Oberweickenhof
Stadt Velburg
Koordinaten: 49° 17′ N, 11° 37′ O
Höhe: 515 m
Einwohner: 47 (1987)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 92355
Vorwahl: 09182
Oberweickenhof

Oberweickenhof ist ein Ortsteil der Stadt Velburg im Oberpfälzer Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Geographie

Das Dorf liegt im oberpfälzischen Jura etwa 1 km nordöstlich des Tales der Schwarzen Laber auf circa 515 m über NHN.

Verkehr

Das Dorf liegt zwischen den Velburger Ortsteilen Oberwiesenacker und Unterweickenhof, mit dem es durch Gemeindeverbindungsstraßen verbunden ist. Westlich vom Ort verlaufen die Kreisstraße NM 37 sowie die A 3. Eine Ortsstraße führt in südlicher Richtung zu einem großflächigen Steinbruchgebiet.

Geschichte

Oberweickenhof ist wahrscheinlich in karolingischer Zeit durch fränkische Kolonisatoren angelegt worden. Der Weiler gehörte zur Herrschaft Helfenberg; in einer Verkaufsurkunde der ersten Hälfte dieser Herrschaft an Pfalzgraf Ruprecht ist der Weiler 1372 als „Weychenhoffen“ mit zwei Untertanen aufgeführt. Um 1400 bestand der Weiler aus acht Anwesen, ebenso noch um 1500. Im 17. Jahrhundert waren es dann zwei Anwesen weniger. Am Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand der Weiler aus sechs kleineren Anwesen und dem gemeindlichen Hirtenhaus; sie unterstanden hochgerichtlich nach wie vor dem pfalz-neuburgischen Amt Helfenberg.

Im Königreich Bayern (1806) wurde um 1810 der Steuerdistrikt Unterwiesenacker gebildet, der dem Landgericht Parsberg zugeordnet war, ihm gehörten

Mit dem Gemeindeedikt vom 15. Mai 1818 wurde daraus die parsbergisch-landgerichtliche Ruralgemeinde Oberwiesenacker mit den Ortsteilen

  • Unterwiesenacker,
  • Habertshofen,
  • Habsberg mit Kirche,
  • Hilzhofen,
  • Oberweickenhof,
  • Oberwiesenacker mit Gehermühle (diese seit 1830 eigens aufgeführt),
  • Unterweickenhof mit Kirche
  • und seit circa 1830 Richthof.

In Gemeindeteil Oberweickenhof lebten

  • 1836 42 Einwohner (7 Häuser),
  • 1875 38 Einwohner (22 Gebäude; an Großviehbestand 6 Pferde und 49 Stück Rindvieh),
  • 1900 42 Einwohner (8 Wohngebäude),
  • 1925 46 Einwohner (8 Wohngebäude),
  • 1938 45 Einwohner (nur Katholiken),
  • 1950 50 Einwohner (8 Wohngebäude).
  • 1987 47 Einwohner (9 Gebäude mit Wohnraum, 9 Wohnungen).

Durch das Neubaugebiet im Norden des Dorfes sind heute 43 Hausnummern vergeben.

Im Zuge der bayerischen Gebietsreform wurde die Gemeinde Oberwiesenacker am 1. Mai 1978 in die Stadt Velburg bzw. in die Gemeinde Pilsach eingemeindet; der Weiler Oberweickenhof kam nach Velburg.

Kirchliche Verhältnisse

Der Weiler gehört seit altersher zur Pfarrei St. Willibald zu Oberwiesenacker mit der Filiale Kirchenwinn im Bistum Eichstätt. Von 1552 bis 1626 war mit Pfalz-Neuburg die Pfarrei und damit auch Oberweickenhof evangelisch. Am nördlichen Ortsrand befindet sich die aus dem 18. Jahrhundert stammende private Wegkapelle St. Maria. Siehe Liste der Baudenkmäler in Velburg#Oberweickenhof.

Literatur

  • Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. II. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1938
  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981

Einzelnachweise

  1. Jehle, S. 5
  2. Jehle, S. 315
  3. Jehle, S. 322, 326
  4. Jehle, S. 495
  5. Jehle, S. 536, 543, 556 f.
  6. Th. D. Popp (Hg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 162
  7. Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern ... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1875, München 1877, Sp. 980
  8. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], München 1904, Sp. 903
  9. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928, München 1928, Sp. 911
  10. Buchner II, S. 309
  11. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München 1952, Sp. 787
  12. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 261
  13. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 650.
  14. Popp, S. 162; Buchner II, S. 309
  15. Buchner II, S. 301 f.
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