Otto Heinrich Mengelberg (* April 1817 in Köln oder Düsseldorf; † 28. Mai 1890 in Düsseldorf) war ein deutscher Historien- und Porträtmaler sowie Lithograf der Düsseldorfer Schule.

Leben

Otto Heinrich Mengelberg, zweiter Sohn des Porträtmalers und Kunstpädagogen Egidius Mengelberg und der Elberfelder Protestantin Anne Lisette Risse, wurde kurz nach der Hochzeit seiner Eltern, welche im Oktober 1816 stattfand, geboren. Nach dem Besuch des Jesuiten-Gymnasiums zu Köln studierte Mengelberg von 1834 bis 1842 an der Düsseldorfer Akademie. Dort war er zunächst Schüler von Karl Ferdinand Sohn, später Meisterschüler von Wilhelm Schadows. 1842 ging er mit seinem Kollegen Joseph Fay nach München und kehrte 1844 in seine Heimatstadt zurück. Er assistierte Fay bei der Ausmalung des damaligen Elberfelder Rathauses, des heutigen Von-der-Heydt-Museums in Wuppertal. Ebenfalls mit Fay schuf er die Kartons zur Restaurierung der romanischen Fenster von St. Kunibert in Köln. Um eine Ausstellung durchzuführen, ging er 1848 nach Düsseldorf, wo er sich dauerhaft niederließ. Er schuf vorwiegend Gemälde mit historischen Motiven, aber auch zu biblischen Themen im Stil der Nazarener, darunter Altarbilder. Nach seinem Altarbild mit der Auferstehung Christi in der Martin-Luther-Kirche in Gütersloh wurde die Kirche von 1900 bis 1933 „Auferstehungskirche“ genannt.

Die Konversion zum Protestantismus vollzog Mengelberg im Jahr 1840. Sein kunstpolitisches Engagement für die evangelischen Kirchen gipfelte in einem Vortrag vom 19. September 1851 auf einer „Specialkonferenz“ des Kirchentags von Elberfeld, worin er die Art der Ausschmückung katholischer Kirchen seit der Zeit der Reformation als „widerlich und jesuitisch“ klassifizierte und die Zurückhaltung der evangelischen Kirchengemeinden bei der Ausgestaltung ihrer Gotteshäuser als furchtsamen und argwöhnischen „Indifferentismus“ rügte. Zu dem Ziel eine „evangelische Kunst“ durch „Reformation der christlichen Kunst“ entstehen zu lassen, gab er einen Plan zur Gründung eines „Vereins für religiöse Kunst in der evangelischen Kirche“ bekannt, woraufhin die Konferenz nach lebhafter Diskussion den Beschluss fasste, einen „evangelisch-kirchlichen Kunstverein“ zu schaffen. Mengelbergs starkes Interesse am Protestantismus äußerte sich in den 1850er Jahren auch in der Schaffung eines Melanchthon-Porträts.

Außer in diesen Auseinandersetzungen um Religion und Kunst erlangte Otto Mengelberg als Privatlehrer skandinavischer Maler eine kunsthistorische Bedeutung. Privatunterricht nahmen bei ihm:

Familie

Mengelberg war der Sohn des Malers Egidius Mengelberg und dessen Ehefrau Anna Lisetta Risse. Der Glasmaler Otto Mengelberg (1868–1934) war der Sohn von Mengelbergs Cousin, des Bildhauers Friedrich Wilhelm Mengelberg. Der Bildhauer Otto Mengelberg (1841–1891) war ebenfalls ein Cousin Mengelbergs und Bruder des Bildhauers Friedrich Wilhelm Mengelberg.

Werke (Auswahl)

Gemälde
Illustrationen

Literatur

Commons: Otto Mengelberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hermann Alexander Müller: Mengelberg, Otto. In: Biographisches Künstler-Lexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig 1882, S. 364 (retrobibliothek.de).
  2. Erst beten! In: Die Gartenlaube. Heft 33, 1816, S. 516–518 (Volltext [Wikisource]). „Mengelberg’s (geb. 1817 in Düsseldorf) Kunstrichtung war bisher eine streng biblisch-religiöse[…]“
  3. Einladungsschrift zu den öffentlichen Prüfungen der Schüler des Jesuiten-Gymnasiums zu Köln. Köln am Rhein 1829, S. 44 (books.google.de).
  4. Deutsche Kunst und Denkmalpflege. Deutscher Kunstverlag, 1952, S. 111.
  5. Otto Mengelberg: Die bildende Kunst in der evangelische Kirche. In: Fliegende Blätter aus dem Rauhen Hause zu Horn bei Hamburg. Organ des Centralausschusses für die innere Mission der deutschen evangelischen Kirche. VIII. Serie, Nr. 28, Dezember 1851, S. 372 ff. (books.google.de).
  6. Wilhelm Hammer: Die Melanchtonforschung im Wandel der Jahrhunderte. Ein beschreibendes Verzeichnis. Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte, Band 49, Verlagshaus G. Mohn, Gütersloh 1981, ISBN 978-3-579-01733-4, S. 449.
  7. Kathrin Reining: Die Gestalt der biblischen Judith in der Kunst des 19. Jahrhunderts – von der Heldin zur femme fatale. Magisterarbeit, Universität Augsburg, ohne Datum, S. 38 (vdg-weimar.de PDF).
  8. Mengelberg, Otto – Die Rückkehr des verlorenen Sohnes, 1848, Webseite im Portal stiftung-volmer.de, abgerufen am 26. April 2016.
  9. Abbildung (Memento des Originals vom 26. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. im Portal rheinische-geschichte.lvr.de, abgerufen am 26. April 2016.
  10. Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule und Haus. Verlag von Ebner & Seubert, Stuttgart 1860, S. 54 (books.google.de).
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