Schallermühle
Stadt Velburg
Koordinaten: 49° 12′ N, 11° 40′ O
Höhe: 465 m
Einwohner: 6 (1987)
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 92355
Vorwahl: 09182
Die Schallermühle im Talgrund des Frauenbaches

Schallermühle ist ein amtlich benannter Ortsteil der Stadt Velburg im Oberpfälzer Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Geographie

Die Einöde liegt im Oberpfälzer Jura etwa 3 km südlich des Velburger Ortskerns auf circa 465 m über NHN am Frauenbach, der in südlicher Richtung der Schwarzen Laber zufließt.

Ortsname

Die Schallermühle, auch Steublmühle (so um 1600), Streiblmühle oder Gradelmühle/Grädlmühle genannt, wurde wohl nach den jeweiligen Besitzern so benannt; für „Gradelmühle“ kommt auch die Deutung „Mühle am grat/gred“, Mühle an der Stufe, in Frage.

Verkehr

Die Mühle, die unterhalb der Autobahnbrücke der A 3 liegt, die seit 1971 auf fünf Pfeilerpaaren über den Talgrund des Frauenbaches führt (2009/10 erneuert), ist über eine Stichstraße zu erreichen, die von der Staatsstraße 2251 abzweigt.

Geschichte

Im Alten Reich unterstand die Mühle hochgerichtlich dem seit 1217 wittelsbachischen Pflegamt Velburg, das ab 1505 pfalz-neuburgisch war. 1658 saß ein Ulrich Schaller auf der Mühle. Am Ende des Alten Reiches, um 1800, hat der Müller Lehenmeyer das Anwesen inne.

Im Königreich Bayern (1806) wurde um 1810 der Steuerdistrikt Klapfenberg gebildet, dem neben Klapfenberg Altenveldorf und drei Mühlen, darunter die Schallermühle, angehörten. Mit dem Gemeindeedikt vom 15. Mai 1818 wurde Altenveldorf eine eigene parsbergisch-landgerichtliche Ruralgemeinde, und zwar zusammen mit der Regenfußmühle und der Schallermühle. 1830 wurde diese Gemeinde mit der Gemeinde Oberweiling vereinigt; von da ab war die Schallermühle Ortsteil dieser Gemeinde. In der Schallermühle wohnten

  • 1836 11 Einwohner (2 Häuser),
  • 1867 12 Einwohner (6 Gebäude),
  • 1875 16 Einwohner (7 Gebäude; an Großviehbestand 4 Pferde und 19 Stück Rindvieh),
  • 1900 20 Einwohner (2 Wohngebäude),
  • 1925 10 Einwohner (2 Wohngebäude),
  • 1938 9 Einwohner (nur Katholiken),
  • 1950 7 Einwohner (1 Wohngebäude),
  • 1987 6 Einwohner (1 Gebäude mit Wohnraum, 1 Wohnung).

Im Zuge der bayerischen Gebietsreform wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Oberweiling und damit auch die Schallermühle in die Stadt Velburg eingegliedert.

Das alte Mühlengebäude wurde 1970 abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Das Anwesen ist heute ein landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetrieb.

Kirchliche Verhältnisse

Die Mühle liegt im Sprengel der katholischen Pfarrei Oberweiling im Bistum Eichstätt, heute dem Pfarrverband Velburg zugehörig. Von 1548 bis 1620 war mit Pfalz-Neuburg die Pfarrei und damit auch die Bewohner der Mühle evangelisch. Ein wohl spätmittelalterliches, mehrfach versetztes Steinkreuz aus Kalkstein steht etwa 100 m nordwestlich der Mühle.

Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Velburg#Schallermühle

Literatur

  • Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. II. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1938
  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981
  • Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. , Neumarkt i. d. Opf. 2004

Einzelnachweise

  1. Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 38 (1923), S. 79
  2. Romstöck/Dürr, S. 310
  3. Jehle, S. 485
  4. Jehle, S. 541, 556
  5. Th. D. Popp (Hg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 126
  6. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 797
  7. Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern ... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1875, München 1877, Sp. 980
  8. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], München 1904, Sp. 903
  9. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928, München 1928, Sp. 911
  10. Buchner II, S. 298
  11. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München 1952, Sp. 786
  12. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 260
  13. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 547.
  14. Romstöck/Dürr, S. 310
  15. Buchner II, S. 294–299
  16. Steinkreuz bei der Schallermühle
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.