Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Land: | Norwegen |
Verwaltungszentrum: | Sarpsborg |
Fläche: | 4.180,7 km² |
Einwohner: | 297.520 (1. Januar 2019) |
Bevölkerungsdichte: | 68,2 Einwohner/km² |
Kommunen: | 18 |
ISO 3166-2 | NO-01 |
Politik | |
Fylkesordfører: | Ole Haabeth |
Fylkesmann: | Anne Enger |
Østfold ist eine Landschaft und ehemalige Provinz (Fylke) im südlichen Norwegen, die im Rahmen der Regionalreform in Norwegen zum 1. Januar 2020 in die neu geschaffene Provinz Viken überging. Sie hatte davor ca. 300000 Einwohnern (5 % der Gesamtbevölkerung Norwegens). Der Verwaltungssitz war Sarpsborg. Østfold bildet noch einen Wahlkreis.
Am 14. Juni 2022 beschloss der Storting auf Antrag des Fylkesting der Provinz Viken, dass die Provinz Viken am 1. Januar 2024 in drei Provinzen aufgeteilt werden soll: Akershus, Buskerud und Østfold.
Geografie
Die ehemalige Provinz liegt im Südosten Norwegens zwischen der Osloer Bucht und Schweden, im Norden an der Grenze zu Akershus (nun ebenfalls in Viken), im Osten und Süden grenzt Østfold an Schweden. Das östliche Ufer des Oslofjords bildet die Westseite der Provinz. Von den 4.181 km² Gesamtfläche sind 3.889 km² Landfläche.
Die Landschaft ist geprägt durch Moränenhügel, eine Vielzahl von Seen und an der Küste durch Schäreninseln, die die abtauenden Gletscher der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren hinterließen. Der Slavasshøgda in der Kommune Rømskog ist mit 336 Meter über dem Meeresspiegel der höchste Gipfel der Provinz. Die Flüsse Glomma und Tistedalselva fließen durch das Gebiet. Zu den größten Seen der Provinz gehören der Vansjø, das Vestvannet, das Tunevannet und der Rømsjøen. Inmitten der Landschaft liegen die Hafenstädte Fredrikstad, Sarpsborg, Halden und Moss sowie Askim und Mysen.
Geschichte
Der Dolmen von Skjeltorp, ein Megalith-Bauwerk, befindet sich in Østfold.
Der Name Østfold leitet sich von der mittelalterlichen Landschaftsbezeichnung Fold her. Damals wurden Østfold und Vestfold als eine einzige Landschaft aufgefasst, die entweder Fold oder Vik (Viken) genannt wurde.
Archäologische Funde, Felsmalereien und Hügelgräber zeugen davon, dass das Gebiet bereits seit etwa 7.000 Jahren besiedelt wurde. Nirgendwo sonst in Norwegen wurden bisher so viele vor- und frühgeschichtliche Denkmäler gefunden. Zahlreiche Felszeichnungen aus der Stein- und Bronzezeit sind an der Altertumsstraße (Oldtidsveien) zwischen Sarpsborg und Fredrikstad zu sehen. Die älteste Stadt des Gebietes Borg (heute Sarpsborg) wurde 1016 gegründet. Sammlungen von den Anfängen der Besiedlung bis in die jüngere Vergangenheit Østfolds befinden sich im Borgarsyssel-Museum in Sarpsborg.
Die Provinz hieß von ihrer Gründung 1682 bis 1918 Smaalenenes Amt. Sie war eine von 20 „Distrikten“ und gehörte zum Christiania Stift (Bistum Christiania). Eingeteilt war das Amt in die Vogteien Idd og Marker, Moss und Rakkestad. Verwaltungssitz zu dieser Zeit war Moss.
Gerichtsorganisatorisch gehörte sie zum Bezirk des Oberlandesgerichts „Borgarting und Agder“, das in Smaalenene ein eigenes Gericht hatte.
Die Provinz Østfold ist Norwegens Festungsregion. Mehrere Jahrhunderte entstanden hier Verteidigungsanlagen an der Grenze zu Schweden, von denen viele nach der Unabhängigkeit Norwegens abgerissen wurden. Zu dem am besten bis heute erhaltenen gehören die Festungen in Halden (Fredriksten) und Fredrikstad (Fredrikstad Festning).
