GAM

Dachverband der olympischen Bewegung Gambias ist das Gambia National Olympic Committee (GNOC). Das GNOC wurde 1972 gegründet und vier Jahre später vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannt.

Geschichte

Die olympische Bewegung Gambias formierte sich zu Beginn der 1970er Jahre. Auf Betreiben von Mahtarr A. Sarr wurde 1972 die „National Olympic and Commonwealth Games Association“ gegründet. Ziel war es, eine Delegation von Sportlern zu den XX. Olympischen Sommerspielen nach München zu entsenden. Der Verband wurde jedoch nicht vom IOC anerkannt, da er eine der Grundbedingungen, die Lenkung von mindestens fünf olympischen Sportarten, nicht erfüllte.

Neue Impulse erhielt das Vorhaben im Vorfeld der XXI. Olympischen Sommerspiele 1976. Nach der Gründung eines nationalen Basketballverbandes (GBF) und eines Volleyballverbandes (GVBA) 1972, eines Handballverbandes 1975 und eines Ringerverbandes 1976 war die Grundvoraussetzung des IOC für eine Aufnahme erfüllt. Unter Omar B.A. Sey, dem neuen Präsidenten des Gambia National Olympic Committee wurde ein zweiter Antrag zur Aufnahme in die olympische Familie gestellt. Nach der vorläufigen Anerkennung gab das IOC dem Antrag während seiner 78. Session in Montreal statt.

Teilnahmen

Zum ersten Mal reisten gambische Sportler 1976 zu Olympischen Sommerspielen. Als Protest gegen die Teilnahme der neuseeländischen Mannschaft, dessen Rugby-Union-Nationalmannschaft mit einer umstrittenen Tour kurz vor den Spielen den internationalen Sportbann gegen Südafrika gebrochen hatte, entschlossen sich die afrikanischen Länder, die Spiele von Montreal zu boykottieren. Gambia schloss sich diesem Boykott an und die fünf Sportler und zwei Funktionäre reisten wieder aus dem Olympischen Dorf ab. Vier Jahre später lehnte das GNOC die Einladung zu den Olympischen Sommerspielen in Moskau ab und schloss sich damit dem Boykott der meisten westlichen Staaten an.

So kam es erst 1984 bei den Sommerspielen in Los Angeles zur Olympiapremiere des Landes. Seither nahm das Land an allen Sommerspielen teil. Zu Olympischen Winterspielen wurde bislang noch kein gambischer Sportler entsandt. In Los Angeles bestand die gambische Mannschaft nur aus Leichtathleten. Der erste Olympionike Gambias waren am 3. August 1984 die 100-Meter-Läufer Bakary Jarju und Sheikh Omar Fye sowie der 800-Meter-Läufer Peter Ceesay, dessen Zwillingsbruder Paul über 1500 Meter an den Start ging. Am 4. August 1984 ging mit der 100-Meter-Sprinterin Jabou Jawo auch erstmals eine gambische Sportlerin an den Start.

In Seoul 1988 gingen zum ersten Mal gambische Ringer auf die Matte. Der Sprinter Dawda Jallow konnte sich als erster Gambier für eine weitere Runde, hier das Viertelfinale über 400 Meter, qualifizieren. Jallow, der auch 1992 in Barcelona und 1996 in Atlanta teilnahm, wurde damit zum bislang erfolgreichsten gambischen Olympiateilnehmer. 2008 in Peking nahm mit dem Mittelgewichtler Badou Jack erstmals ein Boxer für Gambia teil. Jack konnte für Gambia starten, weil sein Vater gebürtiger Gambier war. Zusätzlich zur gambischen besitzt Jack auch die schwedische Staatsbürgerschaft. Als Schwede wurde er 2015 Supermittelgewichtsweltmeister des WBC.

In Rio de Janeiro 2016 nahmen erstmals ein Judoka und ein Schwimmer für Gambia teil.

IOC-Mitglied

Von 2006 bis 2020 war Beatrice Allen, die Vizepräsidentin des Gambia National Olympic Committee, Mitglied des IOC.

Übersicht der Teilnehmer

Sommerspiele

Jahr Athleten Flaggenträger Sportarten Medaillen
Gesamt m w Gesamt Rang
1896–1980nicht teilgenommen
19841064Sheikh Omar Fye10
1988651Dawda Jallow33
1992550Dawda Jallow5
1996981Dawda Jallow9
2000211Adama Njie2
2004211Jaysuma Saidy Ndure2
2008321Badou Jack21
2012211Suwaibou Sanneh2
2016431Gina Bass211
2020431Gina Bass
Ebrima Camara
211
2024
Gesamt0000-

Winterspiele

Jahr Athleten Flaggenträger Sportarten Medaillen
Gesamt m w Gesamt Rang
1924–2022nicht teilgenommen
Gesamt0000-

Liste der Medaillengewinner

Goldmedaillen

Bislang (Stand März 2022) keine Goldmedaillen

Silbermedaillen

Bislang (Stand März 2022) keine Silbermedaillen

Bronzemedaillen

Bislang (Stand März 2022) keine Bronzemedaillen

Siehe auch

  • Gambia in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)
  • Gambia auf Olympics.com – The Official website of the Olympic movement (englisch)
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