Jägerbataillon 33
— JgB 33 —

Aufstellung 13. September 1956
Staat Osterreich Österreich
Streitkräfte Bundesheer
Teilstreitkraft Landstreitkräfte
Truppengattung Kampftruppe
Typ Jäger
Einheiten Bataillonskommando

Stabskompanie
1. Jägerkompanie
2. Jägerkompanie
3. Jägerkompanie
Kampfunterstützungskompanie

Unterstellung 3. Jägerbrigade
Sitz des Stabes Burstyn-Kaserne, Zwölfaxing
Spitzname 33er
Motto Von 33 kommt man!
Farben Grün
Befehlshaber
Kommandant Oberst Rupert Hütter

Das Jägerbataillon 33 (JgB 33) ist ein gepanzerter Jägerverband des österreichischen Bundesheeres. Das Bataillon ist in der Burstyn-Kaserne, im niederösterreichischen Zwölfaxing stationiert. Neben dem Gardebataillon ist das Jägerbataillon 33 der einzige Kampfverband im Wiener Raum.

Geschichte vor 2016

Am 13. September 1956 wurde die 1. Panzerschulabteilung in Hörsching aufgestellt. Im Zuge ungarischen Volksaufstandes wurden zwei Kompanien mit M24 und T-34/85 Kampfpanzern ausgerüstet für drei Monate an der Staatsgrenze stationiert.

Am 15. September 1957 wurde für alle Einheiten mit Ausnahme der 1. Kompanie, Zwölfaxing zur Heimatgarnison.

Im Jahr 1959 wurde die 1. Panzerschulabteilung als erster Verband Österreichs mit dem mittleren Kampfpanzer M 47 ausgerüstet und galt fortan als kampfkräftigster Panzerverband des Bundesheeres.

Am 1. August 1960 wurde die 1. Panzerschulabteilung in Panzerbataillon 33 umbenannt und der neu aufgestellten 9. Panzerbrigade unterstellt. Gleichzeitig wurde das Bataillon neu formiert und bestand fortan aus dem Abteilungsstab, in dem ein Zug M-47 integriert war, einer Stabskompanie sowie drei Kompanien die ebenfalls mit M-47 Kampfpanzern ausgerüstet waren. Im Mai 1961 wurde am Truppenübungsplatz Allentsteig, vor versammelter Bundesregierung, eine Gefechtsübung im scharfen Schuss abgehalten.

Am 29. April 1962 übernahm das Bataillon in feierlicher Form sein neues Feldzeichen, eine von der Offiziersgesellschaft der „Alten Reiter“ gestiftete Standarte, die das sächsische Wappen enthält. Es verdeutlicht die Traditionspflege des Niederösterreichischen Dragoner-Regiments „Friedrich August König von Sachsen“ Nr. 3, die sog. „Sachsen-Dragoner“. Diese wurde dem PzB 33 im Jahre 1967 mittels Erlass übertragen.

Am 5. Juni 1964 erfolgte die Umrüstung und Einschulung auf den Kampfpanzer M60 A1. Bereits ein Jahr später konnte das Bataillon seine volle Einsatzbereitschaft mit 51 Kampfpanzern melden. In den folgenden Jahren war das Bataillon an allen größeren Übungsvorhaben beteiligt und konnte sich in zahlreichen Einsätzen bei Katastrophen, sowohl in Niederösterreich, als auch in Wien, Kärnten und Osttirol bewähren. Aufgrund seiner Ausstattung mit schwerem Bergegerät hatte das Bataillon zahlreiche technische Einsätze zu bewältigen.

Am 21. August 1986 wurde das Bataillon, aufgrund des Prager Frühling alarmiert und zur Sicherung des Flughafens Wien-Schwechat eingesetzt. Am 20. Februar 1969 erfolgte eine Partnerschaft mit der Simmering-Graz-Pauker A.G., die ersten Partnerschaft in der Geschichte des Bundesheeres. Mit der Partnerschaft war auch die Stiftung eines Ehrensignalhorns verbunden, welches dem Feldzeichentrupp in feierlicher Form übergeben wurde.

