Ons Heemecht
Titel auf Deutsch Unsere Heimat
Land Luxemburg Luxemburg
Verwendungszeitraum 1993 – heute
Text Michel Lentz
Melodie Johann-Anton Zinnen
Audiodateien

Ons Heemecht („Unsere Heimat“) ist seit 1993 die Nationalhymne des Großherzogtums Luxemburg.

Der Text stammt von Michel Lentz (1859), die Melodie von Johann-Anton Zinnen (1864). Die Originalsprache ist Luxemburgisch, das zur Zeit der Entstehung des Textes im 19. Jahrhundert noch den Status einer Mundart hatte, im 20. Jahrhundert aber standardisiert und zur Amtssprache ausgebaut wurde. Auf Deutsch und Französisch, obwohl beide ebenfalls Amtssprachen sind, existieren lediglich offizielle Übersetzungen, wie auch in mehreren weiteren Sprachen.

Die Hymne wurde erstmals am 5. Juni 1864 bei einer Veranstaltung des Allgemeinen Luxemburger Musikvereins auf der Place Marie-Therèse in Ettelbrück öffentlich gesungen.

Während im Gesetz über die nationalen Abzeichen Luxemburgs vom 23. Juni 1972 zur Nationalhymne nichts bestimmt war, legte das ergänzende Gesetz vom 27. Juli 1993 fest, dass die erste und die letzte Strophe von Ons Heemecht (Strophen 1 und 4) als Nationalhymne von Luxemburg dienen.

Text

(1)
Wou d’Uelzecht durech d’Wisen zéit,
Duerch d’Fielsen d’Sauer brécht,
Wou d’Rief laanscht d’Musel dofteg bléit,
Den Himmel Wäin ons mecht:
Dat ass onst Land, fir dat mer géif
Heinidden alles won,
Onst Heemechtsland dat mir sou déif
An onsen Hierzer dron.
(2)
An séngem donkle Bëscherkranz,
Vum Fridde stëll bewaacht,
Sou ouni Pronk an deire Glanz
Gemittlech léif et laacht;
Säi Vollek frou sech soë kann,
An ’t si keng eidel Dreem:
Wéi wunnt et sech sou heemlech dran,
Wéi ass ’t sou gutt doheem!
(3)
Gesank, Gesank vu Bierg an Dall
Der Äärd, déi äis gedron;
D’Léift huet en treie Widderhall
A jidder Broscht gedon;
Fir d’Heemecht ass keng Weis ze schéin;
All Wuert, dat vun er klenkt,
Gräift äis an d’Séil wéi Himmelstéin
An d’A wéi Feier blenkt
(4)
O Du do uewen, deem séng Hand
Duerch d’Welt d’Natioune leet,
Behitt du d’Lëtzebuerger Land
Viru frieme Joch a Leed;
Du hues ons all als Kanner schon
De fräie Geescht jo ginn,
Looss viru blénken d’Fräiheetssonn,
Déi mir sou laang gesinn!


Wo die Alzette durch die Wiesen zieht,
Durch die Felsen die Sauer bricht,
Die Rebe längs der Mosel blüht,
Der Himmel Wein verspricht:
Dort ist das Land, für dessen Ehr
Kein Opfer uns zu schwer,
Die Heimat, die als teures Gut
In unseren Herzen ruht.

In seinem dunklen Wälderkranz,
vom Frieden still bewacht,
So ohne Prunk und teuren Glanz,
Gemütlich lieb es lacht.
Sein Volk sich glücklich sagen kann,
Und es sind keine leeren Träume:
Wie heimelig sich's doch hier wohnt,
wie gut ist's doch daheim.

Gesang, Gesang, von Berg und Tal
Die Erd', die uns getragen,
Die Lieb' hat einen treuen Widerhall
In jeder Brust getan.
Für die Heimat ist keine Weise zu schön,
Jedes Wort, das aus ihr klingt,
Ergreift die Seel' wie Himmelstön'
Und unser Auge wie Feuer blinkt.

O Du dort droben, dessen Hand
Den Völkern gibt Geleit,
Behüt das Luxemburger Land
Vor fremdem Joch, vor Leid!
Als Kind empfingen wir von Dir
Den freiheitlichen Sinn,
Die Freiheitssonne, unsre Zier,
Lass leuchten fernerhin!

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Loi du 23 juin 1972 sur les emblèmes nationaux, PDF (Memento des Originals vom 5. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (französisch)
  2. Loi du 27 juillet 1993 modifiant et complétant la loi du 23 juin 1972 sur les emblèmes nationaux, PDF (Memento des Originals vom 8. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (französisch)
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