Noble Drew Ali (* 8. Januar 1886 in North Carolina oder Virginia als Timothy oder Thomas Drew; † 20. Juli 1929 in Chicago) war ein religiöser afroamerikanischer Führer, der von seinen Anhängern als Prophet betrachtet wird. Er war ein Pionier des Schwarzen Nationalismus und der Gründer des Moorish Science Temple of America („Maurischer Wissenschaftstempel von Amerika“), einer der ältesten Vereinigungen afroamerikanischer Muslime, den er frühestens in den 1920ern in Chicago gründete. Er stellte die Glaubensgemeinschaft des MST als islamische Gruppe dar, war aber auch inspiriert vom Buddhismus, Christentum, der Freimaurerei, der Gnosis und Taoismus.

Leben

Berufungsgeschichte – Vita eines Religionsgründers

Über Noble Drew Alis Leben gibt es verschiedene Legenden. Viele davon sind in Peter L. Wilsons Buch "Sacred drift : essays on the margins of Islam" zu Noble Drew Ali, welches 1993 in San Francisco erschien, vorzufinden. Der Mangel an vertrauenswürdigen Quellen macht es schwer eine akkurate Biographie des in North Carolina geborenen "Timothy Drew" zu konstruieren. Denn die traditionelle Bibliographie ist in sich inkonsistent und enthält viele Widersprüche. Dennoch, die teils sehr schillernden Hagiographie(n) erlauben es aber zumindest den Glauben seiner Anhänger in Bezug auf die prophetische Mission Alis zu beleuchten.

In einigen Überlieferungen war er der Sohn ehemaliger Sklaven; in anderen wird von seinem Vater gesagt, er sei „Maure“ gewesen. In wieder einer anderen populären Version soll seine Mutter den Cherokee angehört haben. Prinzipiell scheint das Hauptziel solcher Überlieferungen die Herstellung einer Verbindung zum Islam (durch eine maurische Abstammung) und zu Nordamerika zu sein. Gerade die Verbindung zu indigenen Völkern Amerikas kann eventuell als Versuch gesehen werden eine edlere Abstimmung (in dem Sinne, dass die Geschichte und Kultur der amerikanischen Ureinwohner ein Antithese zu jener der weißen Amerikanern darstellte) zu beanspruchen und so ein stärkere Verbundenheit mit dem Kontinent herzustellen.

Jedenfalls soll in einer Überlieferung seine Mutter eine bedeutende Zukunft für ihren Sohn vorhergesehen haben. Nachdem diese starb, wurde Timothy von seiner Tante aufgenommen, welche ihn misshandelte – weswegen dieser dann wegrannte und bei Zigeunern unterkam. Mit 16 Jahren schloss er sich den Merchant Marines an und reiste so nach Ägypten. Dort traf er dann anscheinend den letzten Priester eines uralten magischen Kultes, der ihn auf die Probe stellte. Dieser soll ihn zur Cheopspyramide gebracht haben, Drew die Augen verbunden haben und ihn danach auf sich allein gestellt gelassen haben. Trotz dieser Hindernisse, soll er, damals noch als Timothy Drew bekannt, seinen Weg aus der Pyramide gefunden haben, woraufhin der Priester anbot ihn in den Kult aufzunehmen. Nach dieser Episode soll Timothy Drew den Titel „Noble“ erhalten haben und war daraufhin als Noble Drew Ali bekannt.

Der offiziellen Überlieferung nach gründete er dann entweder 1912 oder 1913 den Canaanite Temple in Newark, New Jersey (wohl als Reaktion auf einen Traum, der ihm den Eindruck vermittelte, dass er eine neue Religion für die “lost-found nation of Black Americans” gründen sollte), welcher als Vorläufer seiner späteren Organisation gesehen werden soll. Erst etwa 1919 soll er diese in den Moorish Science Temple umbenannt haben und den Hauptsitz nach Chicago umverlegt haben.

In vielen Fällen scheint seine Berufungsgeschichte den Erwerb von Titeln und Namen in das Zentrum zu stellen, um so die Realisierung seines Prophetenstatus deutlich zu machen. Diese Namen und Titel stellen dabei wohl oft eine Art von Code dar. Meistens wird damit eine Verbindung hin zu Enteigneten oder Vertriebenen angesprochen oder eben auch die Zugehörigkeit zu der aufsteigenden Klasse des schwarzen wohlhabenden Bürgertums und Entrepreneuren des Spirituellen untermalt.

Noble Drew Ali abseits der Legenden

Entfernt man die vielen Schichten der verschiedenen Legenden um Noble Drew Alis Leben, so tritt eine völlig andere Person zu Tage. Mit dem Fund neuer Quellen, Archivmaterial vom Zensus des frühen 20. Jh., gelang es Fathie Ali Abdat zu zeigen, dass ein gewisser Thomas Drew, der sich später Noble Drew Ali nennen würde, einige „Umwandlungen“ im Laufe seines Lebens vollzog.

Kindheit, Jugend und die Migration in den Norden

Noble Drew Ali wurde sehr wahrscheinlich am 8. Januar 1886 in Virginia geboren. Sein eigentlicher Vorname lautete Thomas, nicht Timothy – wie bis zur Arbeit von Fathie Abdat angenommen. Er wurde von James Washington und Lucy Drew, die wohl Verwandte von ihm waren, adoptiert und wohnte mit ihnen in Norfolk. Wahrscheinlich adoptierte das Paar den Jungen, um so ihr eher spärliches Einkommen zu verbessern – denn abseits zweier Töchter schien keines der anderen insgesamt acht Kindern des Paares am Leben gewesen zu sein. Über seine leiblichen Eltern scheint Thomas Drew nichts gewusst zu haben, was sich auch darin widerspiegelt, dass sie in den (religiösen) Texten des MST nicht erwähnt werden. Es ist auch gut möglich, dass die Trennung seiner Adoptiveltern und die neue Ehe seines Adoptivvaters gewisse Spuren hinterlassen haben bzw. später Noble Drew Ali dazu motivierten, familiäre Beziehungen und soziale Pflichten zu betonen.

Zwischen 1898 und 1910 verdiente er Geld als Tagelöhner, Erntehelfer und dann Hafenarbeiter. Sein Adoptivvater war womöglich zwischen 1903 und 1907 Pastor in einer Kirche, die in derselben Straße lag in der Thomas Drew zu jener Zeit wohnte. In 1916 wohnte er dann in Richmond und arbeitete als Portier. Ein Jahr später befand er sich in Newark, New Jersey und war auch dort als Tagelöhner tätig. 1918 meldete er sich wegen der Einberufung wehrfähiger Männer zur Registrierung in einer öffentlichen Schule in Newark. Auf der Registrierungskarte ist ein Onkel Ambro Drew in Virginia verzeichnet und dass Thomas Drew eine schwere Verbrennung auf einem Arm aufweist. Letzten Endes wurde er nicht einberufen. Bezeichnend ist ebenfalls, dass die Berufe, die er bis 1918 ausübte, traditionell für ungebildete Afroamerikaner vorgesehen waren.