Ab dem Jahr 1975 gehörte das Bataillon auch der „Bereitschaftstruppe“ an, deren Verbände im Rahmen der Raumverteidigung, als Gegenschlagskräfte vorgesehen waren. Im Jahr 1981 erfolgte die Reaktivierung der 3. Panzerkompanie, welche zwölf lange Jahre nur als Geräteeinheit präsent war. In Kooperation mit der Schweizer Armee wurde 1984 am Truppenübungsplatz Allentsteig, die Übung „Kompass“ durchgeführt. Diese Übung brachte einen ersten Höhepunkt in Sachen Gefechtssimulation und führte zur Umrüstung auf ein modernes und dem Stand der Technik entsprechendes Funksystem.

Im Januar 1985 verfügte das Bataillon über vier Panzerkompanien zu jeweils 13 Kampfpanzer, wobei die 4. Kompanie als Mob.-Kompanie stillgelegt war. Weiters wurden die Kampfpanzer umgerüstet uns es erfolgte die Umschulung des Kaders auf den modernisierten Kampfpanzer M60A3 Ö. Im August 1989 waren alle Kampfpanzer umgerüstet und das Bataillon wieder voll einsatzbereit.

Im November 1990 verlegte das Bataillon aufgrund der Jugoslawienkrise an die slowenische Grenze in den Raum Leibnitz. Die Kompanie bestand aus 13 M60 A3 Ö, die der Kampfgruppe 1 zugeteilt wurden.

1997 begann für das Kaderpersonal die Einschulung auf den Kampfpanzer Leopard 2 A4 in den Niederlanden und in Deutschland, sowie die ein Jahr später die Übernahme der neuen Kampffahrzeuge.

Seit 1. Oktober 1998 gehörte das Panzerbataillon 33 der 3. Panzergrenadierbrigade und nicht mehr der 9. Panzergrenadierbrigade an. Zuvor gehörte es der 9. Panzergrenadierbrigade an.

Der erste Auslandseinsatz erfolgte 2003 („AUCON 9/KFOR“) mit 48 Kadersoldaten unter Führung des Bataillonskommandanten im Kosovo. Seit 1996 unterhält das Bataillon freundschaftliche Beziehungen zum deutschen Panzergrenadierbataillon 33 aus Neustadt am Rübenberge, verbunden mit gemeinsamen Übungen. In den letzten Jahren entstand auch eine innige Partnerschaft mit dem inzwischen aufgelösten deutschen Panzerbataillon 363 aus Külsheim. Zwischen Zwölfaxing und Külsheim gab es eine ständige Kooperation in Bezug auf Ausbildungsvorhaben. Die langjährige Verbindung mit dem Nachbarn Deutschland wurde auch durch die regelmäßige Teilnahme von Mannschaften des PzB 33 am Ulmer Waffenlauf dokumentiert. Vom 17. bis 22. August 2002 halfen Soldaten des PzB 33 beim Jahrhunderthochwasser der Elbe in Deutschland und kamen bei Magdeburg zum Einsatz. Ebenfalls bestand eine Ausbildungspartnerschaft mit dem tschechischen Panzerbataillon 73 aus Praslavice.

Seit 2001 nahmen Mannschaften das Bataillons zudem am jährlich stattfindenden, simulationsgestützten Wettkampf für internationale Panzerbesatzungen am Leopard 2A4, der „Swiss Tank Challenge“ teil und erkämpften dort stets Spitzenpositionen.

2016 wurden aus dem traditionsreichen Panzerverband ein Jägerverband. Alle Leopard 2 A4 wurden im April 2015 nach Wels gebracht und der 4. Panzergrenadierbrigade übergeben.

