Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 50° 1′ N, 10° 49′ O

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Bamberg
Verwaltungs­gemeinschaft: Baunach
Höhe: 254 m ü. NHN
Fläche: 13,06 km2
Einwohner: 2023 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 155 Einwohner je km2
Postleitzahl: 96182
Vorwahl: 09544
Kfz-Kennzeichen: BA
Gemeindeschlüssel: 09 4 71 175
Gemeindegliederung: 5 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Bamberger Straße 1
96148 Baunach
Website: www.reckendorf.de
Erster Bürgermeister: Manfred Deinlein (SPD)
Lage der Gemeinde Reckendorf im Landkreis Bamberg

Reckendorf (mundartlich Reggndäf) ist eine Gemeinde im nördlichen Landkreis Bamberg, Regierungsbezirk Oberfranken und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Baunach in der Metropolregion Nürnberg.

Geographie

Reckendorf liegt in der Region Oberfranken-Nord-West, etwa 14 km nord-nordwestlich von Bamberg.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn) Rentweinsdorf (Landkreis Haßberge, Unterfranken), Rattelsdorf, Baunach und Gerach.

Gemeindegliederung

Es gibt fünf Gemeindeteile (in Klammern sind Siedlungstyp und Einwohnerzahl, Stand 1. Januar 2022, angegeben):

Es gibt die Gemarkungen Laimbach, Reckendorf, Daschendorfer Forst und Lußberger Forst.

Geschichte

Chronik

Eine nachweisbare Ersterwähnung lässt sich auf das Jahr 855 datieren. Die Herren von Schöffstall waren von 1349 bis zu ihrem Aussterben 1544 örtliche Grundbesitzer und Besitzer des örtlichen Schlosses. Das spätere Rittergut der Freiherren von Wiesenthau fiel nach der Mediatisierung durch Bayern bei Grenzbereinigungen 1810 an das Großherzogtum Würzburg des Großherzogs Ferdinand von Toskana, mit welchem es 1814 schließlich an Bayern zurückfiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde.

Am 1. Juli 1971 wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform die Gemeinde Laimbach mit Obermanndorf, Untermanndorf und Zeitzenhof nach Reckendorf eingemeindet. Am 1. Juli 1972 kam Reckendorf vom aufgelösten Landkreis Ebern in Unterfranken zum Landkreis Bamberg und damit zu Oberfranken.

Einwohnerentwicklung

Im Zeitraum von 1988 bis 2018 wuchs die Einwohnerzahl von 1575 auf 2026 bzw. um 28,6 %.

Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015
Einwohner 1335 1526 1546 1601 1644 1800 1984 1998 2047

Religion

Laut Zensus am 9. Mai 2011 sind 78,2 % der Einwohner römisch-katholisch und 10,3 % evangelisch-lutherisch. 11,5 % haben eine andere Religion oder sind konfessionslos.

Politik

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2014 Manfred Deinlein (SPD). Er gewann die Wahl 2014 mit 59,19 % der Stimmen im ersten Durchgang gegen einen Gegenkandidaten der CSU (24,15 %) und einen der WBFW (16,66 %). Bei der Wahl 2020 wurde er bei einem Gegenkandidaten der CSU mit 52,35 % der Stimmen wiedergewählt. Sein Vorgänger war seit 2002 Klaus Etterer (CSU), der 2002 mit 64,21 % der Stimmen gewann und 2008 mit 74,38 % der Stimmen wiedergewählt wurde. Etterer war der Nachfolger von Helmut Horger (CSU), der sich 1996 mit 59 % der Stimmen gegen Christian Hojer (WB/FW) durchgesetzt hatte.

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahlen seit 1996 erbrachten folgende Sitzverteilungen:

Partei/Liste Sitze
2020 2014 2008 2002 1996
CSU 6 5 6 7 5
SPD 4 5 2 3
Werktätige Bürger und Freie Wähler (WBFW) 4 4 6 5 4

Wappen

Blasonierung: „In Blau ein goldenes Boot, darin stehend ein silberner Fährmann mit silberner Ruderstange in der rechten Hand; im rechten Obereck ein goldener Ziegel, im linken Obereck eine goldene Hopfenblüte.“

seit 1973

Gemeindesteuereinnahmen

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2010 927.000 Euro, davon waren (netto) 103.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 134 und im Bereich Handel und Verkehr 16 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen lag dieser Wert bei 43 Personen. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 656. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 25 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 372 Hektar, davon waren 287 Hektar Ackerfläche und 85 Hektar Dauergrünfläche.