Neue Identität(en)

Ab 1918 nannte er sich nicht mehr Thomas und war für die nächsten etwa fünf Jahre als Professor Drew, der ägyptische Adept, bekannt und verstand sich wohl gegen Ende seines Aufenthaltes in Newark als (orientalischer) Muslim. Er kleidete sich in dieser Periode in ein farbiges Gewand, bedeckte seinen Kopf mit einer purpurnen Kapuze, behauptete von sich „East Indian“ zu sein (zu jener Zeit der Begriff, der für Menschen aus Südasien genutzt wurde) und bot verschiedene Dienste und Showeinlagen an: Er verschluckte Nägel, heilte blinde Soldaten oder sah in eine Kristallkugel, um seinen Kunden Rat in Sachen der Liebe zu geben oder Wissen über die vergessenen 18 Jahre des Lebens Jesu Christi zu teilen. Abgesehen davon, schien er sein Geld auch mit dem Verkauf von Medizin bzw. Tinkturen zu verdienen; geriet deswegen einige Male in Schwierigkeiten und wurde wegen illegalem Hausieren von Medizin inhaftiert. Zwei Jahre später, etwa 1925, befand er sich dann in Chicago und wurde fortan als Prophet Noble Drew Ali bekannt.

Der Moorish Science Temple und die letzten Jahre

Um diese Zeit, d. h. den 20ern, gründete er höchstwahrscheinlich den Moorish Science Temple. Chicago bot sich als Sitz an, da die Stadt eine hohe ethnische Diversität aufwies, dessen semiautonome Wohngebiete den Gemeinden der Immigranten ermöglichten ihre eigenen Traditionen beizubehalten und eigene Zeitungen zu etablieren. Besonders die Tatsache, dass diese Gemeinden an Politik interessiert waren und gleichzeitig auch als potenzielle Wähler gesehen wurden, ließ Chicago wohl als Modell einer utopischen Gesellschaft im Sinne Noble Drew Alis erscheinen.

Was die Legende von dem Moorish Science Temple vorhergehenden Canaanite Temple betrifft, so scheint letzterer Tempel von einem sudanesischen Immigranten namens Abdul Hamid Suleiman in Newark gegründet worden zu sein – und zwar etwa drei Meilen von Noble Drews Haustür entfernt. Der Canaanite Temple genoss, bis zur Inhaftierung Suleimans und seines Assistenten wegen Kindesmissbrauches, großes Ansehen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Drew das daraufhin bestehende Vakuum nutzte und sein Glück versuchte. Die weitere Entwicklung des MST war nicht linear, was man an den Namensänderungen sehen kann. Am 20. November 1926 gründete er den Moorish Temple of Science in Chicago, u. a. um die gefallenen Menschen zu erlösen. Das wird bereits beim Betrachten der ersten Seiten seines Korans offensichtlich.

Zwei Jahre später kam es zu einigen Fiaskos in einer Anzahl von Tempeln, deren Leiter wegen Doppelehe, unlizenziertem Verkauf von Medizin oder auch wegen staatsgefährdenden Lehren in Verwahrung genommen wurden. Drew begab sich zu jener Zeit zunächst nach Mexiko, benannte seine Organisation nach seiner Rückkehr am 21. Mai 1928 in Moorish Science Temple of America um – wohl um Anschuldigungen von Staatsgefährdung aus dem Weg zu gehen, indem er durch die Namensänderung seine (und die seiner Anhänger) Loyalität zum amerikanischen Staat betonte. In der darauffolgenden Zeit beschäftigte er sich intensiver mit der lokalen Politik Chicagos, brachte die erste Auflage der Zeitung Moorish Guide heraus, erlangte die Aufmerksamkeit von Politikern und Geschäftsmännern der Stadt und animierte seine Anhänger zur Wiederwahl von Louis B. Anderson in den Stadtrat. Dabei machte er Gebrauch von der politischen Situation und bemühte sich den Nutzen seiner Bewegung bzw. Organisation auch den Republikanern schmackhaft zu machen und versprach u. a. 3000 maurische Stimmen.

Nicht viel später kam es zu weiteren verschiedenen Problemen. Da einige Scheiche seiner Tempel in Detroit und Chicago, wie auch sein oberster Geschäftsleiter, Anschuldigungen der Staatsgefährdung, der Veruntreuung von Geldern und der Nachstellung von Frauen gegenüber standen, löste er diese von ihren Positionen. Das hatte unter anderen eine Schießerei im Tempel in Detroit zur Folge, in der Anhänger und Polizisten verwundet wurden. Nachdem dann der ehemalige Geschäftsleiter ermordet wurde und daraufhin die Polizei Razzien in den Tempeln des MST durchführte, wurde auch Noble Drew Ali in Gewahrsam genommen. Die Zeitung Chicago Defender, die bis dato ein recht positives Bild von dem Religionsanführer verbreitet hatte, revidierte die eigene Position und stellte Noble Drew Ali nun als Scharlatan dar. Daraufhin gelang es seinen Anwälten Noble Drew Ali unter Kaution für eine gewisse Zeit freizulassen, jedoch verstarb er kurz darauf in seinem Heim, am 20. Juli 1929 – wahrscheinlich an Tuberkulose.

Nachleben

Weitere Entwicklung kurz nach seinem Tod

Zur Zeit seines Todes war es Noble Drew Ali wohl gelungen die erste religiöse Massenbewegungen des Islams in Amerika zu erschaffen. Man schätzt, dass zwischen 3000 und 30000 Mitglieder des MSTA in den Städten des Ostens und dem östlichen mittleren Westen der Vereinigten Staaten lebten. Alleine in Chicago geht man von etwa 10000 Mitgliedern aus.

Anscheinend ist Wallace Fard Muhammad von Noble Drew Ali beeinflusst worden. Er soll wohl auch behauptet haben, dass der Geist Noble Drew Alis in ihm eingekehrt sei.

Innere Unruhen im MST

Der Tod des Gründers des MST führte nicht unmittelbar zum Zusammenbruch der Organisation. Stattdessen kam es zu einer Dezentralisierung: maurische Theologen schienen überall aufzutauchen und sich an einer textuellen Revision Drew's Vergangenheit zu beteiligen. Dies führte immerhin laut Abdat zu einer zweiten "Moorish Silver Age" zwischen 1929 und 1945.

Nach seinem Tod wurde Alis Status als Prophet und seine Botschaft von weltweiter Solidarität mit anderen Menschen und Völkern, die sich weißem Kolonialismus widersetzten, wieder vermehrt bejaht. Neue Konvertiten folgten Alis Aufruf die "Negro-Identität" abzulehnen und begangen so den juristischen Rahmen der amerikanischen Apartheid zu trotzen. Seinen Höhepunkt fand dies, als in Kriegszeiten, nachdem der Selective Service Act in Kraft trat, die Leiter des MSTA ihre Anhänger anwiesen, keinen Militärdienst für ein (aus ihrer Sicht) imperiales Amerika zu leisten.

Um den Ruf Alis nach seinem Tod zu verteidigen (da er in Zeitungen als perverser Scharlatan und in den 40ern als aufwieglerisches, pro-japanisches Übel dargestellt wurde), produzierten seine Anhänger eine Vielzahl von glorifizierenden Memoiren. Dieser Prozess fand in den 1980ern seinen Höhepunkt als 1986 der 100. Geburtstag Noble Drew Alis gefeiert werden sollte. Das alles hängt wohl auch damit zusammen, dass immer mehr Mitglieder den MST verließen und das wohl ein Versuch war das Vermächtnis Noble Drew Alis zu schützen. Gleichzeitig hatte das zur Folge, dass verschiedene maurische Splittergruppen einen Wettkampf um die Interpretationshoheit, bzw. das Recht dieses Vermächtnisses zu schützen, betrieben. Diese inneren Auseinandersetzungen organisierten sich um Kirkman-Bey, der ehemals Dolmetscher Alis war, und John Givens-El, der Alis Chauffeur war und behauptete, der Geist des Propheten sei in ihn eingetreten (seine Splittergruppe wird daher auch oft mit reincarnated – wiedergeboren beschrieben).

