Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 53° 33′ N, 10° 10′ O

Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis: Stormarn
Höhe: 25 m ü. NHN
Fläche: 11,36 km2
Einwohner: 8889 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 782 Einwohner je km2
Postleitzahl: 22113
Vorwahl: 040
Kfz-Kennzeichen: OD
Gemeindeschlüssel: 01 0 62 053
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Möllner Landstraße 20
22113 Oststeinbek
Website: www.oststeinbek.de
Bürgermeister: Jürgen Hettwer (parteilos)
Lage der Gemeinde Oststeinbek im Kreis Stormarn

Oststeinbek (niederdeutsch Ooststeenbeek) ist eine Gemeinde im Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein.

Geographie

Geographische Lage

Das Gebiet der Gemeinde Oststeinbek erstreckt sich östlich von Hamburg an der auf kurzer Strecke zum Domhorster Mühlteich aufgestauten Glinder Au. Das Gebiet ist Teil des Naturraums Hamburger Ring (Haupteinheit Nr. 695) der Gruppe Südholsteinische Geest.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Oststeinbek besteht siedlungsgeographisch aus mehreren, fachsprachlich als Wohnplätze bezeichneten, Ortsteilen. Im Gemeindegebiet liegen der für die Gemeinde namenstiftenden Randort, das Dorf Havighorst, die Siedlungen Meienhoop und Kohlbergen, sowie das Restgut Domhorst.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an die Gemeinde Barsbüttel, im Osten an die Stadt Glinde sowie im Westen und Süden an die Freie und Hansestadt Hamburg.

Geologie

Das Gemeindegebiet umfasst katastral die Gemarkungen von Oststeinbek und Havighorst. Die Gesamtfläche beider Gemarkungen beträgt zusammen 1135,3 ha, die sich auf den Ortsteil Oststeinbek mit 601,4 ha und auf den Ortsteil Havighorst mit knapp 534 ha verteilen. Der tiefste Punkt im Gemeindegebiet befindet sich im Westen der Gemarkung Oststeinbek und ist Bestandteil des Flussbetts der Glinder Au im Bereich des Gewässers Steinfurths Diek nördlich von der Hamburger Großwohnsiedlung Mümmelmannsberg. Das Gewässer befindet sich auf etwa 8 m ü. NN. Der topographisch höchste Punkt des Gemeindegebiets liegt im Bereich der Gemarkung Havighorst. Er markiert die Kuppe des sogenannten Heegsbarg und erreicht eine Höhenlage von 51,1 m ü. NN. Die Gemarkungen sind landschaftlich geprägt von einem Altmoränenkomplex aus der Saale-Eiszeit, der in den nachfolgende Warm- und Kaltzeiten umgestaltet worden ist. Die Topographie heute besteht aus einer flach bis leicht welligen Landschaft. Der Boden besteht überwiegend aus Glazifluvialem Sand mehr als Kies.

Geschichte

Die Gemeinde Oststeinbek wurde erstmals im Jahre 1255 urkundlich erwähnt; Havighorst wurde erstmals 1257 beim Verkauf des Asbrook genannt. Im Jahre 1318 ging Havighorst in den Besitz des Klosters Reinbek über. Nach der Reformation wurde es 1529 dem landesherrlichen Amt Reinbek zugeschlagen. Im Jahre 1581 wurde die Pulvermühle Domhorst errichtet.

Nach der Annexion Schleswig-Holsteins durch Preußen wurde Havighorst 1867 dem neugebildeten Kreis Stormarn zugeschlagen. Die Einführung der preußischen Kommunalverfassung 1889 führte zur Zuordnung zum Amtsbezirk Sande, später zum Amtsbezirk Lohbrügge. Als dieser 1937 durch das Groß-Hamburg-Gesetz (die Gemeinde Lohbrügge wurde nach Hamburg eingemeindet) aufgelöst wurde, kam Havighorst zum Amtsbezirk Barsbüttel.

