Jahr 2020 arbeiteten von über 12.600 Arbeitstätigen nur etwa 3500 in Nittedal selbst, über 6100 pendelten in die Gemeinde Oslo. Über 1000 Personen waren des Weiteren in Lillestrøm tätig.

Name und Wappen

Das seit 1987 offizielle Wappen der Kommune zeigt zwei schräggestellte silberne Linien auf grünem Hintergrund. Die beiden Linien sollen die Hauptverkehrswege, den Riksvei 4 und die Bahnlinie Gjøviksbanen, darstellen. Der Gemeindename leitet sich vom altnordischen Namen Nitjudalr ab. Der erste Teil des Namens kommt vom Flussnamen Nitja, heute Nitelva. Der zweite Bestandteil „-dal“ bedeutet „Tal“. Die Herkunft des Flussnamens ist nicht genau bekannt. Eine Herleitung bezieht sich auf das altnordische net (deutsch Fischernetz), eine weitere auf das Verb (h)nita (deutsch zusammenstoßen).

Persönlichkeiten

Commons: Nittedal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 07459: Population, by sex and one-year age groups (M) 1986 - 2023. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 21. Februar 2023 (englisch).
  2. 1 2 3 4 Nittedal kommune. In: Norgeskart. Abgerufen am 7. April 2022 (norwegisch).
  3. Kart fra Statistisk sentralbyrå. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 8. April 2022 (norwegisch).
  4. 09280: Areal (km²), etter arealtype, statistikkvariabel, år og region. In: Statistisk sentralbyrå. Abgerufen am 7. April 2022 (norwegisch).
  5. 1 2 3 4 5 Geir Thorsnæs, Svein Askheim: Nittedal. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 7. April 2022 (norwegisch).
  6. Høgaste fjelltopp i kvar kommune. Kartverket, 10. September 2021, abgerufen am 7. April 2022 (norwegisch (Nynorsk)).
  7. Rundkollen og Sortungsbekken naturreservat. In: naturbase.no. Miljødirektoratet, abgerufen am 8. April 2022 (norwegisch).
  8. Innbyggjarnamn. Språkrådet, abgerufen am 7. April 2022 (norwegisch (Nynorsk)).
  9. Forskrift om målvedtak i kommunar og fylkeskommunar (målvedtaksforskrifta). In: Lovdata. 6. Januar 2020, abgerufen am 7. April 2022 (norwegisch).
  10. Population. Municipalities, pr. 1.1., 1986 - latest year. In: ssb.no. Abgerufen am 7. April 2022 (englisch).
  11. Dag Juvkam: Historisk oversikt over endringer i kommune- og fylkesinndelingen. (PDF) In: Statistisk sentralbyrå. 1999, abgerufen am 7. April 2022 (norwegisch).
  12. Kommunal- og moderniseringsdepartementet: Nye kommune- og fylkesnummer fra 2020. In: regjeringen.no. 27. Oktober 2017, abgerufen am 7. April 2022 (norwegisch).
  13. Hakadal kirke. In: Kirkesøk. Abgerufen am 8. April 2022 (norwegisch).
  14. Nittedal kirke. In: Kirkesøk. Abgerufen am 8. April 2022 (norwegisch).
  15. Rotnes kirke. In: Kirkesøk. Abgerufen am 8. April 2022 (norwegisch).
  16. Nittedal. In: Bane Nor. Abgerufen am 8. April 2022 (norwegisch).
  17. Nittedal stasjon. In: Bane Nor Eiendom. Abgerufen am 8. April 2022 (norwegisch).
  18. Pendlingsstrømmer. Statistics Norway, abgerufen am 7. April 2022 (norwegisch).
  19. Godkjenning av våpen og flagg, Nittedal kommune, Akershus. In: Lovdata. Abgerufen am 8. April 2022 (norwegisch).
  20. Nittedal. In: Norsk stadnamnleksikon. Abgerufen am 7. April 2022 (norwegisch).
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