Regal Empress
Die Regal Empress im Hafen von Nassau, Februar 2008
Schiffsdaten
Flagge Bahamas Bahamas
andere Schiffsnamen
  • Olympia (1953–1981)
  • Caribe (1981–1983)
  • Caribe I (1983–1993)
  • Regal Tmpress (2009)
Schiffstyp Kreuzfahrtschiff
Heimathafen Nassau
Eigner Transatlantic Shipping Corporation
Reederei Imperial Majesty Cruises
Bauwerft Alexander Stephen and Sons, Glasgow
Baunummer 636
Stapellauf 16. April 1953
Übernahme 12. Oktober 1953
Indienststellung 15. Oktober 1953
Außerdienststellung 15. März 2009
Verbleib 2009 in Alang, Indien abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 186,11 m (Lüa)
Breite 24,08 m
Tiefgang max. 8,6 m
Vermessung 17.362 BRT / 9.179 NRT
Ab 1983
Vermessung 22.979 BRT
 
Besatzung 358
Maschinenanlage
Maschine 4 × Pametrada-Dampfmaschine
Maschinen­leistung 26.000 PS (19.123 kW)
Höchst­geschwindigkeit 21 kn (39 km/h)
Propeller 2 × Propeller
Maschinenanlage ab 1983
Maschine 2 × Deutz-Dieselmotor (RBV12M540)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 8.826 kW (12.000 PS)
Höchst­geschwindigkeit 17 kn (31 km/h)
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 8.242 tdw
Zugelassene Passagierzahl 1.307
Ab 1983
Zugelassene Passagierzahl 1.030
Sonstiges
Registrier­nummern IMO-Nr. 5262835

Die Regal Empress war ein zuletzt für Kurzreisen zwischen Fort Lauderdale und Nassau eingesetztes Kreuzfahrtschiff der Reederei Imperial Majesty Cruise Line, das 1953 als Olympia für die griechische Greek Line in Dienst gestellt wurde. Die Regal Empress wechselte in ihrer 56 Jahre andauernden Dienstzeit mehrfach ihren Besitzer und Namen. Zuletzt galt sie als eines der dienstältesten Passagierschiffe der Welt.

Planung und Bau

Am 3. März 1951 unterschrieb die Greek Line den Vertrag zum Bau eines neuen Schiffes. Es wurde unter der Baunummer 636 auf der Werft Alexander Stephen and Sons in Glasgow gebaut und am 16. April 1953 vom Stapel gelassen. Die offizielle Taufe des bis zu diesem Zeitpunkt namenlosen Schiffes fand jedoch erst zur Ablieferung am 12. Oktober 1953 statt, da die offizielle Schiffstaufe beim Stapellauf wegen Unstimmigkeiten zwischen der Greek Line und der griechischen Regierung abgebrochen wurde. Das Schiff wurde aus diesem Grund in Liberia und nicht wie ursprünglich geplant in Griechenland registriert. Die Olympia war der erste als auch einzige Neubau der Greek Line und mit einer Tonnage von 17.362 BRT das damals größte Schiff der Reederei.

Dienstzeit

Olympia

Die Olympia wurde am 12. Oktober 1953 an die Greek Line mit Sitz in Monrovia abgeliefert. Ihre Jungfernfahrt absolvierte sie am 15. Oktober 1953 auf der Strecke von Glasgow über Dublin nach New York. Auf der folgenden Reise wurde Bremerhaven Startpunkt der Transatlantiküberquerung. Anschließend wurde die Olympia im Liniendienst zwischen Piräus und New York eingesetzt. Im Januar 1954 absolvierte das Schiff eine einzige Fahrt von New York nach Westindien. Ab 1961 bediente die Olympia auch die Häfen in Limassol und Haifa. Außerdem wurde sie nun in den Wintermonaten auch für Kreuzfahrten eingesetzt. 1968 kam das bislang in Liberia registrierte Schiff unter griechische Flagge. Neuer Heimathafen wurde Andros. 1970 wurde die Olympia zum Kreuzfahrtschiff umgebaut. Sie verfügte über acht für Passagiere zugängliche Decks. Am 24. März 1974 beendete das Schiff seine letzte Fahrt für die Greek Line und wurde anschließend in Piräus aufgelegt.

Caribe

1981 kaufte die Sally Shipping GmbH mit Sitz in Hamburg das seit sieben Jahren aufgelegte Schiff und benannte es in Caribe um. Nach einem weiteren Jahr Aufliegezeit wurde das nun in Deutschland registrierte Schiff im Februar 1982 zur Howaldtswerke-Deutsche Werft in Hamburg geschleppt, wo von März bis Juni 1983 Umbauarbeiten am Schiff stattfanden. Dabei wurde u. a. auch der Dampfturbinenantrieb durch einen Dieselantrieb ersetzt.

