Der Oscar für den besten Kurzfilm wird seit 1932 verliehen. Im Laufe der Jahrzehnte durchlief die Kategorie mehrere Änderungen. Von 1932 bis 1935 wurden zwei Preise für Kurzfilme vergeben, bei denen Komödien (comedy) und sonstige Themen (novelty) unterschieden wurden. Von 1936 bis 1957 wurde eine Aufteilung der Kategorie nach Inhalten aufgegeben, stattdessen wurden zwei Preise für Kurzfilme mit unterschiedlichen Laufzeiten vergeben: One-Reeler mit einer Laufzeit bis zu 15 Minuten und Two-Reeler mit einer Laufzeit bis etwa 30 Minuten. Zusätzlich wurden 1936 und 1937, als das neue Technicolor-Verfahren seinen Siegeszug antrat, Preise für die besten Kurzfilme in Farbe vergeben.
Seit 1958 wird nur noch ein Preis für Kurzfilme vergeben. Daneben existiert ebenfalls seit 1932 eine Kategorie für animierte Kurzfilme und seit 1942 eine Kategorie für den besten Dokumentar-Kurzfilm. Nachdem 1972 der mexikanische Film Centinelas del silencio sowohl als bester Kurzfilm als auch als bester Dokumentar-Kurzfilm ausgezeichnet wurde, wurden die Regeln so geändert, dass Kurzfilme nur noch in einer Kategorie nominiert werden können.
Während in den ersten Jahrzehnten Kurzfilme ein fester Bestandteil der Filmprogramme waren, werden sie heute hauptsächlich auf Kurzfilmfestivals aufgeführt. Daher können – anders als bei den Oscars für Langfilme – nicht nur Kurzfilme, die in Los Angeles öffentlich aufgeführt wurden, nominiert werden, sondern auch Filme, die bei ausgewählten Filmfestivals ausgezeichnet wurden, sowie Preisträger der Student Academy Awards. Als Kurzfilme gelten Filme mit einer Laufzeit von weniger als 40 Minuten. Bis 1988 wurde ausschließlich den Produzenten der Oscar für den besten Kurzfilm überreicht, seitdem können bis zu zwei Personen als Preisträger genannt werden (Regisseur und Produzent).
Filme qualifizieren sich jeweils im Folgejahr ihrer Veröffentlichung für einen Oscar. In unten stehender Tabelle sind die Preisträger nach dem Jahr der Verleihung geordnet.
1932–1940
1941–1950
1951–1960
1961–1970
1971–1980
1981–1990
1991–2000
2001–2010
2011–2020
2021–2030
Jahr | Preisträger | für den Film | Nominierungen |
---|---|---|---|
2021 | Travon Free Martin Desmond Roe |
Two Distant Strangers | Doug Roland und Susan Ruzenski für Feeling Through Elvira Lind und Sofia Sondervan für Der Briefwechsel Farah Nabulsi für The Present Tomer Shushan und Shira Hochman für White Eye |
2022 | Riz Ahmed Aneil Karia |
The Long Goodbye | Maria Brendle und Nadine Lüchinger für Ala Kachuu – Take and Run Kim Magnusson und Martin Strange-Hansen für On My Mind K.D. Dávila und Levin Menekse für Please Hold Tadeusz Łysiak und Maciej Ślesicki für Sukienka |
2023 | Tom Berkeley Ross White |
An Irish Goodbye | Anders Walter, Rebecca Pruzan für Ivalu Eirik Tveiten, Gaute Lid Larssen für Nattrikken Alice Rohrwacher, Alfonso Cuarón für Le pupille Cyrus Neshvad für The Red Suitcase |
Einzelnachweise
- ↑ Richard Shale: Academy Awards: An Ungar Reference Index. Ungar, New York 1982, ISBN 0-8044-2819-0, S. 226.
- ↑ AMPAS: Offizielle Regeln zur 83. Oscarverleihung (abgerufen am 14. Mai 2010).
Weblinks
- The Official Academy Awards Database, Webseite der AMPAS (englisch)