Gedankengut und Lehren

Identität, Rasse und Rechte

Die "Mauren" als Antithese zum Status quo

Noble Drew Ali lehnte es ab „Schwarzer“, „Farbiger“ oder „Negro“ genannt zu werden, womit er wohl hoffte sich vom Erbe des Rassismus des 19. Jahrhunderts abzuspalten. Er behauptete, Afroamerikaner seien „Mauren“, eine Nation, die aus einer Gruppe der asiatischen Völker entsprungen sei. Er negierte, auf Basis "göttlicher Aufzeichnungen", dass es innerhalb der menschlichen Rasse keine "negro, black, or colored race" gäbe. Die Mauren (die zu den "Asiatics" – asiatischen Völkern gehören), so Ali, besäßen ein einzigartiges nationales Erbe, teilen jedoch mit den anderen asiatischen Völkern eine Religion – den Islam. Sie sollen gefallene Söhne und Töchter der asiatischen Nation Nordamerikas sein, die von den Moabitern und den Kanaanitern abstammten. Noble Drew Ali wurde von Allah gesandt, um die Asiatics Nordamerikas vor ihrem sündigen Verhalten zu warnen. Denn Sünde und Ungehorsam sollen jede Nation in die Sklaverei getrieben haben, da sie sich nicht an die Vorgaben ihrer Vorväter hielten. Er behauptete, dass genau das auch der Grund für die Sklaverei der Mauren gewesen sein und warum ihre Nationalität 1774 ihnen weggenommen wurde.

Im Vergleich zu Marcus Garvey, der für die Rückkehr nach „Liberia“ (d. h. in die afrikanische Heimat) plädierte, sah Noble Drew Ali zwar in Afrika den Ort des Ursprungs der Mauren, jedoch stellte Afrika bzw. Marokko ein Mittel zur Identifikation dar (da anscheinend die Genealogie der asiat. Völker Nordamerikas u.a nach Marokko und Ägypten zurückverfolgt werden kann), dessen „Wurzeln“ metaphorisch ausgedrückt in Amerika gepflanzt werden konnten. Interessant ist hierbei, dass Drew Alis alternative amerikanische Geschichte den Mauren des Maghreb und Spaniens eine transatlantische Verwandtschaft bescherte. Seine maurische Kosmologie einer schwarzen amerikanischen Identität drängt die afrikanischen Kulturen südlich der Sahara an den Rand, womit teilweise die gleichen kulturellen Vorurteile (die schon zu Vorkriegszeiten in den amerikanischen Südstaaten präsent waren) wiederholt werden.

Drew war auch der Ansicht, dass die "Asiatics" in America die gesamte Menschheit symbolisierten, der Schlüssel der Zivilisation seien und die universale Botschaft von Frieden, die für alle Religionen charakteristisch ist, repräsentierten. Da die Asiatics von diesem Wissen geleitet wurden, wären sie in der Lage sich ihres Sklavenstatus zu entledigen.

Dennoch, der Begriff „Moor“ bzw. Maure und die Idee marokkanischer Herkunft, die an Amerika gebunden ist, sollte als Einzelfall gesehen werden und ist auf Noble Drew Alis heterodoxes Verständnis afroamerikanischem Islams zurückzuführen. Noble Drew Ali nutzte also in diesem Sinne die maurische Identität, um eine imaginäre Geographie zu schaffen, welche die afroamerikanische Identität mit einer afrikanischen Herkunft wie auch arabisch-muslimischen Kultur verband, diese dann an den nordamerikanischen Kontinent band und gleichzeitig streng von der weißen, europäisch-amerikanischen Kultur trennte.

Seine Versuche solch einen schwarzen Partikularismus umzudefinieren, und zwar mit Begriffen, die eine explizit schwarze Nomenklatur umgingen, deutet wohl auf den Wunsch hin, der Assoziierung verächtlichen Verhaltens mit der schwarzen Bevölkerung in den USA aus dem Weg zu gehen. Um nicht als unzivilisiert und wild wahrgenommen zu werden, argumentierte er also für die Abstammung der Afroamerikaner aus einem mythischen maurischen Imperium – welches diese dann stolz vorzeigen können sollten, z. B. mit einem Personalausweis. Dabei ist von Bedeutung, dass im Amerika des frühen 20. Jh. noch eine gewisse Unklarheit herrschte, was die Bezeichnung und Nutzung rassifizierter Nomenklatur betrifft. Afroamerikaner, bzw. Menschen afroamerikanischer Abstammung, wurden alternativ als Farbige, Neger und Äthiopier bezeichnet. Keiner dieser Bezeichnungen hatte eine bis dahin besonders bedeutende oder langlebige Historizität – wenn man von der Bezeichnung Äthiopier absieht (bzw. diese nur denen zuordnet, die tatsächlich äthiopischer Abstammung sind und sich dessen womöglich auch bewusst sind). Jedenfalls wird dadurch deutlich, dass Menschen afroamerikanischer Abstammung eine gewisse Richtung und Identität im Leben vermissten. In diesem Kontext ist die von Noble Drew Ali vorgeschlagene Genealogie zu verstehen.

Somit wurde die Identität der schwarzen Amerikaner zu einer Gott gegebenen Identität, die unverändert bleiben sollte. Zwar ist Noble Drew Ali gewiss nicht der erste, der versuchte eine göttliche Offenbarung zu nutzen, im gegenwärtigen Konflikt und Situation zu erklären. Jedoch verfolgte er diesen Gedankengang in vielerlei Hinsicht weiter, als das zuvor der Fall war. Denn die Wiedererlangung einer linearen Abstammung und die damit verbundene nationale Identität sollte konsequenterweise nicht nur eine Möglichkeit darstellen, sondern auch ein religiöses Gebot. Prinzipiell ist hier deutlich zu erkennen, dass Noble Drew Ali dafür argumentierte, jede Rasse hätte ihre eigene Religion. Die Europäer/Weiße waren demnach Christen und die Asiaten/Mauren Muslime.

In gewisser Hinsicht haben seine Ansichten und Theorien viel mit dem Tenor des damaligen Nationalismus der weißen Amerikaner gemeinsam. Er griff auf die gleiche Logik zurück, welche auch in Teilen der Immigrationspolitik, insbesondere beim Immigration Act von 1924, zu finden ist. So versuchte Drew biologische Komponenten in das Verständnis von kultureller und nationaler Identität einzuspeisen. Vergleichbar mit den damaligen Immigrationsgesetzen fundierten seine Ansätze auf den gängigen biologischen Vorstellungen von Gruppenidentitäten und Rassenreinheit. Da er also die Identität der Schwarzen bzw. die „Black identity“ auf diese Art definierte, appropriierte Drew den Islam als eine partikularistische Tradition, welche Separatismus und Rassismus unterstützte.

Das Interesse schwarzer Amerikaner am Islam bzw. Orientalischem ging über explizit die politische Aspekte hinaus. Dennoch schien die Identifikation mit Dingen oder Elementen, die als muslimisch/orientalisch beschrieben werden konnten – unabhängig davon ob es sich um kulturelle oder ästhetische Elemente handelte, immer auch als ein politischer Protest gegen die damalige Situation bzw. den Status quo.

Nationalität als Mittel zum Zweck

Eines der Hauptziele Noble Drew Alis schien der Aufstieg bzw. der Erhalt eines besseren Status und Teilhabe am amerikanischen Nationalstaat gewesen zu sein.

