Peter Kurth (* 5. April 1960 in Siegburg) ist ein deutscher Politiker (CDU). Von 1999 bis 2001 war er Finanzsenator in Berlin. 2009 kandidierte er für das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Köln.
Leben und Beruf
Der Jurist (Erstes Staatsexamen 1984, Zweites Staatsexamen 1988, Studium an den Universitäten Bonn und Freiburg), war in Berlin von 1989 bis 1994 bei der Deutschen Bank und der Kreditbank tätig.
Von 2001 bis 2009 war Kurth Mitglied im vierköpfigen Vorstand des Berliner Entsorgungsunternehmens ALBA AG und dort für Facilitymanagement, Corporate Communication und Region International zuständig. Von 2006 bis November 2008 war er Vizepräsident des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE), seitdem dessen geschäftsführender Präsident. Seit März 2009 ist Kurth Vizepräsident und seit Januar 2020 Präsident des europäischen Entsorgerverbandes FEAD (Federation of Waste Management und Environmental Services).
Politische Ämter
Kurth gehört seit 1977 der CDU an. 1994 wurde er vom damaligen Berliner Finanzsenator Pieroth (CDU) in das Amt des Staatssekretärs berufen. In dieser Funktion wurde er auch von Pieroths Nachfolgerin Annette Fugmann-Heesing (SPD) übernommen.
Nach Fugmann-Heesings Ausscheiden aus dem Amt wurde Kurth 1999 ihr Nachfolger als Finanzsenator. Er übte dieses Amt bis zum Bruch der Großen Koalition im Zuge des Berliner Bankenskandals am 16. Juni 2001 aus, als Misstrauensanträge gegen ihn, den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen sowie die weiteren CDU-Senatoren Wolfgang Branoner, Eckart Werthebach und Christoph Stölzl vom Abgeordnetenhaus angenommen wurden. Kurth war Mitglied in mehreren Aufsichtsräten von Teilbanken der Bankgesellschaft Berlin. In seiner Zeit als Staatssekretär vertrat er Finanzsenatorin Fugmann-Heesing im Aufsichtsrat der Landesbank Berlin (LBB). Vom 20. Januar 2000 bis zum 16. Juni 2001 war er vollwertiges Mitglied im LBB-Aufsichtsrat, vom 17. Februar 2000 bis zum 16. Juni 2001 Aufsichtsratsmitglied der Bankgesellschaft Berlin.
In der Wahl vom 21. Oktober 2001 wurde Kurth als Abgeordneter in das Abgeordnetenhaus von Berlin gewählt. 2003 unterlag er bei der Wahl des Nachfolgers des zurückgetretenen CDU-Fraktionsvorsitzenden Frank Steffel seinem Gegenkandidaten Nicolas Zimmer mit 17:18 Stimmen. 2004 wurde er in die 19-köpfige Enquete-Kommission des Abgeordnetenhauses von Berlin gewählt, die ausarbeiten sollte, wie die Mittel in Berlin besser verteilt werden könnten. 2007 und 2009 wurde er zum Vorsitzenden des Berliner CDU-Kreisverbandes Pankow gewählt.
Kurth war 2009 Kandidat der Kölner CDU für das Amt des Oberbürgermeisters. Er wurde hierzu von der CDU nach „wochenlanger Kandidatensuche“ berufen, nachdem der amtierende Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma von seiner Kandidatur Ende März 2009 zurückgetreten war. Andere prominente CDU-Politiker wie Wolfgang Bosbach waren nicht zur Kandidatur bereit. Bei der Kommunalwahl am 30. August 2009 unterlag Kurth (33,36 %) dem gemeinsamen Kandidaten von SPD und Grünen, Jürgen Roters (54,67 %). Der Kandidat der FDP, Ralph Sterck, kam auf 5,56 %.
Ehrenämter
Kurth engagiert sich als stellvertretender Vorsitzender in der Berliner Wohnungsbauinitiative "Neue Wege für Berlin e.V.", die einen Volksentscheid anstrebt.
Privates
Kurth lebt offen schwul und engagiert sich für zahlreiche soziale Projekte, wie beispielsweise den Come Together Cup oder das Sommerblut-Festival.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Peter Kurth (Memento vom 29. Juni 2009 im Internet Archive), alba.info, Abruf: 11. Mai 2009
- ↑ Peter Kurth bleibt BDE-Präsident | EUWID Recycling und Entsorgung. Abgerufen am 18. Mai 2020.
- ↑ Michael Brunn: Peter Kurth wird FEAD-Präsident. In: RECYCLING magazin. 21. Juni 2019, abgerufen am 18. Mai 2020 (deutsch).
- ↑ Abgeordnetenhaus von Berlin, Drucksache 15/4900, S. 646
- ↑ http://www.parlament-berlin.de/pari/web/wdefault.nsf/vHTML/C16_6?OpenDocument (Link nicht abrufbar)
- ↑ RP: Kölner CDU kürt Oberbürgermeisterkandidat 8. Juni 2009 (Memento vom 1. September 2009 im Internet Archive)
- ↑ ddp: Kölner CDU will Bosbach als OB-Kandidaten 29. März 2009 (Memento vom 1. September 2009 im Internet Archive)
- ↑ Peter Berger: Köln. Hintergrund. OB-Kandidat Peter Kurth, Kölner Stadtanzeiger, 11. Mai 2009
- ↑ Roters und Grüne sind die Gewinner (Memento vom 18. Juli 2012 im Webarchiv archive.today), Kölnische Rundschau vom 31. August 2009
- ↑ Über uns. In: Neue Wege für Berlin. Abgerufen am 18. Mai 2020 (deutsch).
- ↑ Queer:Köln: CDU schickt schwulen OB-Kandidaten ins Rennen