Caribe I

Nach Abschluss der Umbauarbeiten wurde das Schiff im Juni 1983 an die Commodore Cruise Line mit Sitz in Panama verkauft und in Caribe I umbenannt. In den folgenden zehn Jahren war die Caribe I für einwöchige Kreuzfahrten von Miami in die Karibik im Einsatz. Im Mai 1988 wurde der beim Umbau in Hamburg modernisierte Schornstein wieder in eine herkömmlichere Form versetzt, da das neue Design nicht gut zum klassischen Aussehen der Caribe I passte.

Regal Empress

1993 ging das Schiff nach der zwischenzeitlichen Geschäftsaufgabe von Commodore Cruises an die Regal Cruise Line und wurde nun unter dem Namen Regal Empress eingesetzt. 1997 kam das Schiff zur Modernisierung nach Mobile und erhielt dabei unter anderem neue Balkonkabinen.

Am 18. April 2003 wurde die Regal Empress wegen offener Zahlungsforderungen in Port Manatee arrestiert. Neuer Eigner des Schiffes wurde im Mai 2003 Imperial Majesty Cruise Line, die es ab Juni 2003 für Kreuzfahrten zu den Bahamas einsetzten. Bei Imperial Majesty Cruise Line ersetzte die Regal Empress die etwas kleinere, jedoch zwei Jahre jüngere Ocean Breeze.

Im Oktober 2008 wurde die Regal Empress zwischenzeitlich ausgemustert und nach Galveston gebracht, um dort als Wohnschiff für Opfer des Hurrikans Ike genutzt zu werden. Die Federal Emergency Management Agency (FEMA) lehnte dies jedoch ab, weshalb das Schiff wieder nach Fort Lauderdale zurückkehrte. Am 1. Dezember 2008 wurde die Regal Empress wieder in Dienst gestellt.

Im März 2009 wurde das Schiff auf der Route von Fort Lauderdale nach Nassau durch die Bahamas Celebration abgelöst. Ihre letzte Kreuzfahrt beendete die Regal Empress am 15. März.

Abwrackung

Noch im März 2009 wurde das Schiff an eine indische Abwrackwerft verkauft und im April des Jahres unter dem Namen Regal Tmpress nach Indien überführt, wo es am 27. Juli 2009 zum Abwracken in Alang eintraf. Im August 2009 wurde die Regal Tmpress zum Abwracken an Land gezogen. Die Abwrackarbeiten am Schiff begannen im Oktober 2009 und waren bis zum März 2010 abgeschlossen.

Ausstattung

Die Regal Empress besaß 450 Kabinen mit einer Gesamtkapazität von maximal 1.307 Passagieren.

Zu den öffentlichen Räumen des Schiffes gehörten mehrere Bars und Lounges, ein Nachtclub mit Tanzfläche, eine Bibliothek, ein Casino sowie ein Kino, das zum Bedarf auch zu einer Disco umgebaut werden konnte. Der Speisesaal der Regal Empress hatte eine Kapazität von bis zu 540 Personen. Ein besonderes Merkmal der Inneneinrichtung war die dunkle Holzvertäfelung, die in den meisten Kabinen sowie öffentlichen Räumen zu finden war und noch aus der Zeit des Schiffes als Olympia stammte.

Im Fernsehen

Die Regal Empress spielte 2007 eine wichtige Rolle in Folge 90 der US-amerikanischen Fernsehserie MythBusters – Die Wissensjäger. Einer der Moderatoren der Sendung (Tory Belleci) versuchte mithilfe eines knapp einhundert Meter langen am Heck des Schiffes befestigten Taus, hinter der Regal Empress Wasserski zu fahren. Der Versuch gelang beim zweiten Anlauf.

Literatur

  • Theodore W. Scull: Sailing The Regal Empress: Tradition And Good Value. In: Cruise Travel. Jahrgang 15, Nr. 6. Lakeside Publishing Company, Evanston Mai 1994, S. 52–55 (englisch).
Commons: Regal Empress – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Regal Empress. Abgerufen am 31. Dezember 2015.
  2. Rob O'Brien: REGAL History. 2008, abgerufen am 2. Januar 2016.
  3. Reuben Goossens: MS Regal Empress. Abgerufen am 27. September 2013.
  4. Reuben Goossens: MS Caribe I. Abgerufen am 2. Januar 2016.
  5. Harvey Rice: Empty ship could be Ike shelter, but may leave Galveston. 30. Oktober 2008, abgerufen am 31. Dezember 2015.
  6. Peter Knego: MV REGAL EMPRESS. Abgerufen am 31. Dezember 2015.
  7. Sailing The Regal Empress: Tradition And Good Value. In: Cruise Travel. Jahrgang 15, Nummer 6, Lakeside Publishing Company, Evanston Mai 1994, S. 54.
  8. Ken Conley: Episode 90: Supersized Myths. 14. November 2007, abgerufen am 2. Januar 2016.
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