Podlejki
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Podlejki
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Olsztyn
Gmina: Gietrzwałd
Geographische Lage: 53° 44′ N, 20° 11′ O
Einwohner: 73 (31. März 2011)
Postleitzahl: 11-036
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NOL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK16: GrudziądzOstródaStare JabłonkiGietrzwałdOlsztynOgrodniki/Litauen
DW 531: ŁuktaŁęguty → Podlejki
Eisenbahn: Bahnstrecke Toruń–Tschernjachowsk
Bahnstation: Biesal
Nächster int. Flughafen: Danzig



Podlejki (deutsch Podleiken) ist ein Ortsteil sowie ein Schulzenamt in der Landgemeinde Gietrzwałd (Dietrichswalde) im Powiat Olsztyński (Kreis Allenstein) in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Geographische Lage

Die Ortschaft liegt im historischen Ostpreußen im Westen der Masurischen Seenplatte, die dem Baltischen Höhenrücken gehört, etwa fünf Kilometer südöstlich von Dietrichswalde (Gietrzwałd) und 23 Kilometer westlich der Kreismetropole Olsztyn (Allenstein). Die Entfernung zur früheren Kreisstadt Osterode (polnisch Ostróda) beträgt 18 Kilometer.

Charakteristisch für die Gegend sind zahlreiche Seen, Flüsse, sowie Nadel- und Mischwälder. Die Landschaft ist durch den fennoskandischen Eisschild gestaltet worden und ist eine postglaziale, hügelige, bewaldete Grundmoräne mit vielen Rinnen.

Geschichte

Ursprünglich war hier die südliche Gau Barten der Prußen. Seit 1243 war das Bistum Ermland ein Teil des Deutschordenslandes. Die Handfeste für Podleiken ist im Jahr 1364 nach Kulmer Recht verliehen worden.

Nach dem Zweiten Frieden von Thorn im Jahr 1466 kam Ermland bei der Zweiteilung des Deutschordensstaats Preußen als Fürstbistum Ermland zum autonomen Preußen Königlichen Anteils, das sich freiwillig der Oberhoheit der Krone Polens unterstellt hatte. Im Zuge der ersten polnischen Teilung 1772 kam Podleiken mit Ermland zum Königreich Preußen und später zur Provinz Ostpreußen.

Podleiken gehörte von 1818 bis 1945 zum Kreis Osterode im Regierungsbezirk Allenstein der Provinz Ostpreußen des Deutschen Reichs. Im Mai 1874 wurde der Amtsbezirk Manchengut (polnisch Mańki) mit der Landgemeinde Podleiken gebildet.

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Podleiken gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Podleiken stimmten 120 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen 20 Stimmen.

Im Zuge der Ostpreußischen Operation wurde Podleiken um den 20. Januar 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Kriegsende wurde der Ort unter der Bezeichnung Podlejki im Sommer 1945 gemäß dem Potsdamer Abkommen zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens zum Bestandteil der Volksrepublik Polen. Danach begann die Zuwanderung polnischer Migranten. Soweit die einheimischen Dorfbewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit aus Podleiken vertrieben.

Kirche

Evangelisch

Bis 1945 war Podleiken in den Sprengel der evangelischen Kirche Langgut der Pfarre Locken-Langgut innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingegliedert. Die Kirche Łęguty ist auch heute noch das nächstliegende Gotteshaus und ist eine Filialkirche von Ostróda in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Römisch-katholisch

Gehörte Podleiken vor 1945 zur römisch-katholischen Kirche in Osterode in Ostpreußen, so ist es jetzt in die Pfarrei in Biesal (Biessellen) im Erzbistum Ermland eingegliedert.

Verkehr

Straße

Das Dorf liegt an der Landesstraße 16, der früheren Reichsstraße 127, die von Grudziądz (Graudenz) über Ostróda (Osterode) und Olsztyn (Allenstein) bis an die Grenze zu Litauen führt. Von Łukta (Locken) aus verläuft die Woiwodschaftsstraße 531 nach Podlejki.

Schienen

Drei Kilometer südlich des Orts verläuft die Eisenbahnstrecke Posen–Toruń–Tschernjachowsk mit der Haltestelle in Biesal.

Persönlichkeiten

Aus dem Ort gebürtig

  • Hubert Orłowski (* 22. Mai 1937 in Podleiken), polnischer Germanist und Hochschullehrer

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 28. Mai 2017
  2. Rolf Jehke: Amtsbezirk Manchengut. 18. Oktober 2004, abgerufen am 13. September 2017.
  3. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 104
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