Oststeinbek gehörte seit 1948 zum Amt Glinde. Mit der Eingemeindung der Gemeinde Havighorst bei Reinbek am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde amtsfrei.

Religion

Mit der Reformation wurde Oststeinbek lutherisch. Konfessionen heute: evangelisch-lutherisch 39,1 %, römisch-katholisch 7,6 %, ohne Konfession 37,4 %, Sonstige 15,9 %.

Die evangelischen Christen Oststeinbeks gehören zur Kirchengemeinde Kirche in Steinbek (ev.-luth. Kirche in Norddeutschland/Kirchenkreis Hamburg-Ost). Die ev.-luth. Kirchengemeinde Kirche in Steinbek gliedert sich in drei Gemeindebezirke: Kirchsteinbek und Mümmelmannsberg (beide auf Hamburger Staatsgebiet) und Oststeinbek mit Havighorst (auf Schleswig-Holsteiner Staatsgebiet) und Teilen Bobergs (auf Hamburger Staatsgebiet). Für Oststeinbek konnte am 29. Oktober 1966 die Auferstehungskirche eingeweiht werden (Architekt: Olaf Andreas Gulbransson; Altar, Kanzel, Taufstein und Standkreuz: Karl-Heinz Hoffmann; Betonglas: Hubert Distler; Orgel: Friedrich Weigle).

Politik

Gemeindevertretung und Bürgermeister

Von den 20 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2018 acht Sitze, die SPD sechs, die Wählergemeinschaft OWG vier und die FDP zwei Sitze. Bürgervorsteher ist Hans-Joachim Vorbeck (CDU).

Der amtierende Bürgermeister der Gemeinde ist derzeit der parteilose Jürgen Hettwer.

Wappen

Blasonierung: „In Rot das silberne holsteinische Nesselblatt, belegt mit einem schwarzen Mühlrad über einem blauen Wellenbalken.“

Gemeindepartnerschaften

Partnergemeinden von Oststeinbek sind Caddington in England, Neustadt-Glewe in Mecklenburg-Vorpommern und Ellar (Gemeinde Waldbrunn (Westerwald)) in Hessen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Im Gemeindesaal des Rathauses werden von der seit über 50 Jahren (Gründung 1960) bestehenden „Laienspielgruppe Oststeinbek“ jährlich zwei plattdeutsche Theaterstücke aufgeführt. Die Spielzeiten sind im Frühjahr und im Herbst mit jeweils zehn Vorstellungen. Hinzu kommen vier Kindermärchenvorstellungen im Dezember. Alle Vorstellungen erfreuen sich großer Beliebtheit.

Sport

Seit 1948 hat Oststeinbek einen Sportverein, den Oststeinbeker Sportverein, dessen Volleyballmannschaft unter dem Namen „Ostbek Cowboys“ während der Saison 2005/06 und unter dem Namen „Hamburg Cowboys“ während der Saison 2007/08 in der 1. Bundesliga spielten.

Es gibt zwei große Sporthallen (u. a. die Walter-Ruckert-Sporthalle) in Oststeinbek, in denen sich auch ein kommerzielles Fitnessstudio angesiedelt hat.

Hinter den Sporthallen ist der Tennisverein TC Oststeinbek angesiedelt. Sieben Außenplätze und eine Doppelfeldhalle stehen den Mitgliedern zur Verfügung.

In der Nähe der Sportanlagen gibt es einen kommerziell betriebenen Golfplatz für jedermann (Neun-Loch-Anlage).

Im Ortsteil Havighorst gibt es zwei Tennisvereine, zum einen seit 1978 den Tennis-Club Havighorst (TCH), zum anderen den Tennisverein TV Rot Weiss Havighorst, der 1976 gegründet wurde.

