Pinienzapfen ist die archäologisch-kunsthistorische Bezeichnung für den Typus eines Ornaments, das in der stilisierten Gestalt der Frucht einer Pinie auftritt. In der Wappenkunde wird die Figur auch als Zirbelnuss bezeichnet.
Bedeutung
In der Antike war der Pinienzapfen ein Fruchtbarkeitssymbol. Im Christentum gilt die Pinie als Baum des Lebens und ihre Blütenzapfen werden als Symbole der Auferstehung und der Unsterblichkeit angesehen. Diese Symbolik wurde aus den antiken Kulten der Isis, des Dionysos sowie der Kybele übernommen.
Verbreitung
Bereits die Römer schmückten in den mitteleuropäischen Provinzen ihre Pfeilergräber mit Pinienzapfen. Ein riesiger, 2,5 Meter großer, ehemals vergoldeter bronzener Pinienzapfen, wohl als Körper eines Monumentalbrunnens geschaffen, befindet sich heute im Cortile della Pigna im Vatikan. Nach ihm ist das Stadtviertel Pigna in Rom benannt. Mit dem Christentum verbreitete sich der Pinienzapfen in Europa und wurde auch bei Profanbauten als Dekorelement eingesetzt. Dante erwähnt diesen Pinienzapfen im einundreissigsten Gesang der Hölle in seinem Werk Die göttliche Komödie. Er verwendet den Zapfen dort als Maßstab für das Gesicht des Giganten Nimrod.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wilfried Koch: Baustilkunde. Orbis, München 1994. ISBN 3-572-00689-9, S. 475.
- ↑ Eckard Bieger S.J.: Pinie, Pinienzapfen. (Nicht mehr online verfügbar.) www.kath.de, archiviert vom am 28. Juli 2011; abgerufen am 17. Mai 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.