Noble Drew Ali verstand Staatsbürgerschaft als einen Status, als einen Prozess wie auch eine Anzahl von Rechten und Pflichten. Der Status des Staatsbürgers ermöglichte ihm nach eine Art Erlösung, da die Mauren als Staatsbürger konsequenterweise vom Staat aber auch den anderen Bürgern anerkannt werden würden. Diese „Erlösung“, die durch Staatsbürgerschaft erlangt werden sollte, sollte nicht auf abstrakte Art und Weise verstanden werden, sondern in erster Linie in Form von eher praktischen und materiellen Belohnungen wie Macht, ein Arbeitsverhältnis und natürlich Einkommen gesehen werden.

Der Vorstellungen von Rasse, Religion und Fortschritt des sozialen und kulturellen Milieu jener Zeit entsprechend, war er anscheinend der Ansicht, dass eine positivistische nationale Identität die Voraussetzung für den Aufstieg der Afroamerikaner als Bürger der Vereinigten Staaten als Folge hätte. Grundsätzlich glaubte er daran, dass alle Menschen sich in ihre respektiven nationalen Gruppen aufteilen sollten. Die „Nation“ verstand er als eine durch gemeinsame Geschichte definierte und dieselben Werte tragende Gruppe. Ihm lag es nicht daran Diversitäten und Differenzen aus der Welt zu schaffen. Er schien aber auch nicht das Ziel der Erschaffung eines modernen Nationalstaates verfolgt zu haben. Der Circle Seven Koran, sein Werk, enthielt keine Verfassung und die meisten der darin enthaltenen Gesetze und Richtlinien befassten sich mit moralischen Angelegenheiten, nicht politischen.

Dennoch, die eine eigene Identität bzw. Nation allein reichte nicht aus, vielmehr musste diese mit dem richtigen Verhalten gepaart sein. Gerade die spirituelle und körperliche Reinheit sah er als einen weiteren wichtigen Aspekt, der einen sozialen und wirtschaftlichen Aufstieg garantieren würden.

Streben nach Reinheit

Die seelischen und körperlichen Reinheit wegen, gründete er wohl die Moorish Manufacturing Corporation offiziell erst 1927 in Chicago (obwohl er sich ja bereits früher Geld mit dem Verkauf von Tinkturen verdiente). Gleichzeitig erlaubte ihm dies aber auch seine heilenden Tees, Tinkturen, Öle und Minerale auf den Markt zu bringen, für welche im Moorish Guide und in der Zeitung Chicago Defender geworben wurde. Diese Produkte stellten eine auf religiösem Fundament bauendes Mittel physischer Heilung dar.

Denn Noble Drew Ali predigte über die Wichtigkeit einer physischen aber auch spirituellen Reinheit. Die Einhaltung der Reinheit der (eigenen) Rasse war ihm nach ein Mittel, das erlaubte die Integrität der maurischen Identität bzw. Gruppe zu bewahren. Um eine körperliche Reinheit erlangen zu können, gab er spezifische Angaben hinsichtlich der Ernährung, die einerseits den Körper gesund halten sollten und andererseits eine maurische, muslimische Identität schaffen sollten. Die Ernährungsvorgaben Noble Drew Alis ähnelten den Halalvorschriften, aber auch anderen Vorgaben des Islam. Man sollte Fleisch und Eier nicht essen, dafür aber Fisch und Gemüse. Der Konsum von Alkohol oder anderen Drogen war ebenfalls untersagt. Europäische Spiele, den Kinobesuch oder Tanzveranstaltungen sollte man meiden. Das Rasieren, Auftragen von Kosmetik, Rauchen aber auch das Glätten der Haare war ebenfalls nicht gern gesehen. Den Körper sollte man durch regelmäßiges Baden sauber halten. Was die innere Reinheit betrifft, so sollten Mauren ihr Herz mit Liebe rein halten. Abgesehen von der inneren Reinheit sollten Mauren keine Europäer heiraten: "We, as a clean and pure nation descended from the inhabitants of Africa, do not desire to amalgamate into the families of the pale skin nations of Europe.".

Krankheiten sah er als das Ergebnis einer verfehlten Lebensweise, durch die der Körper eben nicht rein und vor allem effizient war. Die Produkte seiner Firma sollten den Mauren dabei helfen diese Reinheit wiederzuerlangen. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Produkten, verteilte die Moorish Manufacturing Corporation aber auch Bilder, Reliquien, Talismane, Literatur und weitere, mit Kräuter hergestellten, Produkte.

Oft wurde die Werbung seiner Produkte von Zeugnissen der Konsumenten dieser begleitet. Konsumenten berichteten, dass die Wirkung der Produkte bereits nach einmaliger Nutzung deutlich spürbar wurden, sie sich wie neu fühlten und ihre Leiden komplett verschwanden. Nicht nur die Produkte versprachen Heilung, denn Noble Drew Ali selbst soll seine Anhänger geheilt haben. Im Moorish Guide war 1928 über eine gewisse Schwester Davis Bey zu lesen, dass diese ein Jahr davor mit langwierigen Nachfolgen (in Form von einer Paralyse) eines Schlaganfalles zu leben hatte, aber nach einer persönlichen Audienz bei Noble Drew Ali keine dieser Probleme mehr hatte.

Wirtschaftlicher Aufstieg und der maurische Charakter

Eine andere Voraussetzung für Erfolg und Erlösung war ihm nach die Unterrichtung in allen Dingen, die eine Verbesserung der Situation afroamerikanischer Bürger erlauben würden. Bei diesen Dingen handelte es sich vor allem um amerikanische Werte der Mittelklasse wie harte, ehrliche Arbeit, Nüchternheit, Widmung hin zur Familie und Gemeinde aber auch Unternehmergeist. So formte er die Young Men Moorish National Business League, um wirtschaftliche Unternehmungen seiner Anhänger zu fördern. Die religiösen Gemeinschaften des Moorish Science Temple bemühten sich um finanzielle Unabhängigkeit und bauten daher ihre eigenen kleinen Betriebe, Läden und Restaurants auf. Anscheinend war Noble Drew Ali der Ansicht, dass nur wohlhabendere Menschen die spirituellen Elemente des Lebens genießen könnten, wozu ein Volk von Bettlern nicht in der Lage sei.

Noble Drew Alis Islam

Die Verbindung von Islam und Afrika war dabei nicht neu. Nach dem Ersten Weltkrieg, seit Edward Wilmot Blyden, sahen viele Afroamerikaner den Islam als eine authentische afrikanische Religion an. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie den Islam mit nationalen Angelegenheiten der schwarzen Bevölkerung assoziiert sahen – das trat am deutlichsten durch Marcus Garvey’s Universal Negro Improvement Association hervor. Obwohl Garvey den Islam selbst nicht für die Afroamerikaner in Anspruch nahm, wurde sein afrikanischer Nationalismus mit dieser Religion in Verbindung gesetzt. Darauf griff Noble Drew Ali zurück und sagte über Garvey, er sei von Gott vorbereitet gewesen, d. h. als Vorläufer des kommenden Propheten (Noble Drew Ali selbst).

Wie schon angesprochen sah er im Islam eine Tradition, die nicht für alle Menschen vorgesehen war. Vielmehr handelte es sich um das einzigartige Erbe asiatischer Völker. Dementsprechend scheint er angedeutet zu haben, dass nur Muslime, und daher nur nicht-Weiße, die Erlösung finden würden. Deswegen legte Noble Drew Ali den Mauren Amerikas, also den Anhängern seines Moorish Science Temples, nahe zu der Religion ihrer Vorväter, dem Islam, zurückzukehren und gleichzeitig den europäischen Nationen die Kirche und Christenheit zurückzugeben.

