ROS ist eine Fernschreib-Betriebsart im Amateur- und CB-Funk.

Beschreibung

ROS wurde 2010 vom spanischen Funkamateur José Alberto Nieto Ros (Amateurfunkrufzeichen EA5HVK) publiziert. Es eignet sich für schwierige Übertragungsverhältnisse, wie sie auf Kurzwelle oder bei Erde-Mond-Erde typisch sind (niedriges Signal-Rausch-Verhältnis und Mehrwegempfang). Das Signal kann noch decodiert werden, wenn es mehr als 30 dB schwächer als das Rauschen ist, d. h. vom menschlichen Ohr nicht mehr wahrgenommen werden kann.

Das Signal wird mit Mehrfach-Frequenzumtastung (MFSK mit 16 Tönen) und einer Vorwärtsfehlerkorrektur (FEC) gesendet, vergleichbar mit Olivia MFSK, aber aufgrund der höheren Bandbreite mit geringeren Anforderungen an das Signal-Rausch-Verhältnis. Ein ROS-Signal kann verschiedene Formate haben, verwendet wird üblicherweise eine Bandbreite von 2250 Hz mit einer Baudrate von 4, 8 oder 16. Die Töne haben einen Abstand von 125 Hz, bei der schmalbandigeren Variante 32,5 Hz und bei der Version für die Amateurfunkbänder auf Mittel- und Langwelle einen Abstand von nur 6,5 Hz.

Da der Erfinder ROS zuerst als Spread-Spectrum-Verfahren bezeichnete, äußerte die amerikanische Lizenzbehörde FCC Bedenken zur Verwendung auf Kurzwelle. In den USA darf Spread Spectrum von Funkamateuren nur auf Frequenzen ab 222 MHz verwendet werden. Es handelt sich jedoch nicht um ein Spread-Spectrum-Verfahren.

Die erste Verbindung mit ROS fand am 18. Februar 2010 auf dem 40-Meter-Band statt, von Spanien nach den Niederlanden. Am 22. Februar 2010 folgte die erste Erde-Mond-Erde-Zweiwegverbindung, zwischen Deutschland und Griechenland im 2-Meter-Band. Die erste ROS-Verbindung mit einer speziell dazu lizenzierten Amateurfunkstation in den USA fand am 1. Februar 2012 (UTC) auf dem 30-Meter-Band nach Spanien statt.

Frequenzen

Amateurfunk

Folgende Frequenzen sind Vorzugsfrequenzen von ROS im Amateurfunk:

2,2 kmMode
136 kHzUSB
630 mMode
476 kHzUSB
160 mMode
1.840 kHzUSB
80 mMode
3.583 kHzUSB
3.585 kHzUSB
3.587 kHzUSB
3.589 kHzUSB
60 mMode
5.367 kHzUSB
40 mMode
7.040 kHzUSB
7.044 kHzUSB
7.046 kHzUSB
7.048 kHzUSB
30 mMode
10.132 kHzUSB
10.134 kHzUSB
20 mMode
14,088 MHzUSB
14,101 MHzUSB
14,103 MHzUSB
14,116 MHzUSB
17 mMode
18,107 MHzUSB
18,111 MHzUSB
15 mMode
21,110 MHzUSB
21,115 MHzUSB
12 mMode
24,916 MHzUSB
24,926 MHzUSB
10 mMode
28,185 MHzUSB
28,295 MHzUSB
6 mMode
50,245 MHzUSB
4 mMode
70,280 MHzUSB
2 mMode
144,980 MHzUSB
70 cmMode
432,097 MHzUSB

CB-Funk

Folgende Frequenzen im 11-Meter-Band sind Vorzugsfrequenzen von ROS im CB-Funk:

11 mCEPT-KanalMode
27,235 MHzKanal 24USB
27,365 MHzKanal 36USB
27,635 MHz(kein Kanal; liegt in der Nähe von UK-Kanal 4)USB

Die Frequenz 27,635 MHz liegt außerhalb der für CB-Funk oder Amateurfunk zugelassenen Bereiche. Sie ist somit in Deutschland i. A. nicht legal nutzbar.

Literatur

  • Eike Barthels: ROS - eine neue digitale Sendeart. In: Funkamateur. Nr. 9, 2010, ISSN 0016-2833, S. 918–919.
  • Urs Sigrist und Dora Mayer Sigrist: Die neue Betriebsart ROS. In: CQ DL. Nr. 5, 2013, ISSN 0178-269X, S. 316–317.

Einzelnachweise

  1. üblicherweise in der Modulationsart J2B, vgl. VO Funk, 2012, Appendix 1
  2. Jesus Vidal (CO2DC): ROS Help. (PDF; 124 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) 17. Januar 2012, archiviert vom Original am 8. Mai 2014; abgerufen am 7. Februar 2013 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Luis A. del Molino: El modo ROS: ¿ya lo has probado? In: CQ, Oktober 2011, Seiten 18–23; November 2011, Seiten 19–25; Dezember 2011, Seiten 8–14.
  4. FCC Reaffirms Statement on ROS
  5. 47 CFR 97.305 (Code of Federal Regulations, Title 47, Chapter I, Subchapter D, Part 97, Subpart D, Section 97.305 - Authorized emission types)
  6. Mike Richards: "Spread-spectrum? - No, it’s not!". In: Practical Wireless, Mai 2011, Seiten 36–38.
  7. ROS User’s Guide V2.0 (engl.) (PDF; 6,1 MB)
  8. FCC Spread Spectrum tests off to a good start

Anmerkungen

  1. 1 2 In Deutschland gemäß Amateurfunkverordnung (AFuV) nicht erlaubt.
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