Präsidentenwahl 1974 – Erster Wahlgang
Mitterrand (PS)
 
43,3 %
Giscard d’Estaing (FNRI)
 
32,6 %

Chaban-Delmas (UDR)
 
15,1 %
Royer (DVD)
 
3,2 %
Laguiller (LO)
 
2,3 %
Andere
 
3,3 %
Präsidentenwahl 1974 – Zweiter Wahlgang
Giscard d’Estaing (FNRI)
 
50,8 %

Mitterrand (PS)
 
49,2 %

Die Französische Präsidentschaftswahl 1974 fand am 5. und 19. Mai 1974 statt, nachdem Georges Pompidou gestorben war. Der bürgerliche Kandidat Valéry Giscard d’Estaing konnte sich knapp durchsetzen.

Ausgangslage

Georges Pompidou war 1969 eigentlich für eine siebenjährige Amtsperiode gewählt worden, starb jedoch bereits am 2. April 1974. Die politischen Lager waren nach dem plötzlichen Tod des Präsidenten nicht auf eine Wahl vorbereitet. Die linken Parteien Parti socialiste (sozialdemokratisch), Parti communiste français (kommunistisch) und Parti radical de gauche (sozialliberal) stellten, wie bereits 1972 vereinbart, mit François Mitterrand einen gemeinsamen Kandidaten auf. Eigentlich galten die Kommunisten damals als stärkste linke Kraft; man einigte sich aber auf den Sozialisten Mitterrand, weil ein Kommunist wohl nicht mehrheitsfähig gewesen wäre. Schon bei der Wahl 1965 war Mitterrand gegen de Gaulle überraschenderweise in die Stichwahl gekommen. Nur drei linke Splitterparteien unterstützten den Kandidaten nicht.

Bei den Konservativen traten mit Jacques Chaban-Delmas, Valéry Giscard d’Estaing und Jean Royer gleich drei Kandidaten an. Erstmals stellten sich die wichtigsten Kandidaten einer Debatte im Radio.

Ergebnisse

Erste Runde

KandidatStimmenAnteil
François Mitterrand11.044.37343,25 %
Valéry Giscard d’Estaing8.326.77432,60 %
Jacques Chaban-Delmas3.857.72815,11 %
Jean Royer810.5403,17 %
Arlette Laguiller595.2472,33 %
René Dumont337.8001,32 %
Jean-Marie Le Pen190.9210,75 %
Émile Muller176.2790,69 %
Alain Krivine93.9900,37 %
Bertrand Renouvin43.7220,17 %
Jean-Claude Sebag42.0070,16 %
Guy Héraud19.2550,08 %

Der Rechtsextremist Jean-Marie Le Pen kandidierte erstmals für das Präsidentenamt. Mit weniger als einem Prozent Stimmenanteil war er chancenlos. Zwischen 1988 und 2007 kandidierte er vier weitere Male und erreichte immer mehr als zehn Prozent der Stimmen. Bei der Wahl 2002 erreichte er sogar die zweite Runde.

Zweite Runde

KandidatStimmenAnteil
Valéry Giscard d’Estaing13.396.20350,81 %
François Mitterrand12.971.60449,19 %

Bei einer Rekord-Wahlbeteiligung konnte sich Giscard d’Estaing knapp gegen Mitterrand durchsetzen. Er hatte das Präsidentenamt jedoch nur für eine Amtszeit (bis 1981) inne und wurde dann von Mitterrand abgelöst.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Die Ergebnisse der ersten Runde auf der Website des Verfassungsrats
  2. Die Ergebnisse der zweiten Runde auf der Website des Verfassungsrats
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.