Noble Drew Ali verstand sich selbst als Prophet, oder sah sich bei Zeiten als Avatar, der in sich selbst alle östlichen Glauben und Kulturen vereinte. Er behauptete, dass die Seelen von Jesus, Mohammed, Buddha, Zoroaster und Konfuzius in ihm hausten.

Inwiefern er mit dem Islam abseits der eigentlichen Grundsätze bekannt (d. h. wie gut sein Verständnis von traditionellen islamischen Praktiken, Theologie, vom Koran usw.) war, ist nur schwer festzustellen. Noble Drew Ali soll sogar, als die Bewegung des MST immer mehr in Kontakt mit Missionaren und muslimischen Immigranten trat, gesagt haben, dass die östlichen Muslime (aus den traditionell muslimischen Ländern) vom Weg abgeraten seien und maurische Amerikaner brauchen würden, um zurück zur Wahrheit geleitet zu werden.

Obwohl Noble Drew Ali sich also der eigentlichen Grundsätze des (orthodoxen) Islams bewusst war, scheint er aus pragmatischen Gründen eher ein metaphysisches Bild vom Islam bevorzugt zu haben. Denn er basierte seine Version davon auf universalen Prinzipien wie Liebe, Wahrheit, Friede, Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. Zwar definierte er den Islam somit auf partikuläre Art und Weise, jedoch beinhaltete sein Verständnis auch Elemente des Universalismus. Einige dieser Elemente scheint er von universalistischen Lehren der Theosophie und der Rosenkreuzer entnommen zu haben, was am deutlichsten in seinem Circle Seven Koran zu Tage tritt.

Noble Drew Alis Ansichten scheinen generell in dem, was man als "Black Religion" bezeichnen könnte, eingebettet gewesen zu sein. Bei dieser handelt es sich nicht unbedingt um eine spezifische Religion, sondern vielmehr um eine religiöse Orientierung, die keine eigenständige Theologie, institutionalisierte Ordnung, Liturgie oder Gründungsdokumente aufweist. Man könnte Black Religion auch als eine Form von Theismus oder Naturreligion beschreiben, die zumeist Elemente eines Folkglaubens aufweist und den Glauben an eine höhere, außerhalb der menschlichen Geschichte lokalisierte, Kraft (die auf außergewöhnliche Art und Weise sich selbst in der Form von Eingriffen in Rassenverhältnisse Amerikas eingreift) beinhaltet, sehen. Gerade im Süden Amerikas, bei der schwarzen Bevölkerung war diese "Religion", bzw. deren Vereinigung mit dem Protestantismus, relativ geläufig. Das änderte sich erst mit der Massenmigration schwarzer Arbeiter in den Norden, die dann dort nach etwas Neuem suchten. In dieses religiöse Vakuum traten dann frühe „Islamisierer“ wie Noble Drew Ali und etwas später Elijah Muhammad, die, in gewisser Hinsicht, der Black Religion mit dem Islam (oder was sie als Islam repräsentierten) Asyl boten. Wohl weil es Noble Drew Ali und Elijah Muhammad gelang den Islam als kulturelles Gut der schwarzen Amerikaner zu popularisieren, kam es zu einer steigenden Anzahl an Konvertiten. Daher stellten bis zur Mitte der 60er der MSTA und die Nation of Islam die primäre Quelle des Islams in Amerika dar. Erst nach der Aufhebung des National Origins Act in 1965 änderte sich dies. Denn mit der Immigration von Muslimen aus traditionell muslimischen Regionen verloren die schwarzen Amerikaner ihre Vormachtstellung in der Interpretation des Islams.

Letzten Endes war der Islam, den Noble Drew Ali verstand und verbreitete, nach außen Gewand zwar durchaus charakterisiert von islamischer Symbolik, dem Einsatz von gewissen Begriffen wie auch der Nomenklatur, aber dies in höchstem Grade beeinflusst von amerikanischer Identitätspolitik und der Idee von racial uplift ("Rassenerhebung"). Das heißt auch, dass zwei Arten von Islam bestanden: der "amerikanische Islam des Moorish Science Temples" und der "arabische Islam" der „alten Welt“. Die Mitglieder des MST sahen darin aber anscheinend keinen Widerspruch, denn die Araber seien ja ebenfalls „Asiatics“.

Parallelen zu anderen Gruppen oder: die Freimaurer als Vorbild

Anfang des 20. Jh., insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg, wanderten Afroamerikaner in die Metropolen des Nordostens und mittleren Westens aus, um den Jim-Crow-Gesetzen zu entkommen und Arbeit zu finden. Eines der Folgen dieser Migration ist, dass es während der 20er und 30er jenes Jahrhunderts fast zu einer Explosion religiös vielseitiger, spiritueller Institutionen (vergleichbar mit dem Auftauchen religiöser Bewegungen wie den Mormonen, Shakern, Spiritualismus, christlicher Wissenschaft und der Theosophischen Gesellschaft im 19. Jh.) unter der afroamerikanischen Bevölkerung kam. Zwar gab es bereits früher ähnliche Erscheinungen, jedoch gelangten die Afroamerikaner erst durch die Migration in den Norden an genügend finanzielle Ressourcen, um unabhängige Institutionen zu gründen. In diesem Kontext ist auch die Entstehung des späteren Moorish Science Temple of America wie auch Nobel Drew Alis Theorien und Ansichten zu verstehen.

Einige theologische Elemente übernahm Drew von Abdul Hamid Suleiman, dem Gründer des Canaanite Temples in Newark. Wie dieser, sah er das Christentum für die Weißen vorgesehen und den Islam für die Schwarzen. Anstelle von Mekka setzte er aber Marokko ins Zentrum seiner Kosmologie. Abdul Hamid Suleiman stand den Freimaurern ebenfalls nahe und scheint seinen Tempel nach deren Vorbild aufgebaut zu haben.

Die Rolle bzw. der Einfluss der Freimaurer und deren Abkömmling den Shrinern in der Herausbildung afroamerikanischer, nationaler Bewegungen ist nicht zu unterschätzen. Das hat zum einen damit zu tun, dass zu jener Zeit solche Orden einen hohen Grad an Ansehen genossen und ein Modell der Selbstverwaltung und des Aufbauens von Institutionen darboten, das von großer Bedeutung für die Herausbildung (nationalistischer) Organisationen wie dem Moorish Science Temple oder der Nation of Islam war. Noble Drew Ali selbst war wahrscheinlich in einen Orden der Freimaurer initiiert worden und konnte daher auf sein dort gesammeltes Wissen zurückgreifen. Zum anderen waren es gerade diese Freimaurerorden, die das Orientalische und Antike populär machten, Wissen über Kulturen, die als orientalisch oder antik beschrieben wurden, sammelten und damit ihre eigenen Mythen und Rituelle formten. Insbesondere der Ancient Arabic Order, Nobles of the Mystic Shrine (kurz Shriners) bediente sich in großem Maße an islamischer Symbolik, Geschichte und Weisheiten. Eine weitere Version dieses Ordens, der für Afroamerikaner vorgesehen war und der den Titel Ancient Egyptian Arabic Order, Nobles of the Mystic Shrines trug, wurde 1893 in Chicago gegründet. Diese Shriner nutzen gerne Symbole wie den Halbmond, oder einen neben einem schwarzen Stein (der Kaaba) stehenden Stern; sie trugen Fez (Kopfbedeckung) oder einen Turban und behaupteten, dass ihr Orden (obwohl sie Christen waren) von Kalif ʿAlī ibn Abī Tālib gegründet worden sei. Sie machten auch von den Titeln Noble, Bey und Sheikh gebrauch. Betrachtet man die Bräuche, die im Moorish Science Temple und natürlich Noble Drew Ali selbst genutzt wurden, so wird eine enge Verwandtschaft sichtbar. Auf ähnliche Art und Weise adoptieren Noble Drew Ali und seine Anhänger nicht nur die Kleidung, Titel und Symbolik, sondern auch einige weitere Elemente: Katechismen, Initialisierungsprozeduren, wie auch Literatur.