Struktur vor 2016

Auftrag

Die Hauptaufgabe des Jägerbataillon 33 ist die militärische Landesverteidigung. Neben der Hauptaufgabe wird das Bataillon auch zur Katastrophenhilfe, zu Assistenz- (vor allem Grenzsicherung), Auslandseinsätzen sowie der Teilnahme an internationalen Übungen herangezogen. Die Aufgaben im Einsatzfall sind die Sicherung des Flughafens Wien-Schwechat, der Schutz kritischer Infrastruktur und verfassungsmäßiger Einrichtungen sowie der Kampf in urbanen und ruralen Gebieten.

Gliederung und Ausrüstung und gehärtete Fahrzeuge

Das Bataillon besteht aus rund 160 Berufssoldaten (Kadersoldaten) sowie aus 80 bis 160 Grundwehrdienern. Das Bataillon ist aktuell mit dem Dingo 2, dem Mannschaftstransportpanzer Pandur (Panzer) und dem geschützten Aufklärungsfahrzeug Husar, sowie allen gängigen Waffen der österreichischen Infanterie ausgerüstet.

Gliederung

  • Bataillonskommando
  • Stabskompanie
  • 1. Jägerkompanie
  • 2. Jägerkompanie
  • 3. Jägerkompanie (Miliz)
  • Kampfunterstützungskompanie

Während die 1. Jägerkompanie unter anderem mit der Heranbildung von Rekruten betraut ist, hat die 2. Jägerkompanie den Auftrag eine Kaderpräsenzeinheit zu stellen. Gemeinsam mit der 3. Jägerkompanie als Milizkompanie bilden sie die Kampftruppe des Jägerbataillon 33. Die Kampfunterstützungkompanie (KUKp) verfügt über die spezialisierten Waffensysteme und Unterstützungswaffen des Verbandes, wie schwere Scharfschützengewehre, Panzerabwehrlenkwaffen und Granatwerfer.

Ausrüstung und gehärtete Fahrzeuge

Als Jägertruppe verfügt das Bataillon über sämtliche Standardinfanteriewaffen des Bundesheeres wie:

Das gehärtete Jägerbataillon besitzt moderne Fahrzeuge wie:

Sonstiges

Motto

Das Motto „Von 33 kommt man“, erschien das erste Mal bei der Antrittsrede des Bataillonskommandanten Oberst d.G. Jure Bauer und löste Intern rasch, den durch die Umstrukturierung unpassend gewordenen Spruch „Panzer voran“ ab. Angespielt wurde beim neun Motto auf die Soldaten des Bataillons, welche größtenteils schnell weg vom Verband wollen.

Farbe und Wappentiere

Die Barettfarbe ist grün. Die Kompanien tragen ein Wappentier, das bei den 33er seit Jahrzehnten Tradition ist und den Kampfgeist der Soldaten symbolisieren soll. Diese sind für die Stabskompanie der Elefant, für die 1. Kompanie der Wasserbüffel, für die 2. Kompanie (Kaderpräsenzeinheit) das Nashorn und für die Kampfunterstützungskompanie, der Bison. Das Kommando wird durch den Pandur (Panzer) dargestellt.

Partnerschaften und karitatives Engagement

Mit der Firma Siemens Mobility Austria verfügt das Jägerbataillon 33 über die älteste Partnerschaft des österreichischen Bundesheeres. Eine weitere Partnerschaft besteht zum Verein ,,Freunde des Panzerbataillon 33, sowie zum Traditions-Dragoner Regiments Nr. 3 König von Sachsen, deren Wappen, Teil des Abzeichens des Verbandes ist. Bis zum Jahre 2022 veranstalteten Angehörige des Kampfverbandes eine Wohltätigkeitsveranstaltung zur Adventzeit, deren Reinerlös an die Kinder-Krebs-Hilfe Elterninitiative ging. Seit mehreren Jahren ist das Kaderpersonal bei der jährlichen Allerheiligensammlung für das österreichische Schwarze Kreuz aktiv.

Das Bataillon verfügt mit „Der 33er“ über eine eigene Truppenzeitung.

Einzelnachweise

  1. Gerald Burggraf: Moderne Panzer für Zwölfaxinger Kaserne. 15. Februar 2023, abgerufen am 1. März 2023.
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