Durch den Reichtum an Wald und Wasserfällen entstand seit dem Mittelalter eine entwickelte Holzwirtschaft, die seit Ende des 20. Jahrhunderts durch die Zellulose- und Papierherstellung dominiert wird. Zahlreiche Zeugnisse aus der Holzfällerzeit wie der Flößertunnel (Tømmertunnelen) in Eidet sind heute noch zu finden.
Von Østfold gingen entscheidende Impulse für die Unabhängigkeit Norwegens aus. Hier wurde 1814 die Konvention von Moss geschlossen und fanden 1905 die letzten militärischen Auseinandersetzungen mit Schweden statt, die mit der Auflösung der Union mit Schweden endeten. Heute gehört die Region zu den sich am dynamischsten entwickelnden Gebieten Norwegens.
Infrastruktur
Durch Østfold verlaufen zwei der wichtigsten Autobahnen Norwegens, die E6 von Oslo nach Göteborg, Malmö und Kopenhagen sowie die E18 von Stockholm nach Oslo. Die E6 überquert in Svinesund die Grenze nach Schweden über eine 704 Meter lange Brücke. Die Østfoldbane zwischen Oslo und Kornsjø und weiter als Norgebanan in Richtung Göteborg durchquert die Provinz von Norden nach Süden. Außerdem verkehren Regionalzüge nach Halden, Sarpsborg, Fredrikstad, Rygge und Moss.
Vom Flughafen Moss, Rygge werden Ziele im In- und Ausland angeflogen, darunter Berlin. Von Moss bestehen Fährverbindungen auf die gegenüberliegende Seite des Oslofjords nach Horten in der Provinz Vestfold.
Verwaltungsgliederung
Østfold war zuletzt in 18 Gemeinden gegliedert. Gleichzeitig zur Regionalreform wurde auch eine Kommunalreform durchgeführt, weshalb nicht mehr alle Kommunen in dieser Form existieren.
Nr. | Name | Verwaltungssitz | Einwohner (1. Januar 2019) |
Fläche in km² |
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0118 | Aremark | Fosby | 1.357 | 319,27 |
0124 | Askim | Askim | 15.865 | 69,16 |
0125 | Eidsberg | Mysen | 11.424 | 235,91 |
0106 | Fredrikstad | Fredrikstad | 81.772 | 286,72 |
0101 | Halden | Halden | 31.177 | 642,23 |
0138 | Hobøl | Elvestad | 5.642 | 140,39 |
0111 | Hvaler | Skjaerhalden | 4.599 | 90,12 |
0119 | Marker | Ørje | 3.592 | 412,89 |
0104 | Moss | Moss | 32.726 | 63,57 |
0128 | Rakkestad | Rakkestad | 8.230 | 434,71 |
0136 | Rygge | Rygge | 16.145 | 74,19 |
0121 | Rømskog | Rømskog | 673 | 183,14 |
0135 | Råde | Karlshus | 7.542 | 118,77 |
0105 | Sarpsborg | Sarpsborg | 55.997 | 404,98 |
0127 | Skiptvet | Skiptvet | 3.797 | 101,21 |
0123 | Spydeberg | Spydeberg | 6.042 | 142,03 |
0122 | Trøgstad | Skjønhaug | 5.347 | 204,45 |
0137 | Våler | Våler i Østfold | 5.593 | 256,96 |
Fylke | Østfold | Sarpsborg | 297.520 | 4.180,7 |
Einzelnachweise
- ↑ Vi blir ikke helt kvitt fylket med nye regioner, NRK
- ↑ Etablering av tre nye fylkeskommuner. Viken Fylkeskommune, abgerufen am 21. Januar 2023 (norwegisch).
- ↑ Johannes Hoops: Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Band 17: Kleinere Götter – Landschaftsarchäologie. Walter de Gruyter, Berlin / New York 2001, ISBN 3-11-016907-X, S. 560, unten rechts (books.google.com – Leseprobe).
- ↑ Norges civile, geistlige og judicielle Inddeling 1. Oktober 1917.
- ↑ 07459: Population, by region, contents and year. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 4. Oktober 2022 (englisch).
- ↑ ssb.no Statistics Norway, abgerufen am 16. Oktober 2014.
Koordinaten: 59° 19′ 12″ N, 11° 12′ 36″ O