Insgesamt kann man sagen, dass auch wenn seitens Noble Drew Ali und des Moorish Science Temple dessen Lehren als ein Mittel zur Anbindung an die weltweite Gemeinde der Muslime dargestellt wurde, es vor allem die Freimaurer Orden waren, die ihnen die strukturellen und mythologischen Werkzeuge boten, um ihre eigene Religion zu institutionalisieren. Symptomatisch dafür ist der von Noble Drew Ali verfasste Circle Seven Koran, welcher ein Produkt metaphysischer und theosophischer religiöser Schriften ist, die unter Freimaurern beliebt waren.

Circle Seven Koran

Der Holy Koran of the Moorish Science Temple, oft auch Circle Seven Koran (wegen der Sieben in einem Kreis auf dem Einband) genannt, wurde von Drew 1927 publiziert und in 1928 offiziell vom Moorish Science Temple eingeführt. Noble Drew Alis Koran ist eine nahezu wortwörtliche Kopie zweier populärer esoterischer Texte und enthält erst am Schluss einige wenige Seiten, die wohl von ihm selbst verfasst wurden. Bei Kapitel 1–19, welche etwa die Hälfte des Korans ausmachen, handelt es sich um eine Kopie der Aquarian Gospel of Jesus the Christ, welche von Levi H. Dowling verfasst worden war. Dowling kritisierte „die Ära der Christen“ (the Christian Age) wie auch die Dominanz der Kirche. Er war überzeugt davon, dass die Neue Ära von Spiritualität geprägt sein würde. Er ging ebenfalls davon aus, dass es möglich ist höhere spirituelle Kräfte zu meistern. Für ihn bestand jeder Mensch aus zwei „Selbst“: 1. das „Höhere Selbst“, welches den Geist, umhüllt von der Seele, enthielt, und das 2. „Niedere Selbst“, das leiblich und anscheinend eine Illusion ist. Christus, so lehrte er Dowling, war keine besondere Person, aber eine Kraft, ein Logos, das sich in jedem Menschen manifestieren könnte. Diese Christologie wurde von Drew Ali in seine Lehren inkorporiert, u. a. porträtierte er sich selbst als eine Manifestation von Jesus. Auffällig ist in diesem Zusammenhang auch die Zentralität des Lebens Jesu (im Circle Seven Koran wird Jesus ganz am Anfang bereits angeführt), wohingegen Gott als Allah im Vergleich oft nur nebenbei genannt zu werden scheint.

Kapitel 20 bis 44 des Holy Korans entstammten entweder aus Unto Thee I Grant oder The Infinite Wisdom, zwei Texte die völlig identisch waren. Bei der Version von Unto Thee I Grant, mit der Ali bekannt war, handelte es sich wahrscheinlich um die Edition von 1925, welche vom Ancient and Mystical Order of the Rosae Crucis (bzw. den Rosenkreuzern) publiziert wurde. In den Passagen, die Drew auswählte und in seinen eigenen Koran einfügte, werden die Aufgaben und Rollen von Man, Frau und Kinder zueinander definiert. Frauen sollen gehorsam, fleißig, sittsam und fördernd (d. h. eine gute Erziehung bieten); Männer sollten ihre Ehefrauen sorgsam aussuchen und gütig gegenüber sein und Kinder sollten ihre Eltern ehren.

Alle von Noble Drew Ali verwendeten Texte haben gemeinsam, dass sie den Menschen dazu befähigt sahen sich von allen möglichen Formen von Sklaverei zu befreien. Die Erlösung wurde somit nicht als eine andere Welt in der Gutes herrscht definiert, sondern als ein Zustand in dem Hier – und Jetzt. Dementsprechend schien auch Drew dies zu betonen. Zusammenfassend kann man sagen, dass Befreiung, so wie es aus den Texten Noble Drew Alis entnommen werden kann, durch die Separation von Schwarzen und Weißen, der Wiedererlangung der ursprünglichen Gruppenidentität, dem Verstehen der eigenen göttlichen Provenienz, der Meditation über die wahre spirituelle Natur aller Lebewesen wie auch das Befolgen eines strikten moralischen Kodes erlangt werden kann.

An dieser Stelle wird offensichtlich, dass Alis Koran inhaltlich nichts mit dem eigentlichen Koran gemeinsam hat.

Rezeption seitens (orthodoxer) Muslime und in der islamischen Welt

Ein sudanesischer Missionar hört von einem Propheten

Sāttī Maǧīd, ein aus dem Sudan stammender muslimischer Missionar, erfuhr vom Moorish Science Temple als er sich zwischen 1904 und 1929 in den USA aufhielt, um Amerikaner zum Islam zu bekehren. Er muss wohl nach 1927 in den Besitz eines Korans des MST gekommen sein. Denn in den folgenden Jahren verwendete er viel Zeit und Mühe das MST, deren Koran und Anhänger zu kritisieren.

Es ist unklar ob Noble Drew Ali und Sāttī Maǧīd jemals einander begegnet sind, denn dazu äußert sich der Missionar nicht deutlich genug in den autobiographischen Elementen seiner Geschichte des Islams in Amerika. Aus den Aussagen Sāttīs wird ebenfalls nicht klar unter welchen Umständen (oder ob überhaupt) er Noble Drew Ali begegnete. Jedenfalls erwähnt Sāttī Noble Drew Ali und ist der Meinung, dass dieser wahrscheinlich von Fanatikern installiert worden sei, sich selbst einen prophetischen Namen gab und einen „Koran“ schrieb. Nur: indem dieser einen Koran verfasste und von sich behauptete ein Prophet zu sein, verletzte er die Sensibilitäten der orthodoxen Muslime und natürlich Sāttī selbst.

Nach eigener Aussage sendete Sāttī ihm einen Brief und riet ihm seinen Namen zu ändern und das Buch (den Circle Seven Koran) zu verbrennen. Da dies nicht geschah, versuchte der sudanesische Missionar anscheinend Ali vors Gericht zu bringen. Abgesehen davon, wollte er Ali dazu zwingen sein Prophetentum durch die Ausübung von Wundern zu beweisen.