Brauereien

In Reckendorf gab es eine Großbrauerei und fünf Kleinbrauereien, von denen gegenwärtig die Brauerei Schroll mit einem Familienzweig in Nankendorf und die Schlossbrauerei Reckendorf mit den Marken „Reckendorfer“ (Biere) und „Nawinta“ (alkoholfreie Getränke) bestehen.

Verkehr

Bildung

1999 gab es folgende Einrichtungen:

  • 75 Kindergartenplätze mit 73 Kindern
  • Eine Grundschule, die zur Verbandsschule Baunach gehört.

Öffentliche Sicherheit

Die Freiwillige Feuerwehr Reckendorf besitzt ein Löschgruppenfahrzeug 20 sowie ein Mannschaftstransportfahrzeug, die Freiwillige Feuerwehr Laimbach ein Tragkraftspritzenfahrzeug (ein ehemaliges Löschgruppenfahrzeug 8). In Reckendorf befindet sich die BRK-Bereitschaft Baunachtal.

Sehenswürdigkeiten

In Reckendorf gibt es unter anderem folgende Sehenswürdigkeiten:

Veranstaltungen

Reckendorfer Kerwa

Die jährliche Kirchweih (Kerwa) findet Anfang September statt. Der Kerwa-Sonntag ist immer der erste Sonntag im September. Am Mittwoch und Donnerstag ist bereits in den Gastwirtschaften Bocksbraten- oder Kesselfleischessen. Am Freitag wird traditionell ab 18:00 Uhr der Kerwabaam (Kirchweihbaum) durch den Ortskulturring Reckendorf am Dorfplatz aufgestellt. Samstag bis Montag ist Festbetrieb im Bierzelt auf der Schloß-Wies’n und in den Gastwirtschaften, zusätzlich sind Schausteller vor Ort. Am Montag veranstaltet der Ortskulturring eine Kerwagaudi mit jährlich wechselnden Spielen wie Fässerrollen oder Hahnenschlag.

Altweibermühle

Alle zehn Jahre findet die Altweibermühle statt, ein Faschingsumzug, der eine über hundertjährige Tradition hat. Junge Burschen, als Hexen verkleidet, werden von Müllern gefangen und durch einen Jungbrunnen in Form einer Mühle „gedreht“. Unten kommen sie als junge Mädchen heraus und führen einen Tanz mit den wartenden Bräutigamen auf. Am 6. Februar 2005 und 15. Februar 2015 sahen dieses Spektakel jeweils an die 10.000 Besucher, begleitet von Funk und Fernsehen. Die nächste Altweibermühle zum 120. Jahrestag findet im Jahr 2025 statt.

Weitere Feste in Reckendorf

  • Faschingstanz
  • Maibaumfest 30. April
  • Weißbierfest im Juni
  • Jungtierschau des Kleintierzuchtvereins im Juni
  • Johannisfeuer
  • Seitenbachkerwa im Juli
  • Feuerwehrfest im Juli
  • Pfarrfest im Juli
  • Oktoberfest
  • Fränkischer Weinabend im Oktober
Commons: Reckendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Reckendorf – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Reckendorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. März 2021.
  3. Gemeinde Reckendorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  4. https://www.reckendorf.de/leben-wohnen/ortsteile/einwohnerzahlen-der-gemeinde-reckendorf-mit-ortsteilen/
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 453.
  6. Wahlergebnisse in der Gemeinde Reckendorf. Abgerufen am 20. Dezember 2020.
  7. Eintrag zum Wappen von Reckendorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  8. https://www.radio-bamberg.de/mediathek/video/altweibermuehle-in-reckendorf-impressionen/
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