Im Ortsteil Havighorst befinden sich außerdem zwei Reitsportvereine. Der Reiterverein Oststeinbek-Havighorst und der Reitverein Havighorst.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Maibaumfest (am ersten Wochenende im Mai)
  • Marktfest (ein Samstag im August) in Havighorst (2007 verbunden mit den 750-Jahr-Feierlichkeiten Havighorsts)
  • Schlachtfest der Freiwilligen Feuerwehr Oststeinbek und der Freiwilligen Feuerwehr Ellar
  • Osterfeuer (Karsamstag)

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Nordwesten des Ortsteiles Oststeinbek liegt ein Gewerbegebiet mit großflächigem Sondergebiet. Außerdem sind in Oststeinbek zahlreiche mittelständische Unternehmen ansässig.

Unternehmen

In Havighorst ist ein Betonwerk ansässig, das aus einer Ziegelei hervorging. Eine Familie Krombach ließ die Ziegelei 1919 errichten. Diese Gründerfamilie musste jedoch während der Naziherrschaft in die USA auswandern und so übernahm der Ostpreuße Hermann Schlick die Fabrik. Später führte dessen Schwiegersohn Günther Kuschmierz die Ziegelei und baute sie zu einem erfolgreichen Betrieb aus.

Bildung

  • Helmut-Landt-Grundschule
  • Volkshochschule Oststeinbek

Verkehr

ÖPNV

Der Hamburger Verkehrsverbund bindet den Ort an den öffentlichen Personennahverkehr des Verkehrsverbundes an:

Straße

Am Westrand der Gemeinde führt die Bundesautobahn 1 durch das Gebiet von Hamburgs Stadtteil Billstedt. Hier befindet sich die Anschlussstelle Hamburg-Öjendorf (Nr. 32) mit dem Übergang zur Glinder Straße, welche in östlicher Richtung nach Oststeinbek führt und ab der Landesgrenze (folglich auf Oststeinbeker Gebiet) zur Möllner Landstraße wird, von wo aus sie als schleswig-holsteinische Landesstraße 94 in Trägerschaft des Landes ist. Weiter nördlich befindet sich ebenfalls direkt jenseits der Gemeindegrenze, das Autobahnkreuz Hamburg-Ost mit der kreuzenden Bundesautobahn 24.

Persönlichkeiten

  • Karl Oesterle (1894–1965), Gewerkschafter und Politiker, war von Dezember 1945 bis Dezember 1946 ernannter Bürgermeister Oststeinbeks

Literatur

  • Curt Davids Domhorst. Die Geschichte einer Mühle, Wentorf, 1958
  • Gemeinde Oststeinbek/Kreis Stormarn, Oststeinbek, 2002 (herausgegeben von der Gemeinde)
Commons: Oststeinbek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Schleswig-Holsteinische Heimatbund, Ortsnamen von Schleswig-Holstein/Oortsnaams vun Sleswig-Holsteen (Memento des Originals vom 19. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Molfsee, 2010
  3. Relation: Oststeinbek (2069504) bei OpenStreetMap (Version #13). Abgerufen am 17. März 2023.
  4. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) Abgerufen am 17. März 2023.
  5. siehe auch Naturräumliche Haupteinheiten Deutschlands#60–69
  6. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. 1992, S. 119 (statistischebibliothek.de [PDF; abgerufen am 17. März 2023]).
  7. Gemarkung Oststeinbek (015093) im Portal Geoindex.io
  8. Gemarkung Havighorst (015044) im Portal Geoindex.io
  9. gemäß Geologische Übersichtskarte von Schleswig-Holstein 1:250.000. Abgerufen am 17. März 2023.
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 186.
  11. Alf Schreyer: Kirche in Stormarn - Geschichte eines Kirchenkreises und seiner Kirchengemeinden. M + K Hansa Verlag, Hamburg 1981, ISBN 3-920610-39-3.
  12. Rathausservice Oststeinbek
  13. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  14. Partnerschaften auf oststeinbek.de, abgerufen am 28. Juli 2023.
  15. Bergedorfer Zeitung vom 4./5. Dezember 1993
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