Wie auch immer die wahren Umstände gewesen waren, Sāttī Maǧīd erzürnte Noble Drew Alis Anspruch des Prophetentums. Er verließ die Vereinigten Staaten von Amerika am 13. Januar 1929 und reiste nach Kairo, um sich u. a. eine Fatwa gegen Noble Drew Ali häretische Aussagen in Azhar (Ägypten) einzuholen. In seiner istiftāʾ (Gesuch) an al-Azhar schreibt er über Noble Drew Ali, dass dieser durch die Bedeutung seines Namens sich als Prophet aus dem Hause Alis sieht und sich als Prophet versteht, dessen Kommen von Jesus wie auch Johannes vorhergesehen wurde. Sāttī Maǧīd erklärt auch, dass der „Holy Koran“ Noble Drew Alis nichts enthält – nicht einmal Hadithe des Propheten. Weiterhin, und das ist Sāttīs drittes und wohl stärkstes Argument für eine Fatwa, soll Noble Drew Ali behauptet haben, dass der Islam vor seiner Zeit nicht der wahre Islam gewesen sein soll (arabisch "(…)an al-Islām alladī kāna qabluhu laysa bi-Islāmi ṣaḥīḥ"), er sein Wissen in Fès erhielt, er den Führern der islamischen Religion in Ägypten, dem Hedschas und Iraq begegnet war und diese ihn als Propheten anerkannt hatten.

Die damalige Reaktion aus dem Nahen Osten (abgesehen von Sāttī Maǧīd) gegenüber Noble Drew Alis Position und Ansichten ist nur schwer nachzuvollziehen, da es sich bei Fatwas um routinemäßige, nicht bindende Dokumente hält. Dennoch, er erhielt drei Fatwas, zwei sudanesische und eine aus al-Azhar (die sich aus der arabischen Fatwa und einer offiziellen englischen Übersetzung zusammensetzte). In der Version al-Azhars bezieht man sich auf mehrere Verse im Koran, in denen Mohammed als Gesandter Gottes und Siegel der Propheten beschrieben wird (Suren 33:4, 61:6), die wahre Religion der man folgen sollte der Islam ist (Suren 3:19, 3:85) und dass diejenigen aus den Buchreligionen, die die Zeichnen der Prophetie Mohammeds in ihren Schriften erkannt haben, dessen bewusst sind und jene, die dies verweigern, es in Zukunft wissen werden (Sure 2:146). Die Verweigerer jedoch, erwartet die Verwünschung durch Gott (Sure 2:89). All diese Suren werden angeführt, um Noble Drew Ali als Lügner und Vertuscher der Wahrheit aufzuzeigen und Muslime davor zu warnen seinen Worten zu verfallen. Die zwei sudanesischen Fatwas folgen thematisch der Fatwa al-Azhars und bringen auf ähnliche Art und Weise an, dass man diesem Lügner und seinen Lügen kein Gewicht geben soll, dass seine Behauptungen eigentlich nicht der Rede Wert sind und daher auch keine Widerlegung benötigen (arab. „ (…)lā taḥtāǧa ilā raddin“).

Anscheinend erreichte die Fatwa nie Amerika, obwohl Sāttī Maǧīd hoffte mit der Fatwa dorthin zurückzukehren.

Gegenwind aus den eignen Reihen

Nicht nur Sāttī Maǧīd empfand den Islam Noble Drew Alis verstörend. Auch andere Sunniten in den USA empfanden ähnlich. In Detroit wurde Noble Drew Ali aber auch seitens einiger Mitglieder des MST, wegen seiner heterodoxen islamischen Praktiken, konfrontiert. So verließ Mohammed Ezaldeen 1929, der mit gebürtigem Namen James Lomax hieß und innerhalb des MST eine relativ hohe Position einnahm, die Gemeinschaft und begann sich mit der sunnitischen Richtung des Islam zu beschäftigen. Ein Jahr später verlangte er in Istanbul Unterstützung (nunmehr als Mehmet Ali) von der dortigen Regierung, denn er wollte dort eine sichere Zuflucht für afroamerikanische Muslime etablieren.

Aufmerksamkeit in den (arabischen) sozialen Medien

Im Zusammenhang mit der Tötung von George Floyd und den darauf folgenden großflächigen Protesten wurde man in arabischsprachigen Ländern und Medien auf Bilder aufmerksam, in den schwarze Amerikaner mit Fez und marokkanischer Flagge an den Protesten teilnahmen. Anscheinend wusste man reichlich wenig über den Moorish Science Temple und Al Jazeera lieferte einen umfangreichen Artikel dazu, der die Geschichte des MST vergleichsweise detailliert zusammenfasst und Noble Drew Alis Glauben als eine (seltsame) Mischung aus Islam und Christentum und beschreibt. Es wird darauf hingewiesen, dass er wahrscheinlich der Sohn eines Marokkaners und einer Cherokee gewesen war und sich selbst als Prophet verstand. Die Verbindung zu Marokko wird dabei an mehreren Stellen erwähnt. In dem eingebetteten Video (das aber auch auf dem Youtube-Kanal "Echo" angesehen werden kann), erfährt man gegen Ende (ca. 3:57 – 4:15), dass Noble Drew Ali Ägypten besuchte und dort Teil einer Zirkustruppe gewesen war. Man erfährt auch, dass über ihn gesagt wird, er besäße eine geheimen Teil des Korans – jedoch würden sich hierzu (wie auch dem Grund, warum er eine Zugehörigkeit zu Marokko empfand) die Erzählungen unterscheiden. Ein weniger detailreicher Artikel zu Noble Drew Ali und den Mauren, in Verbindung mit den Protesten, wurde von dem marokkanischen Medienunternehmen al-Dār veröffentlicht. In diesem werden v. a. einige verschiedene Erzählungen kurz angeführt, in denen Marokko (z. B. aus Essaouira) als der Ursprungsort bzw. das Ursprungsland der marokkanischen bzw. maurischen Amerikaner dargestellt wird.

Literatur

Circle Seven Koran

  • Drew Ali, Moorish Science Temple Of America und Omar Ibn Said Collection: The Holy Koran of the Moorish Science Temple of America: circle 7. [United States] : The Moorish Science Temple of America [1927]. (Digitalisat)

Sekundärliteratur

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Siehe auch

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. Anthony B. Pinn, S. 223, zufolge in einem Cherokee-Reservat. (Online-Auszug)
  2. Henry Louis Gates Jr., Evelyn Brooks Higginbotham: African American Lives. OUP USA, 2004, ISBN 978-0-19-516024-6, S. 18 (google.co.uk [abgerufen am 21. Februar 2013]).
  3. Timothy L. Hall: American Religious Leaders. Facts On File, 2003, ISBN 978-0-8160-4534-1, S. 103–104 (google.co.uk [abgerufen am 21. Februar 2013]).
  4. 1 2 Vgl. Abdat: The Moorish Science Temple in America. 2021, S. 674.
  5. 1 2 3 Curtis: Islam in Black America. 2002, S. 47.
  6. 1 2 Berg: Mythmaking in the African American Muslim Context. 2005, S. 689.
  7. Berg: Mythmaking in the African American Muslim Context. 2005, S. 690.
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  9. 1 2 Curtis: Islam in Black America. 2002, S. 47
  10. Dannin: Black Pilgrimage to Islam. 2002, S. 26.
  11. Berg: Elijah Muhammad and Islam. 2009, S. 14.
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  13. Bowen: A History of Conversion to Islam in the United States. 2017, S. 160.
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  15. Bowen: A History of Conversion to Islam in the United States. 2017, S. 160-61
  16. Abdat: Before the Fez. 2014, S. 13.
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  19. Abdat: Before the Fez. 2014, S. 3–4; 11–12.
  20. Abdat: Before the Fez. 2014, S. 17.
  21. Abdat: Before the Fez. 2014, S. 4, 12.
  22. 1 2 Abdat: The Moorish Science Temple in America. 2021, S. 675.
  23. Abdat: Before the Fez. 2014, S. 12.
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  25. Drew: "Moors know the Law." 2016, S. 73–74.
  26. https://www.loc.gov/resource/amedsaid1831.dw019/?sp=1
  27. 1 2 3 Abdat: The Moorish Science Temple in America. 2021, S. 677–78.
  28. Drew: The Allites. 2019, S. 30.
  29. Bowen: The Search for “Islam”. 2012, S. 7.
  30. İhsan Taşer, Hamid Algar: Amerika birleşik devletleri. In: TDV İslâm Ansiklopedisi. TDV İslâm Araştırmaları Merkezi, abgerufen am 12. Januar 2022 (türkisch).
  31. Abdat: The Moorish Science Temple in America. 2021, S. 679.
  32. Johnson: The Rise of Black Ethnics. 2010, S. 135–136.
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  35. Abdat: Moorish Science Temple in America. 2021, S. 679–681.
  36. Noble Drew Ali: The Holy Koran. [1927], S. 58.
  37. Berg: Mythmaking in the African American Muslim Context. 2005, S. 686.
  38. 1 2 Dannin: Black Pilgrimage to Islam. 2002, S. 27.
  39. Noble Drew Ali: The Holy Koran. [1927], S. 58–59.
  40. Noble Drew Ali: The Holy Koran. [1927], S. 3.
  41. Sally Howell: Old Islam in Detroit. Rediscovering the Muslim American Past. 2014, S. 82.
  42. Berman: American Arabesque. 2012, S. 165.
  43. "The key of civilization was and is in the hands of the Asiatic nations. The Moorish, who were the ancient Moabites, and the founders fo the Holy City of Mecca." - Drew Ali: The Holy Koran. [1927], S. 56.
  44. Dannin: Black Pilgrimage. 2002, S. 28.
  45. 1 2 Curtis: Islamism and Its African American Muslim Critics. 2007, S. 687.
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  48. Berg: Mythmaking in the African American Muslim Context. 2005, S. 691.
  49. Johnson: The Rise of Black Ethnics. 2010, S. 134.
  50. Gomez: Black Crescent. 2005, S. 218.
  51. Curtis: Islam in Black America. 2002, S. 52.
  52. Curtis: Islam in Black America. 2002, S. 46–47
  53. Johnson: The Rise of Black Ethnics. 2010, S. 128.
  54. Drew: The Allites. 2019, S. 2–3.
  55. Drew: The Allites. 2019, S. 30.
  56. GhaneaBassiri: A History of Islam in America. 2010, S. 219.
  57. Curtis: Islam in Black America. 2002, S. 53.
  58. Curtis: Islam in Black America. 2002, S. 53–54.
  59. Clark: Noble Drew Ali’s “Clean and Pure Nation”. 2013, S. 32–36.
  60. Clark: Noble Drew Ali’s “Clean and Pure Nation”. 2013, S. 36.
  61. 1 2 Noble Drew Ali: The Holy Koran. [1927], S. 59.
  62. Clark: Noble Drew Ali’s “Clean and Pure Nation”. 2013, S. 36–37.
  63. Clark: Noble Drew Ali’s “Clean and Pure Nation”. 2013, S. 37–38.
  64. Vgl. Clark: Noble Drew Ali’s “Clean and Pure Nation”. 2013, S. 38–39.
  65. GhaneaBassiri: A History of Islam in America. 2010, S. 219.
  66. GhaneaBassiri: A History of Islam in America. 2010, S. 199–200.
  67. Smith: Islam in America. 1999, S. 79.
  68. GhaneaBassiri: A History of Islam in America. 2010, S. 203.
  69. Clark: Noble Drew Ali’s “Clean and Pure Nation”. 2013, S. 37.
  70. 1 2 Bowen: “That We May be Known Throughout all the Moslem World”. 2018, S. 22.
  71. Curtis: Islam in Black America. 2002, S. 47.
  72. Vgl. GhaneaBassiri: A History of Islam in America. 2010, S. 219.
  73. Noble Drew Ali: The Holy Koran. [1927], S. 59.
  74. z. B. Noble Drew Ali: The Holy Koran. [1927], S. 59.
  75. Vgl. Dannin: Black Pilgrimage to Islam. 2002, S. 27–28.
  76. Dannin: Black Pilgrimage to Islam. 2005, S. 28–29.
  77. Jackson: Black Orientalism. 2009, S. 36.
  78. Abdat: The Moorish Science Temple in America. 2021, S. 676–77.
  79. Jackson: Black Orientalism. 2009, S. 37.
  80. Gomez: Black Crescent. 2005, S. 37.
  81. Berman: American Arabesque. 2012, S. 178.
  82. Paul Gudj: Des »Afro-Asiatiques« et des »Africaines«. 2003, S. 749.
  83. GhaneaBassiri: A History of Islam in America. 2010, S. 193.
  84. Abdat: The Moorish Science Temple in America. 2021, S. 676.
  85. 1 2 GhaneaBassiri: A History of Islam in America. 2010, S. 198–99.
  86. GhaneaBassiri: A History of Islam in America. 2010, S. 199–200.
  87. GhaneaBassiri: A History of Islam in America. 2010, S. 173.
  88. GhaneaBassiri: A History of Islam in America. 2010, S. 201–2.
  89. GhaneaBassiri: A History of Islam in America. 2010, S. 202.
  90. Curtis: Islam in Black America. 2002, S. 48.
  91. 1 2 GhaneaBassiri: A History of Islam in America. 2010, S. 220.
  92. Curtis: Islam in Black America. 2002, S. 58.
  93. Curtis: Islam in Black America. 2002, S. 59.
  94. Noble Drew Ali: The Holy Koran. [1927], z. B. der auf die Titelseite folgenden Seite.
  95. Dannin: Black Pilgiramge to Islam. 2005, S. 29.
  96. Curtis: Islam in Black America. 2002, S. 60.
  97. Curtis: Islam in Black America. 2002, S. 60–61.
  98. Smith: Islam in America. 1999, S. 79.
  99. Vgl. Abu Shouk: A Sudanese missionary to the United States. 1997, S. 145–48.
  100. Abu Shouk: A Sudanese missionary to the United States. 1997, S. 147.
  101. Vgl. Abu Shouk: A Sudanese missionary to the United States. 1997, S. 148–49.
  102. Vgl. Abu Shouk: A Sudanese missionary to the United States. 1997, S. 148.
  103. GhaneaBassiri: A History of Islam in America. 2010, S. 177.
  104. Abu Shouk: A Sudanese missionary to the United States. 1997, S. 155.
  105. Abu Shouk: A Sudanese missionary to the United States. 1997, S. 156–57.
  106. Abu Shouk: A Sudanese missionary to the United States. 1997, S. 149.
  107. Abu Shouk: A Sudanese missionary to the United States. 1997, S. 161–62.
  108. Abu Shouk: A Sudanese missionary to the United States. 1997, S. 176–80.
  109. Bowen: Satti Majid. 2013, S. 203.
  110. Howell: Old Islam in Detroit. 2014, S. 83.
  111. Howell: Old Islam in Detroit. 2014, S. 84.
  112. Hischam Nasif: تدعي امتلاك "أجزاء سرية" من القرآن.. طائفة "الموريش" الأميركية بعَلم مغربي ومزيج بين الإسلام والمسيحية. In: Al Jazeera. 9. Juni 2020, abgerufen am 12. Januar 2022 (arabisch).
  113. https://www.youtube.com/watch?v=okzkEySUrzQ&t=257s
  114. ما سر ظهور العلم المغربي في الاحتجاجات الأمريكية؟. In: al-Dār. 4. Juni 2020, abgerufen am 12. Januar 2022 (arabisch).
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